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Newsletter April 2022

Liebe Friends of Mmabana,

die Bilder die wir aus der Ukraine sehen erschrecken uns und wir sind fassungslos und schockiert wie der Machthaber von Russland in ein freies demokratisches Land einmarschiert und den Krieg nach Europa bringt. Einmal mehr dürfen wir dankbar sein, dass wir in Deutschland leben, einem demokratischen Land, in dem freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit möglich sind. Doch auch hierzulande sind viele Meinungen gespalten und gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt wie schwer ein Miteinander manchmal sein kann. Uns als Verein in Deutschland ist es wichtig, dass die Gesellschaft in all ihrer Unterschiedlichkeit bestehen kann und dass es keine Diskriminierung jedweder Art und Weise gibt. Wer sich gerne mehr mit diesem Thema beschäftigen möchte, erhält hier zwei Buchempfehlungen. Zum Einen „BORN A CRIME“ von Trevor Noah, der auf sehr humorvolle Art und Weise von seiner schwierigen Kindheit und Jugend in Südafrika und seinen gemachten Erfahrungen mit Diskriminierung berichtet. Zum Anderen „UND JETZT DU. Rassismuskritisch leben“ von Tupoka Ogette; sie klärt über Rassismus auf und zeigt wie man im Alltag einen Blick dafür bekommt rassismuskritisch zu leben und dies praktisch in die Tat umsetzen kann. Beide Bücher geben Mut Dinge zu hinterfragen und zu verbessern hin zu einem offenen und wertschätzenden Miteinander.

WAS PASSIERT IN DEUTSCHLAND?

Vom 22. bis 24. April findet die 1. Mitgliederversammlung des Jahres in Hermannsburg statt. Wir freuen uns, wenn möglichst Viele dabei sein können und auf einen gemeinsamen Austausch mit Euch. Die Einladung mit der Tagesordnung folgt.

Des Weiteren sei nochmals auf den Katholikentag vom 25. bis 29. Mai in Stuttgart hingewiesen. Wer gerne mithelfen möchte oder genauere Informationen benötigt, kann sich gerne unter events@mmabana.org melden. Ansprechpartner:in sind Andreas Knüdel und Katrin Gaedke-Weberruß.

WAS PASSIERT IN SAMBIA?

Im Februar konnten die Absolventen des Computer Course ihren erfolgreichen Abschluss feiern. Im letzten Jahr haben 54 Sambier und Sambierinnen am Computer Course teilgenommen. Es freut uns sehr, dass dieses Angebot so gut angenommen wird und viele davon profitieren können. Im Februar ist nun auch wieder ein neuer Kurs gestartet.

Wir wünschen Euch allen schon jetzt ein schönes Osterfest und hoffen, dass wir alle uns an der frohen Botschaft die Ostern für uns bereit hält freuen können, an der Hoffnung und an der Gewissheit, dass die Liebe siegt. Immer!

Herzliche Grüße vom Editor Team

Sherry, Chibwantu and Youth Camp

Liebe Freunde und Förderer,

 

was passiert in Mmabana eigentlich gerade? Was machen die Leute da? Wie läuft Kids Club, was machen die Jugendlichen so und wie viele Kinder werden eigentlich gerade schulisch unterstützt?

 

Da haben wir uns wirklich lange nicht gemeldet!

Als aller erstes muss ich euch von unserem neuen Mitbewohner berichten. Er heißt Sherry, ist rot und ca. 25 Zentimeter lang. Ja richtig, ein Kater! Und der soll, wenn er irgendwann mal groß ist, die Ratten verjagen! Er trägt also auch seine Verantwortung in Mmabana.

 

So und nun zu unserer Arbeit. Gerade letztens hat mich die Frau von unserem Mentor gefragt: „Wie viele Kinder unterstützt ihr denn eigentlich im Moment in Bezug auf deren Schulbildung?“ 56, wenn wir genau sind. Da wir Anfang des Jahres 16 in die Schule integriert haben und 13 vom letzten Jahr noch dabei sind, besuchen derzeit 29 Schüler den After School Club.

Im Reading and Writing Club sind es 27 Kinder, unter denen sieben alte Hasen sind, die sicher nächstes Mal unter denen sein werden, die in die Schule kommen.

Mr. Lweendo, Evelyn und Mum Rose hatten sich also auf den Weg gemacht und sind durch Zambia und Mwapona Compound gelaufen, um schließlich 20 bedürftige Kinder zu Mmabana zu bringen.

Es tut gut zu wissen, dass wir so vielen Kindern mit ihrer Schulbildung helfen. Die würden sonst alle zuhause rum sitzen, mit den Nachbarn spielen und im Haushalt mithelfen. Und wenn sie groß sind, würden sie immer noch dasselbe machen, weil sie nie lesen und schreiben gelernt hätten und so nicht viele Chancen hätten, um etwas aus ihrem Leben machen zu können.

Und es sitzen immer noch ganz viele zuhause.

 

Jetzt gerade sind Schulferien, also ist es auch in Mmabana etwas ruhiger. Reading & Writing Club und After School Club findet also auch nicht statt. Umso mehr freut man sich auf den Kids Club am Sonntag, zu dem im Moment an die 200 Kinder jeden Sonntag kommen!

Die Kinder haben sich sehr gefreut, als neue Diabolos und Bälle ankamen. Die hatte mein Freund aus Deutschland zusammen mit Jongliertüchern und Jonglierbällen mitgebracht.

Kids Club ist jetzt endlich wieder voll am Laufen und ich glaube, es ist nicht nur für die 200 Kinder sondern auch für die Jugendlichen, die als Freiwillige mithelfen jedes Mal ein Event.

Jeden zweiten Sonntag gibt es Chibwantu für die Kinder, das traditionelle Getränk, worauf sie sich immer schon sehr freuen.

 

Es gibt noch ein großes Ereignis, von dem wir berichten müssen. Wir sind nämlich auf einem Youth Camp gewesen in Siamaluba auf dem Village. Dort sind wir als Gruppe gut zusammengewachsen und haben tolle Erfahrungen gemacht. Wir hatten morgens die Stille Zeit nach einem kurzen Impuls mit ein oder zwei Bibelversen von unserer Chefin Nosiku und abends auch noch mal eine Devotion. Tagsüber gab es viel freie Zeit zum Unterhalten, im Fluss baden gehen und Fußball spielen. Zwischendurch hatten wir noch die ein oder andere Facilitation, was den Jugendlichen und uns sehr viel mitgegeben hat. Es war ein super Erlebnis für vier Tage von zuhause weg zu sein und mal nur mit Jugendlichen zusammen zu sein.

 

Die Jugendlichen von dem neuen Computer Course, die nun auch schon das Beginner Exam hinter sich haben, haben sich durch das Camp gut in Mmabana eingelebt und viele kommen gerne einfach so mal zwischendurch vorbei. Dann wird gequatscht, Schach gespielt und manchmal echt rumgealbert!

 

Ich hoffe, dass Mmabana immer so offen und einladend für ganz viele Kinder und Jugendliche bleibt, denn es macht einen so großen Unterschied in der Community, wenn man einen Ort wie Mmabana hat, an dem man sich trifft und von dem man redet.

 

Mit ganz lieben Grüßen aus Choma von Mmabana

Tiyobbonana – See you

 

Freddy und Lulu

Die Arbeit ruft…

Liebe Freunde und Förderer,

Über ein Monat ist nun schon vergangen seitdem wir in Zambia angekommen sind. In einer solchen Zeit lernt man viel über den Ort, in den man lebt, die Menschen, die einen umgeben und über all die anderen kleinen Dinge, die einfach existieren die aber trotzdem neu und aufregend sein können.

Wir möchten euch diesmal vor allem von unsere neuen Aufgaben berichten. Wir werden Mmabana in verschiedenen Bereichen als Freiwillige unterstützen und möchten Euch einen Einblick geben in unsere Arbeit.

Kommen wir zuerst zu Megans Aufgaben:

„Ich werde mich ab jetzt als Co-Leader im Reading & Writing Club, im Kids Club und im Community Outreach Project einbringen.

Kinder zwischen 9 und 12, die zur Zeit nicht zur regulären Schule gehen können, kommen zwei mal wöchentlich zum Reading & Writing Club in unser Shampande-Center, um dort die Basics in Mathe und Englisch zu lernen. Die Gruppe von rund 28 Kindern wird während des Unterrichts je nach Können und Wissensstand in 4 kleinere Lerngruppen unterteilt, damit eine leistungsgerechte Förderung der einzelnen Kinder gewährleisten werden kann. Ziel des Reading & Writing Programms ist es letztendlich die Schüler in eine „normale“ Schule wieder einzubinden und ihnen einen weiteren schulischen Werdegang zu ermöglichen. Hierbei kann dann auch Mmabanas Educational Support Programm eingesetzt werden. Ich werde als Co-Leader für die Organisation des Unterrichts, sowie die Aufgabenverteilung beim Vorbereiten des Essens, das die Kinder zur Konzentrationsförderung bekommen, mit verantwortlich sein und als Lehrerin für Englisch und Mathe in der ältesten Gruppe helfen. Bei den jüngeren Schülern stoße ich oft auf eine Sprachbarriere, da mein Nyanja bzw. Tonga leider noch viel zu schlecht ist. Ich verstehe aber immerhin schon einige Wörter 😀 Zurzeit beantworten wir Briefe von einer deutschen Schule. Die Kinder sind begeistert bei der Arbeit, denn deutsche Brieffreunde hat man auch nicht alle Tage.

Kids Club findet jeden Sonntag statt und eigentlich ist es für Kinder zwischen 6 und 14 mit sozial benachteiligtem Hintergrund gedacht, um sie bestmöglich zu beschäftigen und von der Straße fern zu halten. Im Moment haben wir jedes Mal rund 140 Kinder (es können aber auch bis zu 300 werden, wenn es hoch kommt) aus den Compounds, die an den verschiedenen Aktivitäten, wie Diabolo, Fußball, Netball, Volleyball, Holla Hoop, Seilspringen, Modeln, Singen, Malen etc. teilnehmen. Viele Kinder kommen mit ihren ganz kleinen Geschwistern zum Programm, da sie sich um sie kümmern müssen. Für alle die, die nicht wissen, was ein Compound ist: Compounds sind so etwas wie Slums, Townships, Favelas… Hier wohnen die ärmeren Familien. Nicht alle Compounds sind gleich. Shampande (der Compound in dem wir leben) würde ich sagen, zählt zu einem der wohlhabenderen „Armen“vierteln. Allerdings findet man hier in Choma auch Personen oder Familien in den Compounds, den es an elementaren Dingen mangelt. Uns wurde erzählt, dass es in der Regenzeit keine Seltenheit ist, dass einige „Häuser“ aufgrund der mangelnhaften Bauweise zusammenbrechen. Wenn wir erzählen, dass wir als Weiße in einem der Compounds wohnen, werden wir meist nur verdutzt angeschaut. Viele können sich einfach nicht vorstellen, dass wir „Reichen“ in einer dieser Gegenden wohnen. Ich genieße das Leben trotz unserer Wasser- und Stromschwierigkeiten hier jedoch sehr, denn es ist immer schön die Kinder hier munter spielen zu sehen. Auch wenn es manchmal sehr viele sind und sie alle gleichzeitig irgendetwas von dir wollen. Ein Muzungu ist irgendwie doch immer eine Attraktion.

Diese Mmabana Aktivität, wie auch alle anderen, stehen unter dem Motto: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“ und „Gottes Liebe durch Taten der Liebe an die Bedürftige weiterzugeben“. (Oder um im Englischen zu bleiben: Sharing the love of God to the needy through acts of love.)

Das Outreach Project befasst sich mit Bedürftigen, überwiegend älteren Menschen in den Compounds wie z.B. Mwapona und Zambia Compound. Jeden Mittwoch besuchen wir mit einer kleinen Gruppe ca. 2 von unseren zurzeit 8 Klienten. Im Mittelpunkt steht das Wort Gottes bzw. Gottes Liebe, die uns zu diesen Menschen schickt. Es wird viel gesungen, gebetet und wenn etwas im Haus oder auf dem Grundstück gemacht werden kann, wird dies erledigt. Häufige Aufgaben sind z.B. Fegen, Wasser holen oder der Abwasch. Ebenfalls haben wir immer ein offenes Ohr für die Probleme oder Beschwerden der Bedürftigen. Für mich ist das manchmal sehr schwer, da ich auf die Übersetzung durch die anderen Freiwilligen angewiesen bin, da ich noch weniger Tonga verstehe als Nyanja. Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird. Für jeden Freitag ist ab nun nämlich Tonga-Unterricht angesetzt. Nyanja lass ich mir von meinen Schwestern hier nebenbei immer mal wieder beibringen. Die Grammatik scheint im Moment noch nicht so schwer zu sein. Tonga hingegen ist schwerer. Ich scheitere schon an der Aussprache von dem Wort Haus in Tonga 😀 Für jeden Klienten haben wir nach jedem Besuch noch ein paar Mitbringsel, wie MillyMeal zum Nshimakochen, Salz, Kohle,  Seife, Shampoo, Vaseline etc.. Diese Sachen hängen allerdings auch davon ab, wen wir besuchen. Jeder ist auf seine Art bedürftig.

Ich muss hier noch mal eben erwähnen, dass ich mittlerweile auch fähig bin Nshima zu kochen! Und man mag gar nicht glauben, wie anstrengend das ist. Nshima ist übrigens das Hauptnahrungsmittel in Zambia und wird aus weißem Maismehl gekocht. Vielleicht kennt jemand Papp aus Südafrika – das ist vergleichbar. Für alle anderen:  Es ist eine weiße Masse, die man sehr gut mit den Händen formen kann und die natürlich auch mit den Händen gegessen wird. An sich schmeckt Nshima nicht nach sehr viel, aber man isst es eigentlich auch nie alleine. Wir wurden hier auch mit Postern „Megan & Jakob wilkommen in Nshima-Land“ begrüßt. Von Nshima wird man bekanntlich aber nicht sehr groß, sonder eher dick. So viel dazu..“

 Jakobs Aufgaben werden Folgende:

„Ich werde mich von nun an neben einer Lehrerrolle in einem der Computerkursen als Co-Leader im Youth Club und Food Processing betätigen.

Der Youth Club findet jeden Freitagnachmittag statt. Hier kommen die lokalen Freiwilligen, die größtenteils auch Computerkursschüler sind, aber auch gerne mal andere Gäste für ca. 2 Stunden zusammen und besprechen ein bestimmtes Thema, wie Drogenmissbrauch. Oft kommen auch externe Redner, die dann wie zum Beispiel letzten Freitag eine lehrreiche, aber auch lustige Stunde über HIV und Sexualität gestalten, um die Jugendlichen für das alltägliche Leben zu schulen. Andere Themen, wie Leadership oder Group Dynamics wurden auch schon durchgenommen. Dies soll die Jugendlichen auf ihre Tätigkeiten in anderen Aktivitäten vorbereiten bzw. sie darin weiterbilden und ihnen hierdurch auch bessere Chancen in ihrem späteren Arbeitsleben ermöglichen. Wenn es keine Vorträge gibt, werden Youth Clubs auch mal auf dem Sportplatz oder gemütlich bei einem Film verbracht. Durch die wöchentlichen Treffs sollen die Jugendlichen lernen angemessen miteinander umzugehen und ebenso soll ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden.

Food Processing ist ein sogenanntes Youth Empowerment Program. Unter Anleitung eines UN-Volontärs haben die Jugendlichen begonnen, saisonale Früchte aus den Compounds zu kaufen und sie zu Marmelade zu verarbeiten. Es begann mit Guaven-Marmelade und zurzeit steht Papaya-Marmelade auf dem Programm. Wenn die richtige Jahreszeit kommt, wird es vermutlich auch Mangos oder Orangen auf den liebevoll designten Labels geben. Die produzierten Gläser werden von den Jugendlichen anschließend verkauft. Der Gewinn geht zunächst zurück in das Projekt um weitere Zutaten, wie neue Früchte oder Zucker, zu kaufen. Letztendlich soll es allerdings eine weitere Einkommensquelle für Mmabana werden, um andere Projekte zu unterstützen. Eine Besonderheit in unserem Marmeladenverkauf ist das Pfandsystem, das vor allem von Jonny eingeführt wurde und in Zambia an sich nicht üblich ist. Jeder Kunde, der uns das Glas mit Deckel zurückbringt, kriegt einen Teil des bezahlten Geldes zurück. Dadurch können wir die Gläser wiederbenutzen und sparen uns die Kosten für neue Gläser und ebenso halten wir das durchaus müllüberladene Zambia ein Stück weit sauberer.

Müll ist ein großes Problem in diesem Land. Ich weiß nicht genau wie das in den großen Städten geregelt ist, aber bei uns und auf dem „Land“ gibt es keine Müllabfuhr oder zentrale Müllentsorgung. Hier ist jeder sein eigener Herr über den Müll. Wenn man die Straßen und Wege entlang läuft, sieht man vieles einfach nur rumliegen. Müllentsorgung ist hier gleich Müllverbrennung im Garten. Wir haben auch einen Müllverbrennungsplatz im Garten. Als wir neu hier angekommen sind, war das erstmal ein kleiner Schock für uns. Mittlerweile zählt die wöchentliche Müllverbrennung allerdings zur Routine – Umweltschutz/Filteranlagen fehl am Platz.

Meine Aufgabe im Food Processing besteht vor allem in der Beratung der Jugendlichen bei ihren Verkaufsunternehmen und in der Verwaltung der Finanzen.

Neue Freiwillige wirbt Mmabana vor allem durch den kostenlosen Computerkurs im Shah-Center an. Als Gegenleistung für den 4-monatigen Kurs wird nur eine 6-moatige Verpflichtung der Schüler als Freiwillige in Mmabana-Aktivitäten erwartet. Hierdurch werden immer wieder neue junge Leute in Mmabana involviert, die dann eventuell auch über ihre eigentliche Freiwilligenzeit hinaus der Organisation erhalten bleiben und verantwortliche Positionen als Leader oder Co-Leader übernehmen können. Da die alten Lehrer aus verschiedenen Gründen nicht mehr für Mmabana arbeiten können, hat eine andere Mitarbeiterin die Kurse neu übernommen. Es gibt 3 Kurse, von denen ich vorerst einen unterrichten werde. Die Unterrichtsstunden vermitteln vor allem grundlegende Computerkenntnisse und die Benutzung der Programme Word, PowerPoint und zum Teil Excel.

Aber genug von der Arbeit. Wir hatten natürlich auch noch Freizeit. Wir verbrachten eine Nacht am Lake Kariba auf dem Geburtstag eines Bekannten. Dann hatten wir Anfang September Besuch von zwei Niederländern, die Monique und Nosiku kennen und gerade eine Reise durchs südliche Afrika machen. Sie blieben zwei Tage und wir konnten ihnen Choma und vor allem das sehr gute Choma Museum zeigen, gemeinsam ein Hühnchen schlachten bei dem sie diesmal die Füße essen „durften“ und überhaupt eine schöne  Zeit miteinander verbringen. Zwischendurch hab ich auch noch die Zeit gefunden 19 zu werden und mich angemessen feiern zu lassen. Zuerst gab es einen Kuchen, den ich zusammen mit den Leadern und Verantwortlichen genossen habe und dann noch ein Abendessen im Kreis der Familie. Sambianische Geburtstagsrituale sind schon eine komische Sache. Eigentlich wird man an seinem Geburtstag mit Wasser überschüttet, wovon ich aber verschont blieb. Bevor man den Kuchen verteilen darf, wird man zuerst mit einem Stück gefüttert und man muss dann die Person, die einen gefüttert hat, auch füttern. Und dann dürfen natürlich Musik und Tanzen nicht fehlen.“

Wir hoffen ihr konnten unseren Ausführungen soweit folgen und wir sind nicht zu sehr abgeschweift. Zu dem Leben hier werden wir vermutlich in den folgenden Blogs noch einiges mehr schreiben.

Um diesmal Nyanja zu verwenden: Zikomo fürs Lesen 😀

Jakob & Megan

Ein Haus, zwei Voluntäre, ein Hund und nicht mehr viel Zeit

Liebe Leser des Friends at Mmabana Blogs,

ich muss mich schon wieder mal dafür entschuldigen das mein Blogeintrag so spät kommt. Es ist viel passiert, es gab viel zu tun und irgendwie bin ich unzuverlässiger Junge mal wieder darüber hinweggekommen mich hinzusetzen und einen schönen Eintrag zu schreiben, entschuldigt vielmals.

 

Naja, kommen wir aber mal zur Sache. Es ist nun 5 Wochen her, seitdem Miriam zuletzt geschrieben hat und es gibt vieles Neues zu berichten. Fangen wir bei den Aktivitäten an. Der Reading und Writing Club ist vor ein paar Wochen gestartet. Jeden Dienstag und Donnerstag kommt nun eine Gruppe von ca. 30 Kindern her um an einem der beiden Tage Lesen und Schreiben und an dem anderen Tag Zählen und Rechnen zu lernen. Die Kinder, die wir mit diesem Programm unterrichten sind momentan nicht in der Schule, was entweder auf schlechte schulische Leistungen (einen frühen Drop out aus der Schule) oder finanzielle Nöte der Eltern zurückzuführen ist. Sie kommen nun zweimal die Woche hier her, frühstücken mit uns und werden anschließend von den Freiwilligen unterrichtet. Sie sitzen dabei hier bei uns im Haus in einem Raum auf Grassmatten auf dem Boden und werden in Kleingruppen die an ihren Lernfortschritt angepasst sind, unterrichtet. Auf jeden Voluntär kommen somit 5-6 Kinder, was für afrikanische Verhältnisse ein großer Luxus ist, auch wenn die Voluntäre natürlich nicht extra für das Unterrichten ausgebildet wurden. Nach jeder Aktivität setzen sich die Freiwilligen zusammen und erstellen für die nächste Aktivität einen Lehrplan für ihre Gruppe, ergo sind die Aufgaben und der Lehrstoff immer genau auf das Wissen der Kinder  abgestimmt. Bis jetzt lief der Reading und Writing Club sehr gut und die Schüler machen gute Fortschritte. 

 

Auch die anderen Programme von Mmabana laufen zur Zeit sehr gut, was vor allem auf die gute Mitarbeit der Freiwilligen zurückzuführen ist. Beim Kids Club gibt es nun Leiter für die unterschiedlichen Aktivitäten und an jedem Sonntag wird etwas neues gemacht, sodass der Kids Club stets attraktiv bleibt. Beim Fußball gibt es somit manchmal Training, manchmal spielen die Kinder in kleinen Mannschaften Turniere gegeneinander, welche am Ende in spannenden Elfmeterschießen enden, es verändert sich von Aktivität zu Aktivität. Am Ende vom Kids Club, wenn die Kinder nochmal zusammenkommen, führen nun jedes mal ein oder zwei der Aktivitäten etwas vor, damit jeder der Teilnehmer sehen kann, was die anderen so machen. Diese Vorführungen werden sehr gemocht und es oft wird viel geklatscht und sich gefreut.

 

Das Outreach Programm ist im Moment so gut, wie es seitdem ich im letzten August angekommen bin, noch nie war. Die Freiwilligen sind alle mit vollem Herzen dabei, es wird gesungen, gearbeitet, geredet und gebetet, jeder tut mal etwas und bringt sich ein und unsere Outreachklienten sind jedes mal sehr dankbar und froh über unseren Besuch. Aktuell haben wir neun Klienten von denen jeden Mittwochmorgen zwei besucht werden. Am ersten Mittwoch des Monats werden drei Klienten besucht die in einem Stadtviertel Chomas wohnen, welches von dem Mmabanacenter etwas weiter entfernt liegt. Da es im Moment in Sambia über nacht immer kälter wird, haben wir nun einigen der Klienten Decken und Jacken mitgebracht, welche jeweils dankbar entgegengenommen wurden. Ich muss sagen, dass mir das Outreachprogramm im Moment am meisten Spaß macht und es mir auch am meisten am Herzen liegt.

 

Als Miriam anfang Mai den letzten Blog hier gepostet hat, hatte ich gerade damit angefangen gehabt, einen der Computerkurse selbst zu leiten. Ich gebe nun dreimal die Woche nachmittags von 14-16 Uhr Computerkurse in unserem neuen Haus im Shahcompound. Es ist eigentlich die erste Möglichkeit, dass ich meine langjährige Erfahrung im Umgang mit dem Computer mal sinnvoll einsetzen kann, was mir wiederum viel Freude bereitet. Meine Schüler kommen mit mir als Lehrer auch ganz gut klar und haben im letzten Examen alle, auch wenn manche nur knapp, bestanden. Ich werde bis Ende Juni den aktuellen Intermediatekurs, welcher sich ausschließlich mit dem Umgang mit Microsoft Word befasst, lehren und danach wird mein Kurs dann von einem anderen Freiwilligen übernommen, wenn es um Microsoft Powerpoint und Microsoft Excel geht.

 

Vom 6.-9. Juli wird das nächste Youthcamp stattfinden, dieses Mal an einem neuen Ort Ich bin schon sehr gespannt, wie es verlaufen wird und wie die Jugendlichen die Schule, in der das Camp stattfinden wird, finden werden. Direkt nach dem Youthcamp, am 9. Juli, werden meine Eltern zu Besuch kommen und gleich am Tag darauf werden Miriam, meine Eltern und ich in einen Nationalpark im Osten Sambias fahren, um dort den letzten Urlaub unseres Auslandsjahres zu erleben. 

 

Auch im letzten Monat hatten wir ein paar Tage Urlaub, zum einen waren wir in Lusaka bei unseren Mentoren und haben dort für ein Wochenende im Luxus gelebt. Der Luxus für uns beide war, dass es den ganzen Tag lang fließend Wasser, Brot, Wurst und Käse zum Frühstück, Pizza und eine riesige Shoppingmall gab, in der wir beide an einem Tag ordentlich einkaufen gegangen sind. Ein paar Wochenenden danach waren Miriam und ich zusammen mit einem anderen Freiwilligen des ELM der sein Auslandsjahr in Südafrika verbringt, in einem Nationalpark im Westen Sambias. Der Park ist ungefähr so groß wie Wales und wir haben nur einen Bruchteil gesehen, der jedoch wunderschön war. Das Camp in dem wir übernachteten lag direkt an einem Fluss in dem den ganzen Tag lang Hippos grunzten und nachts auch gerne mal auf unserer Seite des Ufers zum Fressen rumliefen. Zur Toilette haben wir uns in der Dunkelheit nicht getraut.

 

Das Jahr geht langsam dem Ende zu, vorgestern haben wir schon mit Nosiku geklärt wie unser Farewell aussehen soll, bevor wir fahren. Es ist ein sehr komisches Gefühl zu merken, dass das Jahr nun doch so schnell vorbei gegangen ist und das die Zeit die uns noch bleibt noch viel schneller verstreicht. Die letzten Wochen hier sind wie im Flug vergangen, wir haben viel gearbeitet, meist von morgens um 8 oder 9  bis nachmittags um 16 oder 17 Uhr und unser Leben genossen.

 

Seit Dienstag dieser Woche ist Jonny in Südafrika, um dort etwas mit dem Auto zu klären, somit ist hier im Shampandehaus zwischenzeitlich etwas Ruhe eingekehrt. Diese ist am Mittwoch gleich wieder verflogen, da in einer Nacht letzter Woche ein Mensch versucht hat unser Auto zu klauen wurde entschieden, dass wir uns einen Hund anschaffen. Er heißt Mubyabi Mujayi, was Tonga ist und gefährlicher Killer heißt, denn wir wollen die Diebe ja ordentlich abschrecken, ist sechs Wochen alt und ein abenteuerlustiges Bürschchen. Gestern waren wir beim Tierarzt wo ihm eine Spritze gegen Tollwut und eine Tablette gegen Würmer, sowie Zecken und Floh Puder verabreicht wurde und nun steht seiner Zeit als Wachhund bei Mmabana nichts mehr im Wege. Er muss halt nur noch etwas größer werden, denn im Moment ist er noch ein nicht wirklich angsteinflößender, tollpatschiger Hundewelpe, der am liebsten mit jedem knuddeln will.

 

So weit so gut,

Miriam schreibt bald wieder,

Mubyabi braucht Mut,

im Moment sind wir im Fußballfieber,

denn er soll schließlich ein Wachhund werden,

die EM ist in vollem Gange,

und so manchem Dieb den Raub verderben,

bei seinem Anblick schon wird einem Angst und Bange… zumindest bald… hoffentlich 🙂

 

Gegrüßet seiet Ihr alle, Euer Louis

Osterblog

Liebe Leser des Friends at Mmabana Blogs,

 

es ist leider schon wieder eine Weile her seitdem Miriam zuetzt geschrieben hat, deshalb muss vom Louis mal wieder ein Blogeintrag her.

 

Die letzten Wochen im Mmabana Community Outreach Project waren relativ geschäftig. Zum einen kam Mitte März Jean-Cristophe (Jonny) Dalka, welcher nun bis Dezember hier im Projekt leben und arbeiten wird. Außerdem lag die hohe Geschäftigkeit an den vielen Besuchern, die uns die Ehre gaben sie in unserem heim wilkommen heißen zu dürfen. In einer Woche im März kamen zwei Freundinnen aus Südafrika, die dort, ebenfalls vom Evangelisch-Lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) ausgesandt, ein Freiwilligenjahr verbringen. Die beiden waren sehr an unserer Arbeit und unserem Leben hier interessiert und wollten einfach eine Woche im MCOP miterleben. Genau an dem Tag der Abreise der beiden kamen zwei neue Damen aus Südafrika, welche bei Monique Dalka in Johannesburg wohnen/ gewohnt haben. Sie hatten über Monique von dem Projekt gehört und waren von Tag eins ihres Besuchs hier schon fest im Leben involviert, indem sie die Nachbarskinder belustigten. Außerdem wurde mir im Garten hilfreich zur Hand gegangen, wodurch dieser wieder zu alter Schönheit aufblühte. Zu Ende des Besuchs dieser Gäste hin kamen Monique und eine ihrer Mitbewohnerinnen und brachten uns ein Auto für das Projekt, sowie für Jonnys Job bei einer südafrikanischen Holzfirma (er muss seltene Bäume finden).

 

Neben all den Besuchern sind unsere sambianischen Mitbewohnerinnen Alice, Ruth und Nosiku an einem Samstag in das neue Haus in Shah umgezogen und nahmen dabei gleich alle Computer aus dem Office mit. Nun wohnen Miriam, Jonny und ich in dem alten Haus in Shampande. Hier findet noch der Youth Club und einige Meetings, sowie das Treffen zum Outreach am Freitag statt. In dem neuen Haus in Shah findet der Computerkurs statt und im Moment wird noch ein Internetcafe aufgebaut. Im Haus in Shampande wird ab Anfang Mai außerdem der Reading and Writing Club stattfinden. Es wurde beschlossen, dass es effizienter ist, wenn wir diese Aktivität in einem unserer Center ausführen und Kinder aus der Nachbarschaft einladen, die nie eine ausreichende Schulausbildung genossen haben, oder frühzeitig von der Schule gegangen sind. Für das am Freitagmorgen stattfindende Outreachprogramm haben wir noch 4 weitere Klienten gefunden, somit beträgt die Zahl der alten und hilfsbedürftigen Menschen die wir besuchen nun 9.

 

Anfang letzter Woche hat zudem noch der neue Computerkurs angefangen. Am Ende des Monats März wurden bei uns Bewerbungen abgegeben und es fanden Interviews mit neuen Freiwilligen statt, die gerne an dem Computerkurs teilnehmen würden. Die Phase des bewerbens ist nun vorbei und die neuen Freiwilligen lernen schon fleißig den Umgang mit dem Computer, ich werde ab Montag auch einen der Kurse leiten. Durch die neuen Freiwilligen kommt es auch zu Umstellungen bei den Aktivitäten. Es muss gezeigt werden, wie die Aktivitäten laufen sollen und jungen Damen und Herren kennen langsam ihre Aufgaben und die Abläufe. Auch die Zahlen der Freiwilligen sind enorm, beim Youth Club ist das Center meist mit 40 Menschen überfüllt und auch bei Kids Club waren manchmal über 36 Freiwillige präsent. Es wäre wunderbar, wenn wir diese Zahlen halten könnten.

 

Über das Osterwochenende waren Miriam und ich am Lake Kariba, dem zweitgrößten Stausee der Welt und machten dort Urlaub. Das war wnderschön. Nach den ganzen Umstellungen und der Geschäftigkeit, die vor Ostern herrschte, sind wir nun wieder vollends erholt und gehen mit neuer Motivation unseren Aufgaben nach. Es sind nun leider nur noch knapp 4 Monate bis zu unserer Abreise und wir haben vor für unsere Nachfolger alles so gut wie möglich vorzubereiten, damit sich diese leichter in ihre Arbeit und das Leben hier einfinden können.

 

Das ist es auch schon wieder soweit,

liebe Grüße an die Menschheit,

frohe Ostern noch nachträglich,

ich verabschiede mich herzlich,

 

euer Louis