Versorgung ist auf dem Weg

Ein junges Mädchen erzählt in Not von ihrer Angst ihr ungeborenes Kind nicht richtig versorgen zu können. In der Zwischenzeit wurde ihr Hilferuf bereits gehört und beantwortet.

Je mehr das MCOP in der Gemeinde Choma arbeitet und wirkt, desto mehr Menschen erreichen wir durch unsere Arbeit. Erst neulich erfuhren wir von einem Mädchen in der 11. Klasse welche nach einer Vergewaltigung schwanger wurde. Es ist erschütternd wie wenig Respekt manche Menschen vor dem Leben anderer haben. Das Mädchen hat sich uns gegenüber geöffnet und uns erzählt was passiert ist. Sie hatte große Sorge was die Geburt und die Zukunft mit Kind für ihre weitere Schulbildung bedeutet. Unter anderem bereitete ihr auch die Verpflegung des Kindes große Sorge da sie keinerlei Kleidung für das Neugeborene hatte.
Als uns Monique und ihre Freunde in Choma besuchten waren sie aufs Neue beladen mit Geschenken für uns. Überraschenderweise fanden sich unter den Geschenken auch Anziehsachen für ein Neugeborenes. Als ich in die Kleiderkiste sah, fragte ich mich zuerst wem ich die Kleidung geben sollte, da keiner unserer Spendenempfänger ein kleines Baby hat oder erwartet. Jedoch wusste Gott, dass die Kleidung für jemanden bestimmt war: als Alice, eine unserer Jugendlichen, zur Schule ging, erzählten ihr einige Schüler die Geschichte des Mädchens. Alice ging auf das Mädchen zu und sie erzählte ihr von ihren Sorgen. Als Alice ins MCOP zurück kam, erzählte sie mir von der Begegnung mit dem Mädchen. Mir war sofort klar für wen die Kleider gedacht waren. Ich fragte Alice ob sie mit dem Mädchen zum MCOP Center kommen könnte. Das tat sie dann auch am 9. März 2011. Das Mädchen war überglücklich über die Kleidung. Die Situation des Mädchens ist sehr traurig aber ich bin Gott unendlich dankbar für seine Hilfe. Gott ist bei uns, in unserer Freude und in unserem Leid. Wenn es jemanden gibt der dieses Mädchen weiter unterstützen möchte, bitte lasst es mich wissen! Im Moment hat sie weder warme Sachen, eine Babydecke, noch Windeln oder Babynahrung. Sie wohnt bei ihrer Schwester, die als Haushaltshilfe arbeitet. Das MCOP gibt ihr in Partnerschaft mit der Organisation Kara Counselling und Training die Möglichkeit zu psychologischer Betreuung. Es berührt mich, dass das Mädchen trotz ihrer Schwangerschaft die Hoffnung auf eine gute Zukunft nicht aufgibt. Sie besucht weiterhin die Schule, obwohl sie von Klassenkameraden ausgegrenzt wird. Der Geburtstermin ist im Mai. Sie benötigt wirklich unsere Hilfe! Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns mit Spenden unterstützen. Ich bin beeindruckt wie Gott mit Ihrer großzügigen Unterstützung handeln kann.

 

Zwei Freiwillige für ein Jahr in Choma

Liebe Freunde des MCOP, liebe Verwandte, Bekannte, Familie und Interessierte,

wir sind Louis und Miriam, die zwei Freiwilligen des ELM, die ein Jahr im Mmabana Community Outreach Project in Choma, einer Stadt zwischen den Victoriafällen und der Sambianischen Hauptstadt Lusaka, verbringen werden. Wir haben beide im Jahr 2011 die Schule mit dem Abitur beendet, sind 19 und 20 Jahre alt und werden bis zum 10. August 2012 in Sambia leben und arbeiten.

Unsere Reise begann am 10. August 2011 am Flughafen Frankfurt mit dem Flug nach Dubai. Um ca. Mitternacht sind wir in den Arabischen Emiraten aus dem Flugzeug gestiegen und vor Hitze fast umgekommen (es waren ca. 40°C im Schatten, Nachts:). Nach einem 4-stündigen Aufenthalt in der klimatisierten Dubaimall, ging es in den frühen Morgenstunden weiter nach Johannesburg, Südafrika. Dort holte uns, nachdem Louis im Flugzeug von einem schlafenden Araber geküsst wurde, Monique Dalka ab. Unser erstes Abenteuer bestand darin, dass wir auf dem Weg aus dem Flughafen im Fahrstuhl stecken geblieben sind. In Südafrika war es trotz Winter heißer, als zu unserem Abflug im deutschen Sommer.

Bei Monique, der wir nochmals ganz lieb für ihre Gastfreundschaft, Zuneigung und Offenheit danken möchten, erlebten wir eine wunderbare Woche, in der wir Johannesburg ein wenig kennen lernten. Die sehr netten Mitbewohner (12 insgesamt) der Dalka Residenz trugen dazu bei, dass wir unsere erste Woche in Afrika sehr genießen konnten. Außerdem feierten wir Miriams Geburtstag, indem das ganze Haus am Samstag in JoBurgs Stadtteil Melville ausging. Es war ein ganz schönes Vorhaben insgesamt 11 Leute auf die 7th Avenue zu transportieren, hatten insgesamt aber einen wunderbaren Abend.

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen wurden, sind in der Nacht auf Freitag, den 19.08. um ca. 3 Uhr morgens, gen Sambia aufgebrochen. Uns begleiteten Monique und Clement, die sich mit dem Fahren abwechselten. Außerdem Moniques Auto und ein Anhänger, beides vollgepackt mit Nahrungsmitteln und anderen Dingen, die man zum täglichen Leben im MCOP so braucht.

Die Nacht hindurch legten wir die Strecke nach Botswana zurück und konnten bereits morgens die erste Grenze überqueren. Den ganzen Freitag über fuhren wir durch Botswana, nur durch kurze Tank- und Pinkelpausen unterbrochen. Die gesamte Strecke entlang befand sich links und rechts davon afrikanisches Buschland mit Bäumen und Sträuchern, die Ziegen, Eseln, Kühen, Pferden und Schafen Nahrung, aber auch Unterschlupf für viele Webervögel boten. Unsere Fahrer mussten stets achtsam sein, da die eben genannten Tiere gern mal suizidgefährdet über die Fahrbahn rannten. Trotz allem sah man oftmals stundenlang keine Menschenseele, außer einem entgegenkommenden Fahrzeug. Bei Einbruch der Dämmerung trauten sich dann auch die wilden Tiere an den Fahrbahnrand und wir konnten beinahe eine ganze Elefantenfamilie umfahren, Clement hat aber aufgepasst und uns sicher daran vorbeimanövriert!

Nach einem Besuch bei den Victoriafällen, einer Giraffe am Straßenrand und einer Affenfamilie, erreichten wir abends unser Ziel in Choma, wo wir freudig in Empfang genommen wurden.

Mittlerweile sind wir 2 ½ Wochen hier und haben uns schon ein wenig eingelebt. Wir waren mit auf einem Youth Camp in der Rural Area, haben unsere Zimmer eingerichtet und Lusaka zwecks unserer Visa besucht. Die Menschen hier in Choma sind sehr freundlich und jeden Tag lernen wir neue Menschen kennen.

Wir teilen dieses Haus mit Nosiku (unsere Chefin), Alice und Idah und Nosikus Kindern Natalia und Blessing und einem Freund der beiden, Gavin. Diese werden uns allerdings wieder verlassen, sobald hier die Schule wieder anfängt. Da das Haus und das Büro des Projekts im selben Haus ist, findet man hier allerdings den ganzen Tag über Leute und man scheint nie alleine zu sein.

Monique und Clement haben uns bereits verlassen und sind zurück nach Südafrika gefahren. Für uns beginnt so langsam der Alltag und wir schaffen es mehr und mehr uns hier zu integrieren. Wir beide haben uns schon erkältet, bei Miriam schon auskuriert, Louis ist gerade noch dabei. Außerdem darf der glückliche übernächsten Samstag auf einer Sambianischen Hochzeit mittanzen.

Soweit erst mal von uns. Weitere Einträge werden mehr oder weniger regelmäßig folgen, wahrscheinlich wechseln wir uns ab; wenn alles gut läuft, alle zwei Wochen…

Zebrastreif und Mangofliegen,

ihr sollt alle Grüße kriegen! (Miriam)

 

Statt Quarktaschen und Kartoffelsalat,

isst man hier oft Spinat,

Nshima gibt’s dazu,

gelegentlich auch Linsenragout.

Affenzahn und Krötenbein,

bald wird hier ein neuer Eintrag sein! (Louis)

 

Grüße an die Welt, Louis und Miriam :-*

„Have You Given Your Life to the Lord“

Ein aussagekräftiges Lied von unserem MCOP Mitglied Valentine Florence Namoobe.

A song by Valentine Florence Namoobe from the MCOP Youth

 

 

 

 

Chorus: [gospel hip hop]

Have you given your life, life, life?

Have you given your life to the Lord

Who died on the cross for your sins.

Life, life, life have you given your life.

 

Rap

I had forsaken the Lord but he gave me a second chance,

For instance, from the day I was born to this day he cares about me and you.

He knows my name, your name and his aim is to love you.

In the past I was a victim of myself, living my own life in my own way,

Doing my own things and with my own will.

But he saved me. He chose me out of all. The dream that I long for is in him,

He does not choose who to bless or not. He is my redeemer,

For he lives forever, never will he ever leave me.

Though I walk through the valleys of the shadows of death I will fear no evil.

He is the light that leads me in darkness.

Because I carry a symbol of Christ in me no weapon will prevail.

 

N.B.: To receive the complete song text, please express your interest through the editor.

 

Ich heiße Valentine Namoobe. Ich bin aus Sambia, 17 Jahr alt und habe letztes Jahr mein letztes Schuljahr an einer weiterführenden Schule absolviert. Ich bin die Älteste von 4 Kindern, Waise. Mir geht es aber gut.
Sieht mich jemand das erste Mal denken alle ich wäre ein Junge. Ich spiele gerne Keyboard, schreibe Texte, komponiere Lieder, schließe neue Bekanntschaften, tanze Break Dance und spiele Fußball.
Ich liebe die Musik, dichte gern, mache viele Witze und spiele gern Theater. Kurz: mit mir hat man eine Menge Spaß.
Im Moment bin ich sehr glücklich da ich an den Computerkursen des MCOP teilnehmen kann. Ich hoffe dass ich am Ende der Stunden in der Lage sein werde meine neuen Fähigkeiten zum Komponieren und Aufnehmen meiner Musik nutzen zu können.
Ich war sehr beeindruckt von Monique Dalka, die uns ich Sambia besucht hat. Wir hatten Zeit gemeinsam über Gott und unseren Glauben zu sprechen und uns über Gottes große Liebe bewusst zu warden. Es hat mich so berührt dass ich nachts nicht schlafen konnte und daraufhin dieses Lied geschrieben habe.

Ich wünsche Euch Gottes Segen und hoffe er begleitet Euch auf eurem Weg!

Valentine

Vier Freunde und ein Zirkuszelt…

Am Sonntag den 26.06.2011 waren die Freunde der Mmabana Foundation mit einem Infostand beim Zeltfestival der PH Heidelberg. Sie mischten sich unter das bunte Volk und konnten viele zum Mitwirken begeisterten.

Das Zeltfestival Heidelberg ist ein mehrtägiges Event von und in der PH Heidelberg (Pädagogische Hochschule). In einem Zirkuszelt finden Konzerte statt, treten Theatergruppen auf und batteln sich Improvisationstheater-Gruppen und Poetry-Slammisten/innen. Draußen vor dem Zelt gibt’s kühle Getränke, selbst gemachte Fladen und einen große Chillout Area mit  von Sonnensegeln überdachten Sitzgruppen aus Kissen, Paletten und Bänken, einem Outdoor-Wohnzimmer ausgestattet mit Sofas und TV und Lampions, die im Wind in den Bäumen schaukeln. Eine Mischung aus Zirkusmanege und Villa Kunterbunt.
Wie auch die Freunde der Mmabana Foundation ist das Zeltfestival überwiegend von Studenten/innen organisiert. Die Kooperationsbereitschaft ist groß, die Leute flexibel und offen.

Gestern am frühen Abend also machten wir uns von Mannheim aus auf den Weg nach Heidelberg. Um kurz vor sieben liefen wir auf dem Gelände im Neuenheimer Feld ein, und bauten unseren Infostand nach kurzer Geländebesichtigung mit Rebecca, unserer Kontaktperson vom Asta der PH, neben dem Hintereingang des Zirkuszeltes auf. Wir positionierten uns also direkt in der Chillout Area, wo sich die Theaterbesucher vor Beginn der Show aufhielten, an der Bar ein kühles Bier genossen oder ihren knurrenden Magen mit knusprig gegrillten Würstchen oder Fladen mit Oliven und Feta stillten. Vor einem Bauzaun stellten wir Tisch und Bank auf, dekorierten und bestückten sie mit Photos aus Choma und dem selbstgemalten Plakat im Hintergrund.

Da Menschen bekannter Maßen zu Beginn etwas scheu sein können, beschlossen wir, uns unter’s Volk zu mischen. Wir schnappten uns ’ne Hand voll „Spendenkulis“ und ein paar Flyer und machten es uns zusammen mit den Theaterfreunden auf Bänken, Kissen und Sofas gemütlich und erzählten ihnen von dem Projekt. Mit Erfolg! Fast jeder kaufte einen Kuli für 1 €, Flyer wurden interessiert entgegen genommen, Interesse für Freiwilligen Dienste wurde angekündigt. Ob für sich selber oder jüngere Geschwister, die Frage nach der Möglichkeit einen Freiwilligen Dienst in Choma zu machen kam vermehrt. Es wurden Fragen gestellt, Bedenken geäußert, Neugier gezeigt, Bewunderung ausgedrückt und Kooperationsbereitschaft gezeigt: Carolin, Mitglied der Fachschaftskonferenz der Uni Heidelberg, bot ihren Kontakt an, um zukünftige Events weitläufiger ankündigen zu können. Thomas, selbst Betreuer eines Projektes im Bereich der Vergangenheitsbewältigung, spendete uns  30 €, weil wir so engagiert aufgetreten sind. Ein riesengroßes Dankeschön nochmals dafür!

In nur 2 Stunden haben wir unglaublich vielen Leuten von unserem Projekt erzählen können, sind um eine Menge Kulis leichter und einige neue Newsletterempfänger schwerer geworden, 2 potenzielle Freiwillige gab es und über 50 € Spenden haben wir eingenommen. Ein Resultat das mehr als erfreulich ist! Daher gilt ein riesen Dankeschön an dieser Stelle nicht nur allen Freunden, das waren an diesem Tag Gregor, Kerstin und Natalie, sondern vor allem auch Rebecca vom Zeltfestival für ihre Hilfs- und Kooperationsbereitschaft und allen interessierten Spendern!

Ein herzliches Danke aus Heidelberg, Pauline!

Noch ein link zum Zeltfestival: zeltfestival.ph-heidelberg.net/2011/index.php

Der Afrikanische Kindertag 2011 – ein Denkanstoß dafür, dass es immer noch viele Probleme zu bekämpfen gilt!

Am 16. Juni gedachte Sambia mit dem Afrikanischen Kindertag den vielen Kindern, die im Kampf um ihr Recht auf Bildung ums Leben gekommen sind. Das Recht auf Bildung ist ein Recht welches immer noch nur zum Teil besteht. Das MCOP in Choma versucht Kindern bei ihren Problemen mit Stipendien zu helfen und ermöglicht ihnen die Teilhabe an einer internationalen Plattform am Afrikanischen Kindertag.

 

Seit 1991 ist der 16. Juni ein Feiertag, der von der Afrikanischen Union ins Leben gerufen wurde um an das zu Unrecht vergossene Blut zu erinnern, welches im Kampf um freie Bildung vergossen wurde. Im Jahr 1976 wurden hunderte von Kindern und Jugendlichen in Soweto, Südafrika ermordet als sie für ein Recht auf Bildung auf die Straße gingen.

In Sambia hat die Regierung Bildung für alle versprochen, allerdings fehlt es an Ressourcen um diesen Plan zu realisieren. Beispielsweise ist die Grundschulerziehung nur zum Teil kostenlos, da die Eltern immer noch einen Teil Schulgebühren bezahlen müssen. Dies stellt vor allem für sozial benachteiligte Kinder und Waisenkinder eine große Herausforderung dar. Als Folge daraus sind viele Kinder gezwungen die Schule zu verlassen oder verrichten Kinderarbeit. Eigentlich sollten sie das Geld für die Schulgebühren verdienen, allerdings benötigen sie ebenso Geld zur Ernährung. Oftmals bleibt kein Schulgeld übrig.

 

Das MCOP hat viele dieser Fälle beobachten können und hat deshalb mit einem Bildungsunterstützenden Projekt für sozial benachteiligte und Waisenkinder begonnen. Durch lokale Partnerschaften konnte das MCOP 73 Kinder mit Schulgebühren(für ein Jahr), Schuluniformen, Büchern, Schreibutensilien und Schultaschen versorgen. Unsere Partnerorganisation bei diesem Projekt ist die Touch of Faith Organisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Choma.

 

In Choma haben vielerlei Interessenvertreter gemeinsam den Afrikanischen Kindertag organisiert. Das MCOP war Teil des handlungsleitenden Komitees was sich mit den Vorbereitungen beschäftigte. Das diesjährige Motto war: “ Zusammen schnelle Hilfe für Straßenkinder schaffen“.

 

Da ein Event wie dieses auch Kosten schafft, wurde das Fundraising für den Tag zu einem Problem. Da die Regierung keinerlei Mittel für diesen Tag zur Verfügung stellt, waren wir auf das selbstständige Fundraising der Interessenvertreter angewiesen. Zusammen mit anderen NGO’s und Interessenvertretern nahm das MCOP an Fundraising-Aktionen teil, beispielsweise an einem Spendenlauf und konnte so eine größere Menge an Geld sammeln und sie den Vorbereitungen und der Ausführung des Tages zur Verfügung stellen.

 

Der Tag selbst war dann gespickt voll farbenfroher Aktivitäten: Kinder aus Schulen und Projekten versammelten sich um ihren Tag zu feiern. Die Aktivitäten reichten von Gedichten, Theater, Gesang und Rätseln bis hin zu Reden. Die Kinder wurden mit Getränken versorgt, allerdings gab es nicht genug für alle anwesenden Kinder. Die Jugendlichen des MCOP verteilten Getränke und Kekse an das Publikum.

 

Neben Darstellungen anderer Organisationen, präsentierten zehn Kinder des Mmabana Kids Club ein Gedicht mit dem Namen „Street Children“´. Sie hatten sich extra traditionelle grüne chitenge Oberteile angezogen und präsentierten ihr Gedicht mit größter Hingabe. Viele andere Kinder des Kids Clubs waren gekommen, für die meisten von ihnen war es der erste Afrikanische Kindertag. Sie waren sehr neugierig, mehr über diesen Tag zu erfahren. Vor allem, da er für den gesamten afrikanischen Kontinent von großer Bedeutung ist.

 

Ein großer Dank geht an alle die bei den Vorbereitungen zu diesem gelungenen Tag geholfen haben!

 

Street Children

 

Africa my Africa, Africa my motherland,
Mother or Fatherland?

My African Child, so young in heart
He cried for milk, so poor and helpless
Under the bridge, they lay their heads,
In storm and rain, in rain and cold, In sun and heat, they search for food;
Alone I lay on a wooden raft,

Alone I stay in the dark,

Alone I pray to survive
Alone I may not survive

Can anybody hear me????

 

(Zusammen: )

 

Oh yes – together for urgent action in favour of street children – we can make a difference!

 

 

Das Gedicht und der Artikel wurden uns bereitgestellt von  Nosiku Kalonga

Nicki in Afrika 2011 – Teil 3

Hmmm wo hab ich aufgehört?

Ach ja Donnerstag! African Child Day! Auf alle Fälle kann man das bisschen vergleichen wie ein ziemlich großes Kinderfest mit Straßenumzug am Anfang. Nur alles viel minimalistischer wie in Deutschland. In Deutschland hat man da ja Verkleidungen, Musikgruppen, …. naja und hier laufen die Kinder von den ganzen Schulen in ihrer Uniform und den jeweiligen Bannern der Schule hinter einer Musikgruppe (die überhaupt nicht mit unseren zu vergleichen ist, da diese alle nur Laien sind und kaputte Musikinstrumente haben, aber sie machen das Beste draus) her. Am Sammelplatz hab ich dann Inge Fischer kennengelernt. Ja ich weiß, ein typisch deutscher Name. Und das ist sie auch. Typisch Deutsch! So einen krassen Stuttgarter Dialekt und echt streng. Sie hat dort in Choma das Childrens Nest aufgebaut. Ein Waisenhaus mit derzeit 65 Kindern. Nächste Woche werd ich sie mal besuchen und bring noch ein paar Malstifte vorbei.

Nach dem Marsch sind wir an einer Wiese angekommen und dort haben dann die einzelnen Schulen und Organisatoren etwas aufgeführt also Lieder, Gedichte oder Tänze. Ja und dann war da noch so ein Ehrengast. Bei uns würden wir ihn den Bürgermeister nennen. Aber der war mir total unsympathisch. Erstens kam er viel zu spät und als er dann endlich da war hat er während den Darbietungen Zeitung gelesen. Fand ich blöd! So gegen 14 Uhr sind wir dann nach einem Keks als Mittagessen gegangen. Nosiku und ich haben noch was in der Stadt erledigt und sind dann völlig erledigt mit dem Taxi nach Hause gefahren. Hier fährt man so gut wie alles mit dem Taxi und jeder der hier ein Auto hat ist gleichzeitig auch Taxifahrer. Ich glaube es gibt mehr Taxi’s hier als in einer Kleinstadt in Deutschland. Am Abend haben wir nicht mehr viel gemacht da wir schon echt müde waren.

Am Freitag waren wie am Vormittag wieder einkaufen. Nosiku wollte in der Fleischerei Fleisch für den Monat einkaufen. Aber das Fleisch dort hat echt schon gestunken und war total eklig. Naja die haben es mit der Hygiene nicht so wie wir in Deutschland. Wir haben dann doch noch welches gefunden was gut war. Am Mittag hatten wir wieder Youth Club und dieses Mal war eine Frau (Evliyn) da, die die Jugendlichen über Aids und HIV aufgeklärt hat. War schon krass zu sehen, dass jeder in dem Raum die Hand hochgehalten hat bei der Frage, ob sie sich schon mal testen lassen haben und ob sie es nochmal machen wollen!

So gegen fünf (eigentlich wollten wir um vier los) sind wir dann mit Sister Margareta nach Livingstone losgefahren. Ja und das war ne Fahrt!!!! Wir sind so im Durchschnitt 80 km/h gefahren und bei jedem Auto das uns entgegen kam hat Margareta so auf die 20 runter gebremst. Oh mann oh mann!!!! Ach ja und als Erkennungszeichen wo das Auto endet und anfängt wird die ganze Zeit geblinkt! Echt krass! Nie wieder!!!

Angekommen in Livingstone haben wir unsere Zimmer bezogen. Waren dort im Jollyboys. Das ist so in Hostel extra für Backpacker und Durchreisende aber echt total schön! Was mich bisschen gestört hat war das Vier-Bett-Zimmer. Wir drei Frauen und ein schnarchender Mann!!!!! Naja da muss man durch!

Samstag war mein Tag! Bin um sechs aufgestanden und wurde um sieben Uhr zur Safari abgeholt. So richtig auf dem Auto sitzen, in zwei dicke Decken eingepackt und ab gehts in die Wildnis! War sooo toll! Hab Giraffen, Zebras, Wasserbüffel,……. alles außer Elefanten gesehen und das echt nah und ohne Zaun. War manchmal schon komisch so nah an so einem Büffel zu sein. Nach der Safari haben wir zusammen gebruncht und dann haben wir uns in die Sonne an den Pool gelegt! Mann das war sooo schön entspannend! So gegen 14 Uhr sind Nosiku und ich mit dem Taxi (mit was auch sonst) zu den Viktoria Fällen gefahren. Wow, ich war echt aufgeregt. Dort angekommen …… WOW……….. das muss man selber sehen! Unbeschreiblich! Haben uns dort dann so Regencapes ausgeliehen als wir gesehen haben wie durchnässt die anderen Besucher zurückkamen! Und dann hieß es nur noch staunen, staunen, staunen…… Auf dem Rückweg hab ich dann mein Regencape ausgezogen um das alles so richtig zu erleben! Man das war so toll sag ich euch! Ich war zwar klitschnass aber das hat sich sowas von gelohnt!

Zurück im Jollyboys haben wir Abendbrot gegessen und uns dann dort an die Bar gesetzt. Hab dann sehr bald den Thorsten aus Berlin und den Fabian aus Zürich kennengelernt. Endlich mal wieder Deutsch hören!! War total der lustige Abend mit viel Bier und Blödsinn. Die machen eine 6 monatige Tour durch Afrika! Schon cool! Wär am liebsten bei denen mitgefahren! Naja dann halt nicht. Haben dann festgestellt, dass die Beiden auf dem Rückweg in Choma durchfahren und mich dann mitnehmen nach Livingstone. Hab nämlich beschlossen einen Flug von dort nach Johannesburg zu nehmen statt dem Bus. Und spar damit sogar Geld und viel Zeit. Darauf freu ich mich echt schon. Die sind total nett und lustig. Werden dann eine Nacht nochmal im Jollyboys sein und am nächsten Tag flieg ich dann!

Am Sonntagmorgen haben wir dann noch Nummern ausgetauscht und dann mussten wir uns verabschieden. Ehrlich gesagt war ich ganz schön traurig von dort weg zu gehen. Hab es so genossen den “Reichtum“ dort! Zurück in die Armut! Thorsten und Fabian sind vor uns losgefahren und mussten wahrscheinlich noch einkaufen. Auf dem Weg zurück nach Choma haben die Beiden uns dann überholt da Sister noch langsamer gefahren ist wie am Freitagabend! Innerlich hab ich geschrien zu den Beiden das sie anhalten sollen und mich mitnehmen sollen. Ich hab echt angefangen innerlich zu kochen bei jedem Blick auf den Tacho!!!!!!!!! Freie Straßen und 80km/h! Das versteh ich immer noch nicht!

Jetzt bin ich wieder in Choma und sitz im Bett. Eigentlich ist ja Kids Club aber ich hab grad null Nerven so viele Kinder zu sehen und so viel Lärm um mich zu haben.

Ich hoffe sehr die Berichte sind spannend für euch!

Also dann bis bald ihr daheimgebliebenen!!!!

Eure Nicki

Nicki in Afrika 2011 – Teil 2

So nun hab ich wieder bisschen Zeit euch weiteres zu erzählen.

Am Sontag waren wie dann sehr früh in der Kirche. Hab nicht viel verstanden und es war auch eine katholische Kirche mit sehr vielen Traditionen wie in Deutschland. Die katholische Kirche hat aber trotzdem eine Besonderheit da die Pastoren ausgebildet werden müssen wie in Deutschland. Ansonsten kann jeder hier eine Kirche oder Glaubensgemeinschaft gründen. Es gibt hier in Choma so um die 100 Glaubensgemeinschaften also weit mehr als Schulen. So gegen 14 Uhr sind wir dann zu einem Schulgelände hier in der Nähe gefahren und dann war es Zeit für den Kids Club! Es waren so ungefähr 288 Kinder da. Anfangs haben wir gemeinsam gesungen und ich hab Gitarre gespielt. Ja es stimmt!! Und außerdem hab ich sogar allein vor den Kindern gesungen (was ich in meinem deutschen Leben niemals machen würde J)!! Ja und dann gab es verschiedene Aktivitäten wie Fußball, Modeln, andere Spiele, Malen und auch die Vorbereitung auf den „African Child Day“ der am Donnerstag sein wird. Die Kinder werden dort ein Lied vortragen und machen das echt super! Nachmittags hab ich dann der Idah das Fahrradfahren beigebracht. Das war echt lustig!! Beim ersten Versuch sind wir beide im Sand gelandet und haben recht ansehnliche Stunts gemacht. Da sowas in Choma eine Besonderheit ist hatten wir echt viele Zuschauer um uns. Meistens die Kinder von der Nachbarschaft. Die fanden das natürlich sehr lustig. Idah macht sich gut!!!! Am Abend waren wir dann bei Mama essen (alle Frauen ab einem bestimmten Alter werden als Mama bezeichnet). Mama ist auch eine der Mitglieder von Mmabana (= Mutter der Kinder) bzw. MCOP. Mmmmmmh das war sooooo lecker. Ach ja und Bier gab es auch und das echt reichlich. Idah hat glaub bisschen viel davon erwischt, sie war nur noch am lachen. Ja alles in allem war das ein echt toller Tag und ich war ziemlich müde.

Am Montag hab ich gar nicht viel gemacht da ich eine ziemlich schlechte Nacht mit Alpträumen hatte. Also hab ich fast den ganzen Tag geschlafen bis auf Abends. So gegen (ich kann kaum genaue Zeitangaben machen da ich nie eine Uhr mit mir hab) also, so gegen 19 Uhr hatten wir dann Hauskreis und haben gesungen und gebetet. Das war echt schön. Und so endete dieser Tag! Ich hab es ja gesagt, nicht wirklich spektakulär!

Und so wie der Montag geendet hat, hat der Dienstag begonnen. So richtig schön faul. Also ich werde auf alle Fälle erholt nach Deutschland zurückkommen! Idah und ich haben wieder geübt mit dem Fahrrad zu fahren und sie wird echt besser. Am Abend sind Nosiku und ich dann mit dem Fahrrad noch los um Hühnchen zu besorgen. Ja und das war ein ganzes Viech mit allem dran und drin!!! Nosiku hat sogar die Beine von dem Huhn mit in den Topf geworfen. Wartet bis ihr die Fotos seht!!!! Und dann war noch was ganz tolles für mich. Ich hab doch erzählt, dass dieser Junge, Elija, dringend Milch und Eier braucht. Die Mutter ist einverstanden, dass ich ihm für einen Monat diese Sachen kaufe und er kommt nun jeden Abend und jeden Morgen vorbei. Das hat mich echt total gefreut!

Ja und jetzt der Mittwoch! Ich bin um 7 aufgestanden (mit Halsweh und Kopfweh) und dann sind wir zum “Friseur“ gegangen um meine Haare zu flechten. Nosiku und die anderen haben die ganze Zeit gesagt, dass das so arg weh tun würde. Naja ein bisschen geziept hat es schon aber das Resultat kann sich echt sehen lassen! Leider ist das Halsweh nicht wirklich besser geworden und so hab ich mich danach wieder ins Bett gelegt und hab geschlafen. Jetzt fühl ich mich wieder total wohl und freu mich auf den abendlichen Besuch von Elija! Morgen findet der African Child Day statt und ich bin echt gespannt was mich da erwartet. Morgen werde ich auch jemand aus dem Schwabenland treffen die hier in Choma ein Kinderheim leitet. Aber alles weitere dann ein anderes Mal!

So dann machts mal gut und ich hoffe es ist für euch genauso interessant wie für mich!

Eure Nicki

Das MCOP geht auch in Abwesenheit von Nosiku seinen gewohnt erfolgreichen Gang!

Zuerst war Belinda Simpuki (secretary of the MCOP Choma) unsicher, als Nosiku Kalonga sie mit der Leitung des Projektes betraute um ihre Klausuren fernab von Choma zu schreiben. Schnell fand Belinda heraus, dass sich mit einem vertrauensvollen Team selbst Berge versetzen lassen.

 

In dieser Zeit mussten wir auf Gottes Führung vertrauen. Am 8. Mai 2011 verließ uns Nosiku Kalonga, die Vorsitzende des MCOP in Choma, um in Südafrika ihre Klausuren zu schreiben. Zuerst war ich sehr besorgt, ob ich die alleinige Leitung des Projektes ohne Anweisungen von Nosiku schaffen würde. Ich war sehr ängstlich und glaubte nicht an mich und daran, dass ich dieser Aufgaben gerecht werden würde. Meine Angst lag vor allem darin, dass die Jugendlichen meinem Wort nicht Folge leisten würden oder manche Aktivitäten gar nicht erst stattfinden würden. Aber im Innersten war ich mir auch bewusst, dass wir die Aufgabe als Team meistern würden. Gott sei Dank ging alles gut. Alle Aktivitäten gingen ihren gewohnten Gang, die Jugendlichen waren verantwortungsbewusst und vernünftiger als sonst. Die Anzahl der Kinder im Kids Club erhöhte sich sogar von 150 auf 350! Ich selbst verbrachte die meiste Zeit mit der Teilnahme an Treffen mit Interessenvertretern. Meine anderen Teammitglieder kümmerten sich eigenständig um die laufenden Geschäfte der Organisation. So war das MCOP auch währen der Abwesenheit von Nosiku in wichtigen Treffen, wie dem DATF (District AIDS Task Force), dem DDCC Youth Sub Sector Committee und dem African Child Steering Committee vertreten. Durch die Teilnahme an diesen Treffen habe ich viel gelernt und kann nun den Rest des MCOPs an meinem Wissen teilhaben lassen.

 

Das Management Kommittee bestand aus Belinda Simpuki (secretary of the MCOP Choma und Verantwortliche), Gladys Daka (general office assistant), Patricia Kaputa (outreach coordinator).

 

Die Leiter der Jugendgruppe waren: Nowell Munkombwe, Sitwala Kaingu, Tasmo Nkulanga, Martin Mubvumbo, Barry Musweu, Evans Lengwe, Nalishebo Nyambe, Idah Kasweka and Wezzy Binda.

 

Ich möchte meinen Teammitgliedern für ihr Verantwortungsbewusstsein und für ihre großartige Arbeit, trotz der Abwesenheit Nosikus, danken. Es war beeindruckend zu sehen, wie wir als Team Tag für Tag stärker zusammenwachsen und stärker werden. Zusammen können wir Berge versetzen.

 

Von Belinda Simpuki

 

 

Weitere Updates:

Chancen:

Von Februar bis Mai durfte das MCOP in Choma Precious Tsahbalala aus Südafrika als Freiwillige begrüßen. Im Juni stieß Nicole Lehmann aus Deutschland für drei Wochen zu unserem Projekt dazu. Das MCOP fühlt sich geehrt Besucher aus anderen Ländern zu empfangen, die das Projekt und die Gemeinschaft des MCOP erleben können. Wir würden uns darüber freuen, mehr und mehr Besucher zu empfangen, um im gemeinsamen Informations-und Erfahrungsaustausch voneinander zu lernen. Wir möchten unseren Besuchern danken und wünschen Ihnen Gottes Segen.

 

Die Freunde der Mmabana Foundation e.V. unterstützen auch weiterhin die Aktivitätskosten des MCOP. Danke an unsere Freunde in Deutschland für Euren Einsatz und Eure großzügige Unterstützung! Wir sind dankbar unseren Spendern versichern zu können, dass die finanzielle Unterstützung für die vorgesehenen Zwecke verwendet werden kann.

 

Nach 3 Monaten des Computerunterrichts haben 28 Schüler ihren Kurs erfolgreich abgeschlossen.  Wir möchten unseren Partnern danken, die uns die Computer gespendet haben und durch die dieses Projekt erst zustande kommen kann. Zu Beginn dieses Jahres erhielten wir vom Ministerium für Sport, Jugendarbeit und Kinderförderung einen Betrag über 2 Millionen Kwacha (EUR 288,35) zur Unterstützung der sozial benachteiligten Jugendlichen.

 

Die Mmabana Foundation spendete vier Computer um das Kursangebot zu erweitern. Wir sind sehr dankbar für diese Spenden, die uns und die Leben vieler voranbringen. Ein besonderer Dank geht hierbei auch an Martha Munkombwe die den Schülern viele Fähigkeiten beibringen kann. Wir hoffen, dass die Schüler von der Anwendung der Fähigkeiten in ihrer Zukunft profitieren werden.

 

Herausforderungen:

Eine unserer Nachbarinnen, die durch die Nachbarschaftshilfe betreut wurde, verstarb im Mai.

Wezzy Binda, die unsere Nachbarschaftshilfe mit koordiniert, ist seit 3 Wochen krank.

Patricia, die Koordinatorin unserer Nachbarschaftshilfe hat einen sehr kranken Patienten.

Bitte tragen Sie die Kranken und deren Familien in Ihren Gebeten durch eine schwere Zeit.

Nicki in Afrika 2011 – Teil 1

Hi ihr Alle! Das wird hier nur ein kleiner Einblick sein in meine Erfahrung die ich in Afrika machen durfte.

Conny, Claudi und Lisa haben mich am Abend zum Flughafen gebracht. Am Flughafen angekommen hab ich erstmal noch mein letztes Mal bei Mc Donalds gegessen :). Nachdem ich im Sicherheitsbereich war wurde der Himmel draußen immer dunkler und es blitze die ganze Zeit. Naja ich dachte das wird schon werden. Um 21:10 Uhr durften wir dann in den Flieger. Leider wurde der Sturm draußen immer schlimmer und wir konnten nicht starten. Der Flughafen hat zu gemacht und wir mussten warten. Der einzige Satz der immer vom Captain kam war: We´ll keep you in the picture!!

Dann um kurz nach elf durften wir endlich starten. Ab nach Afrika :)!!! Ich hatte echtes Glück und die Maschine war nicht total ausgebucht und so hatte ich einen Sitz neben mir frei und konnte eigentlich gemütlich sitzen. Nach dem Abendessen hab ich noch bischen Ringo angeschaut. Jeder Sitz hat einen eigenen Fernseher mit verschiedenen Programmen.

Nach einer unruhigen Nacht sind wir mit 1,5 Stunden Verspätung in Johannesburg gelandet. Matthias und Nosiku haben mich dort abgeholt. Naja und dann ging es raus aus dem Flughafen. Das erste was ich sah waren Leute mit Handschuhe und Mütze sowie dicke Winterjacke. Ich war im T-shirt und wünschte mir eine kurze Hose :). Matthias sagte mir, dass es Winter sei in Afrika aber davon merkte ich nicht viel. Das zweite Ungewöhnliche war, das die Autos komplett falsch gefahren sind und das Lenkrad auf der falschen Seite war (für deutsche Verhältnisse halt). Auf dem Weg zu meiner Unterkunft habe ich sehr viele Menschen mitten auf der Straße gesehen die ihre Waren direkt an der Ampel angeboten haben. Das war echt ungewöhnlich für mich und ich hatte ständig Angst, dass denen was passiert.

Im Dalka-Haus (ich durfte bei der Familie Dalka übernachten) wurde ich herzlich begrüßt von Precious, Maria und Sebastian. Das komische war, dass ich mich nicht wirklich so gefühlt hab als wäre ich in Afrika. Bis auf die kleinen Unterschiede fühlte ich mich wie in München. Nach einer extrem aufwendigen Geldwechselaktion von Euro in Rand und Dollar haben wir am Abend noch gemütlich gekocht und am Holzofen gegessen. Ja, es war doch Winter in Afrika :). Es wurde schon um sechs abends dunkel und echt kalt. Ich bin dann relativ früh zu Bett gegangen da ich schon ziemlich kaputt war und am nächsten Morgen ging es ja schließlich gleich weiter mit dem Bus nach Sambia.

Am nächsten Morgen sollten wir um 8 Uhr dort bei dem Busunternehmen sein damit wir rechtzeitig um 9 Uhr starten können. Angekommen in der Halle hieß es nun warten auf den Bus. Der kam dann schlussendlich um 15 Uhr aber dann musste natürlich noch gepackt werden. Viele Händler von Sambia kommen nach Südafrika um dort Waren einzukaufen um sie dann in Sambia wieder zu verkaufen da diese Waren vor Ort zu teuer wären und es die meisten gar nicht geben würde. Somit hatten wir also Unmengen an Kleidern, Decken, Rohre, Spülbecken, Schuhe…… dabei. Der Bus war komplett überladen und auch im Bus selber war alles verbaut. Wir sind dann so um viertel vor vier dort losgefahren aber nicht bevor noch ein Pastor um Schutz gebetet hat. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, war das wir die ganze Zeit über Worshiplieder hören werden und zwar in voller Lautstärke weil die Menschen dort glauben, dass sie dadurch beschützt würden. Naja!!! Wir sind an ganz vielen Ruinen vorbeigefahren und auch an ganz armen Vierteln. War echt krass das alles so zu sehen. Gegen später sind wir noch an einem Steppenbrand vorbeigefahren. Das war echt heftig. So ca. 20m von dem Bus entfernt waren meterhohe Flammen und das über eine Fläche von ungefähr dem Stadion in München. Und keinen hats gekümmert.

Die erste Pause haben wir so ca. 5 Std. nach Abfahrt eingelegt (es gab übrigens kein Klo im Bus und wir hatten 4 Kinder dabei). Der zweite Stopp war dann an der Grenze zu Simbabwe wo ich mein erstes Visum bekommen hab :). Da war es so ca. 01.00 h morgens :(. So langsam hab ich auch richtig fieße Beinschmerzen bekommen da, es soo eng war im Bus. Der nächste Halt war dann morgens um zehn an der Grenze zu Sambia – das richtige Afrika :)!! Dort hatten wir einen Aufenthalt von ca. 4,5 Stunden, da das ganze Zeug von den Händlern kontrolliert und verzollt werden musste. Dafür musste natürlich der komplette Bus ausgeräumt werden. Um das ganze Zeug aber wieder in den Bus zu bekommen musste man erneut Bestechungsgeld bezahlen sonst wird es einfach dort liegen gelassen. Die Grenze zu Sambia liegt genau bei den Victoria Falls und Nosiku und ich sind dann kurz mal dort gewesen um uns das anzuschauen. Echt beeindruckend kann ich da nur sagen. Wir werden in den drei Wochen nochmal dort hingehen und dann (wenn ich mich traue) werde ich dort an der Brücke schaukeln über dann Wasserfällen :). Zu meinen Beinschmerzen: inzwischen waren beide Beine auf das doppelte angeschwollen und ich konnte kaum noch gehen. Gott sei Dank gibt es Ibuprofen 1000mg :). Als wir wieder am Bus ankamen hieß es, dass dieser kaputt sei und wir auf einen Mechaniker warten müssen (so ca. 3 Stunden). Nachdem der Fahrer aber selber rumgebastelt hat konnte die Reise doch früher als erwartet beginnen. Komisch war nur, das keine Musik mehr lief aber das hat mich echt nicht gestört nach Stunden der Berieselung war ich sogar froh!! Tja bis es dunkel wurde!!! Dann stellten wir fest, dass gar kein Licht ging, weder im Bus noch am Bus! Und in Sambia gibt es keine Straßenbeleuchtung!!!!! So sind wir also ca. 2 Stunden ohne Licht gefahren bis wir in Choma angekommen sind!!! Halleluja!

In Choma hat uns dann James (ein Taxifahrer) abgeholt und uns zu Mmabana gebracht. Mmabana Community Outreach Project (MCOP) ist die Organisation bei der ich für 3 Wochen mithelfen darf. Dort angekommen wurde ich sehr herzlich begrüßt und umarmt. Es gab auch noch eine kleine Einführung bezüglich des Wassers hier. Wir haben fließend Wasser von morgens 5 Uhr bis 9 Uhr, dann wieder ab 12 Uhr bis 14 Uhr und dann das letzte Mal von 17 – 21 Uhr. Das heißt wenn man duschen will muss man darauf achten ob Wasser da ist, das Gleiche gilt für die Toilette. Wie haben dann noch Spagetti zusammen gegessen und dann bin ich auch schon ins Bett (ja es gibt ein Bett mit Holzlattenrost).

Morgens hat mich dann der Hahn von der Nachbarschaft geweckt. Viel zu früh 🙁 und ich hab beschlossen diese Viecher morgen zu erschießen :). Naja und so startet also mein erster Tag hier in Choma, Sambia. Mein linker Fuß ist immer noch angeschwollen und das Knie tut höllisch weh. Nach dem Frühstück sind wir dann ins Zentrum gelaufen um einiges für die Organisation zu erledigen und außerdem wieder mal mein Geld zu wechseln in Kwatsha. In der Stadt selber war es echt krass da mich jeder angeschaut hat und sich umgedreht hat nach mir. Und viele wissen ja wie gerne ich im Mittelpunkt steh!!!!! Wir waren dann noch auf so einem richtigen traditionellen Markt. Was mich sehr beeindruckt hat war diese Fröhlichkeit angesichts der Situation. Die Frauen tragen ihre Kinder auf dem Rücken und zusätzlich noch Krüge oder Säcke auf dem Kopf.

Nachdem wir von der Stadt zurückgekommen sind haben mich die Kinder entdeckt 🙂 und dann gings los mit umarmen und knuddeln und schauen und streicheln. Das kann man sich kaum vorstellen wie das ist. Und dann hab ich meine Luftballons rausgeholt und jedem Kind einen aufgepustet. Das gab lachende Gesichter und staunende Augen das mein Herz nur noch so sprang vor Glück. Man kann diese Kinder mit so einfachen Mitteln glücklich machen. Irgendwann musste ich dann flüchten da sie mich sonst nicht mehr in Ruhe gelassen hätten.

Abends gab es dann so ein richtig traditionelles Essen: Nshima. Das ist so eine Art Polenta nur total geschmacksneutral und dazu Spinat, Linsen und so eklige kleine Fische wo die Augen noch drin sind 🙁 (die konnt ich nicht essen). Nach dem Essen haben Nosiku und ich noch gemeinsam Bier getrunken und uns lang unterhalten. Sie hat mir von Elija erzählt der heute auch dabei war zum spielen. Sein Kopf schwillt an und wird immer größer und das nur weil ihm die Nährstoffe von Milch und Eier fehlen. Seine Mutter sieht das leider selber nicht. Das hat mir so leid getan das ich beschlossen habe für einen Monat Milch und Eier zu spendieren. Leider benötige ich dazu die Erlaubniss von der Mutter und Nosiku wird sie für mich fragen. Naja und dann war auch dieser Tag vorbei und ich bin todmüde ins Bett gefallen.

Heute ist schon Freitag und ich fühl mich richtig wohl. Mittlerweile versteh ich auch das Meiste von dem was gesprochen wird. Ja klar ich kann eigentlich schon ziemlich gut Englisch, aber hier wird das in einem Tempo gesprochen, dass es wie eine andere Sprache klingt. Ach ja und mein Fuß schaut auch wieder aus wie ein Fuß und das ist toll. Heute waren wir schon mit dem Fahrrad in der Stadt um Nosiku die Zöpfe zu entfernen. Also das mit den Haaren in Afrika ist schon so ne Sache. Die sind alle nicht echt!!!!! Die Afrikaner haben von Natur aus nur sehr kurze Haare und somit haben die meisten von ihnen eine Perücke auf oder so reingeflochtenes Haar. Alles fake!!!! Danach sind wir noch mit dem Fahrrad zum Einkaufen gefahren und jetzt tut mir mein Hintern weh :). Das sind Straßen hier oh manno mann!!! Abends sind Nosiku, Belinda und ich zum Billard spielen und tanzen gegangen. Das war echt lustig. Naja zum Schluss war es mir allerdings schon ein bischen zuviel weil alle mit mir tanzen wollten und mich immerzu so fest angepackt haben. Gott sei Dank sind wir dann auch bald gegangen. Aber die Musik war schon cool :)!!!

Samstag war dann so ein richtig fauler Tag mit schlafen schlafen schlafen und lesen lesen lesen. Gegen abendsind wir noch kurz zum Spar zum einkaufen. Morgen geht es zum Gottesdienst und danach haben wir Kids Club. Bin echt schon ziemich gespannt wie das so wird.

Viele Grüße

Nicki

Was man aus einer Hütte, einigen Briefen und vielen Menschen lernen kann.

Johannes, ein junger deutscher Freiwilliger, erzählt was ihn alles auf seinem Besuch in Choma bewegt hat.

Ein Besuch in Choma

Eigentlich sollten wir schon viel früher losgekommen sein. Aber um elf Uhr stehe ich immer noch bei St. Peter’s by the Lake, der Kirche, wo ich für ein Jahr als Freiwilliger arbeite. Nach Zambia ist es ein langer Weg, und die Verzögerung zeigt eindeutig, dass es nicht einfach ist, dort hinzu kommen. Es gibt viel vorzubereiten. Schließlich kommt Monique mit Auto und Anhänger auf den Hof gefahren, beides bis zum Dach beladen. Wir nehmen gleich vier neue Computer und Bildschirme mit, etwas Klopapier, 150 Wollmützen, einen Tisch, eine Kiste Äpfel, einen großen Sack voll Brot, Liederbücher, Tafelkreide, Briefumschläge und Papier. Das Projekt kann alles gebrauchen. Nachts weichen wir erfolgreich vielen Kühen, Eseln und Schlaglöchern aus und kommen schließlich drei Tage später und 1800km weiter in Choma an. Es ist immer schwer zu sagen, wie man sich einen bestimmten Ort vorstellt, wenn man noch nie dagewesen ist. Aber Choma ist trotzdem irgendwie anders. Um ehrlich zu sein, wir sind etwas geschockt. Das Haus steht in einer kleinen Wohnsiedlung, überall sind Sandstraßen, kleine Maisfelder und Zäune aus Stroh. Wir treten ein, sehen die einfach mit Postern behängten Wände, eine kleine Küche, ein Badezimmer ohne Duschvorhang. Es ist das erste Mal, dass wir eine richtig arme Gegend in Afrika besuchen. Südafrika und vor allem Joburg ist nicht damit zu vergleichen.

 

In den nächsten Tagen stellen wir fest: Es ist überhaupt nicht schlimm, keinen Duschvorhang zu besitzen. Und es geht viel schneller als man denkt, sich daran zu gewöhnen.  In den nächsten Tagen schauen wir im Wesentlichen jede Veranstaltung des Mmabana Community Outreach Projects an. Beim Computer-Unterricht dürfen wir auch etwas erklären, vielleicht 10 junge Erwachsene hören zu, wie man Dateien kopiert und einfügt. Dieses Wissen kann ihnen vielleicht einmal zu einem guten Job verhelfen.

 

Das wohl prägenste Erlebnis ist ein „Outreach“ in die extrem armen Viertel von Choma. Zusammen mit ein paar Helfern gehen wir in eine andere Hüttensiedlung. Die Straßen werden schlechter, Abfall fließt im Regenwasser über die Sandwege. Es stinkt. Wir kommen an einem Marktplatz vorbei, jeder kleine Stand ist ein Gerüst aus Ästen. Schließlich machen wir an einer Hütte halt, eine alte Frau sitzt davor. Die einheimischen Freiwilligen stellen sich vor, fragen, ob wir ihr helfen dürfen. (Davon verstehen wir natürlich nichts.) Da bietet sich uns wohl eins der schlimmsten Dinge, die wir jemals gesehen haben: Die Hütte ist zwar gemauert, hat aber nur ein ganz kleines Fenster. Macht man die Tür zu, ist es dunkel. Die alte Frau schläft auf dem Boden, ihr Bett hat zwei Pfosten verloren. Sie beschwert sich über die Ratten. Sie kann sich nur noch schwer bewegen, und muss zusätzlich noch auf zwei Enkelkinder aufpassen. Wir räumen die wenigen Dinge aus der Haus heraus, fegen, machen sauber. Dann waschen wir ihr Geschirr und ihre Kleidung. Die ganze Zeit bin ich geschockt, über das, was ich sehe. Aber es ist gut zu wissen, dass man dieser alten Frau wenigstens ein kleines bisschen helfen kann.  Und was soll man auch sonst tun? Ihr eine bessere Hütte zu geben wäre zwar möglich, aber was ist dann mit den vielen anderen Menschen, die genauso leben? Dafür gäbe es kein Geld. Und so stehen außerdem der persönliche Einsatz und Liebe im Vordergrund.

 

Beim Kidsclub erleben wir die Einfachheit Afrikas: Wir sind für das Programm an diesem Samstag zuständig. Problem: es sind 150 Kinder! Aber es ist überhaupt nicht schwer. Wir bringen ihnen ein Lied mit Bewegungen bei, und nachdem wir es zwei Mal vorgesungen haben, sind alle mit dabei. Dann erzählen wir noch einen Bibelgeschichte, die Kindersegnung. Schnell finden sich 20 Kinder, die mal eben so ein Drama daraus machen. Das stelle man sich einmal in Deutschland vor.

 

Das Programm für die Jugendlichen ist genauso einzigartig. Eigentlich sind es gar keine Jugendlichen, sondern junge Erwachsene (18 und älter). Manche Frauen kommen mit Baby, meistens ist es nicht ihr erstes Kind. Schwangerschaften bei Teenagern sind ein großes Problem in der Region. Weil es an diesem Tag internationalen Besuch gibt, singen sie uns ein Willkommens-Lied. Die Strophen werden von einem Jugendlichen gerappt. Irgendwie, ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, klingt es ehrlich und echt. Später unterhalten wir uns viel mit ihnen. Jeder einzelne, ausnahmslos, ist so freundlich zu uns! Es scheint, als wären wir alte Freunde. Manchmal werden wir nach manchen, unter anderem materiellen, Dingen gefragt. Aber im Vergleich zu Joburg, wo man an jeder Ecke nach Geld gefragt wird, ist es hier anders. Auch wenn es total utopisch ist, dass mich jemand aus Choma in  Deutschland besuchen kommen kann, die Frage wurde nicht gestellt, weil ich reich bin, sondern, weil meine Persönlichkeit geschätzt wurde. Dass so die Grenzen von Arm und Reich überwunden werden, habe ich in Afrika noch nicht erlebt.

 

Nach einer kleinen Andacht gibt es Gelegenheit für jeden, uns Gästen einen Brief zu schreiben. Das, was wir hinterher lesen, ist definitiv eins der Highlights der paar Tage in Choma. Fast jeder sagt überschwänglich Danke, für alles, was wir ihnen gegeben haben! Sie wünschen uns alles Gute, freuen sich an allem, was sie von uns lernen konnten, segnen uns. Wir fragen uns: was genau ist das eigentlich, was wir ihnen gegeben haben? Wir sind doch hier nur zu Besuch. Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Vielleicht waren wir eine Art Attraktion. Aber auf jeden Fall haben wir unglaunlich viel von ihnen gelernt: freundlich und fröhlich zu sein, sich an den einfachen Dingen zu freuen, und dass Reichtum auf keinen Fall glücklich macht.

 

Danke, dass ihr uns das beigebracht habt, liebe Freunde in Choma!

Johannes