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Der Afrikanische Kindertag 2011 – ein Denkanstoß dafür, dass es immer noch viele Probleme zu bekämpfen gilt!

Am 16. Juni gedachte Sambia mit dem Afrikanischen Kindertag den vielen Kindern, die im Kampf um ihr Recht auf Bildung ums Leben gekommen sind. Das Recht auf Bildung ist ein Recht welches immer noch nur zum Teil besteht. Das MCOP in Choma versucht Kindern bei ihren Problemen mit Stipendien zu helfen und ermöglicht ihnen die Teilhabe an einer internationalen Plattform am Afrikanischen Kindertag.

 

Seit 1991 ist der 16. Juni ein Feiertag, der von der Afrikanischen Union ins Leben gerufen wurde um an das zu Unrecht vergossene Blut zu erinnern, welches im Kampf um freie Bildung vergossen wurde. Im Jahr 1976 wurden hunderte von Kindern und Jugendlichen in Soweto, Südafrika ermordet als sie für ein Recht auf Bildung auf die Straße gingen.

In Sambia hat die Regierung Bildung für alle versprochen, allerdings fehlt es an Ressourcen um diesen Plan zu realisieren. Beispielsweise ist die Grundschulerziehung nur zum Teil kostenlos, da die Eltern immer noch einen Teil Schulgebühren bezahlen müssen. Dies stellt vor allem für sozial benachteiligte Kinder und Waisenkinder eine große Herausforderung dar. Als Folge daraus sind viele Kinder gezwungen die Schule zu verlassen oder verrichten Kinderarbeit. Eigentlich sollten sie das Geld für die Schulgebühren verdienen, allerdings benötigen sie ebenso Geld zur Ernährung. Oftmals bleibt kein Schulgeld übrig.

 

Das MCOP hat viele dieser Fälle beobachten können und hat deshalb mit einem Bildungsunterstützenden Projekt für sozial benachteiligte und Waisenkinder begonnen. Durch lokale Partnerschaften konnte das MCOP 73 Kinder mit Schulgebühren(für ein Jahr), Schuluniformen, Büchern, Schreibutensilien und Schultaschen versorgen. Unsere Partnerorganisation bei diesem Projekt ist die Touch of Faith Organisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Choma.

 

In Choma haben vielerlei Interessenvertreter gemeinsam den Afrikanischen Kindertag organisiert. Das MCOP war Teil des handlungsleitenden Komitees was sich mit den Vorbereitungen beschäftigte. Das diesjährige Motto war: “ Zusammen schnelle Hilfe für Straßenkinder schaffen“.

 

Da ein Event wie dieses auch Kosten schafft, wurde das Fundraising für den Tag zu einem Problem. Da die Regierung keinerlei Mittel für diesen Tag zur Verfügung stellt, waren wir auf das selbstständige Fundraising der Interessenvertreter angewiesen. Zusammen mit anderen NGO’s und Interessenvertretern nahm das MCOP an Fundraising-Aktionen teil, beispielsweise an einem Spendenlauf und konnte so eine größere Menge an Geld sammeln und sie den Vorbereitungen und der Ausführung des Tages zur Verfügung stellen.

 

Der Tag selbst war dann gespickt voll farbenfroher Aktivitäten: Kinder aus Schulen und Projekten versammelten sich um ihren Tag zu feiern. Die Aktivitäten reichten von Gedichten, Theater, Gesang und Rätseln bis hin zu Reden. Die Kinder wurden mit Getränken versorgt, allerdings gab es nicht genug für alle anwesenden Kinder. Die Jugendlichen des MCOP verteilten Getränke und Kekse an das Publikum.

 

Neben Darstellungen anderer Organisationen, präsentierten zehn Kinder des Mmabana Kids Club ein Gedicht mit dem Namen „Street Children“´. Sie hatten sich extra traditionelle grüne chitenge Oberteile angezogen und präsentierten ihr Gedicht mit größter Hingabe. Viele andere Kinder des Kids Clubs waren gekommen, für die meisten von ihnen war es der erste Afrikanische Kindertag. Sie waren sehr neugierig, mehr über diesen Tag zu erfahren. Vor allem, da er für den gesamten afrikanischen Kontinent von großer Bedeutung ist.

 

Ein großer Dank geht an alle die bei den Vorbereitungen zu diesem gelungenen Tag geholfen haben!

 

Street Children

 

Africa my Africa, Africa my motherland,
Mother or Fatherland?

My African Child, so young in heart
He cried for milk, so poor and helpless
Under the bridge, they lay their heads,
In storm and rain, in rain and cold, In sun and heat, they search for food;
Alone I lay on a wooden raft,

Alone I stay in the dark,

Alone I pray to survive
Alone I may not survive

Can anybody hear me????

 

(Zusammen: )

 

Oh yes – together for urgent action in favour of street children – we can make a difference!

 

 

Das Gedicht und der Artikel wurden uns bereitgestellt von  Nosiku Kalonga

Nicki in Afrika 2011 – Teil 3

Hmmm wo hab ich aufgehört?

Ach ja Donnerstag! African Child Day! Auf alle Fälle kann man das bisschen vergleichen wie ein ziemlich großes Kinderfest mit Straßenumzug am Anfang. Nur alles viel minimalistischer wie in Deutschland. In Deutschland hat man da ja Verkleidungen, Musikgruppen, …. naja und hier laufen die Kinder von den ganzen Schulen in ihrer Uniform und den jeweiligen Bannern der Schule hinter einer Musikgruppe (die überhaupt nicht mit unseren zu vergleichen ist, da diese alle nur Laien sind und kaputte Musikinstrumente haben, aber sie machen das Beste draus) her. Am Sammelplatz hab ich dann Inge Fischer kennengelernt. Ja ich weiß, ein typisch deutscher Name. Und das ist sie auch. Typisch Deutsch! So einen krassen Stuttgarter Dialekt und echt streng. Sie hat dort in Choma das Childrens Nest aufgebaut. Ein Waisenhaus mit derzeit 65 Kindern. Nächste Woche werd ich sie mal besuchen und bring noch ein paar Malstifte vorbei.

Nach dem Marsch sind wir an einer Wiese angekommen und dort haben dann die einzelnen Schulen und Organisatoren etwas aufgeführt also Lieder, Gedichte oder Tänze. Ja und dann war da noch so ein Ehrengast. Bei uns würden wir ihn den Bürgermeister nennen. Aber der war mir total unsympathisch. Erstens kam er viel zu spät und als er dann endlich da war hat er während den Darbietungen Zeitung gelesen. Fand ich blöd! So gegen 14 Uhr sind wir dann nach einem Keks als Mittagessen gegangen. Nosiku und ich haben noch was in der Stadt erledigt und sind dann völlig erledigt mit dem Taxi nach Hause gefahren. Hier fährt man so gut wie alles mit dem Taxi und jeder der hier ein Auto hat ist gleichzeitig auch Taxifahrer. Ich glaube es gibt mehr Taxi’s hier als in einer Kleinstadt in Deutschland. Am Abend haben wir nicht mehr viel gemacht da wir schon echt müde waren.

Am Freitag waren wie am Vormittag wieder einkaufen. Nosiku wollte in der Fleischerei Fleisch für den Monat einkaufen. Aber das Fleisch dort hat echt schon gestunken und war total eklig. Naja die haben es mit der Hygiene nicht so wie wir in Deutschland. Wir haben dann doch noch welches gefunden was gut war. Am Mittag hatten wir wieder Youth Club und dieses Mal war eine Frau (Evliyn) da, die die Jugendlichen über Aids und HIV aufgeklärt hat. War schon krass zu sehen, dass jeder in dem Raum die Hand hochgehalten hat bei der Frage, ob sie sich schon mal testen lassen haben und ob sie es nochmal machen wollen!

So gegen fünf (eigentlich wollten wir um vier los) sind wir dann mit Sister Margareta nach Livingstone losgefahren. Ja und das war ne Fahrt!!!! Wir sind so im Durchschnitt 80 km/h gefahren und bei jedem Auto das uns entgegen kam hat Margareta so auf die 20 runter gebremst. Oh mann oh mann!!!! Ach ja und als Erkennungszeichen wo das Auto endet und anfängt wird die ganze Zeit geblinkt! Echt krass! Nie wieder!!!

Angekommen in Livingstone haben wir unsere Zimmer bezogen. Waren dort im Jollyboys. Das ist so in Hostel extra für Backpacker und Durchreisende aber echt total schön! Was mich bisschen gestört hat war das Vier-Bett-Zimmer. Wir drei Frauen und ein schnarchender Mann!!!!! Naja da muss man durch!

Samstag war mein Tag! Bin um sechs aufgestanden und wurde um sieben Uhr zur Safari abgeholt. So richtig auf dem Auto sitzen, in zwei dicke Decken eingepackt und ab gehts in die Wildnis! War sooo toll! Hab Giraffen, Zebras, Wasserbüffel,……. alles außer Elefanten gesehen und das echt nah und ohne Zaun. War manchmal schon komisch so nah an so einem Büffel zu sein. Nach der Safari haben wir zusammen gebruncht und dann haben wir uns in die Sonne an den Pool gelegt! Mann das war sooo schön entspannend! So gegen 14 Uhr sind Nosiku und ich mit dem Taxi (mit was auch sonst) zu den Viktoria Fällen gefahren. Wow, ich war echt aufgeregt. Dort angekommen …… WOW……….. das muss man selber sehen! Unbeschreiblich! Haben uns dort dann so Regencapes ausgeliehen als wir gesehen haben wie durchnässt die anderen Besucher zurückkamen! Und dann hieß es nur noch staunen, staunen, staunen…… Auf dem Rückweg hab ich dann mein Regencape ausgezogen um das alles so richtig zu erleben! Man das war so toll sag ich euch! Ich war zwar klitschnass aber das hat sich sowas von gelohnt!

Zurück im Jollyboys haben wir Abendbrot gegessen und uns dann dort an die Bar gesetzt. Hab dann sehr bald den Thorsten aus Berlin und den Fabian aus Zürich kennengelernt. Endlich mal wieder Deutsch hören!! War total der lustige Abend mit viel Bier und Blödsinn. Die machen eine 6 monatige Tour durch Afrika! Schon cool! Wär am liebsten bei denen mitgefahren! Naja dann halt nicht. Haben dann festgestellt, dass die Beiden auf dem Rückweg in Choma durchfahren und mich dann mitnehmen nach Livingstone. Hab nämlich beschlossen einen Flug von dort nach Johannesburg zu nehmen statt dem Bus. Und spar damit sogar Geld und viel Zeit. Darauf freu ich mich echt schon. Die sind total nett und lustig. Werden dann eine Nacht nochmal im Jollyboys sein und am nächsten Tag flieg ich dann!

Am Sonntagmorgen haben wir dann noch Nummern ausgetauscht und dann mussten wir uns verabschieden. Ehrlich gesagt war ich ganz schön traurig von dort weg zu gehen. Hab es so genossen den “Reichtum“ dort! Zurück in die Armut! Thorsten und Fabian sind vor uns losgefahren und mussten wahrscheinlich noch einkaufen. Auf dem Weg zurück nach Choma haben die Beiden uns dann überholt da Sister noch langsamer gefahren ist wie am Freitagabend! Innerlich hab ich geschrien zu den Beiden das sie anhalten sollen und mich mitnehmen sollen. Ich hab echt angefangen innerlich zu kochen bei jedem Blick auf den Tacho!!!!!!!!! Freie Straßen und 80km/h! Das versteh ich immer noch nicht!

Jetzt bin ich wieder in Choma und sitz im Bett. Eigentlich ist ja Kids Club aber ich hab grad null Nerven so viele Kinder zu sehen und so viel Lärm um mich zu haben.

Ich hoffe sehr die Berichte sind spannend für euch!

Also dann bis bald ihr daheimgebliebenen!!!!

Eure Nicki