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Sherry, Chibwantu and Youth Camp

Liebe Freunde und Förderer,

 

was passiert in Mmabana eigentlich gerade? Was machen die Leute da? Wie läuft Kids Club, was machen die Jugendlichen so und wie viele Kinder werden eigentlich gerade schulisch unterstützt?

 

Da haben wir uns wirklich lange nicht gemeldet!

Als aller erstes muss ich euch von unserem neuen Mitbewohner berichten. Er heißt Sherry, ist rot und ca. 25 Zentimeter lang. Ja richtig, ein Kater! Und der soll, wenn er irgendwann mal groß ist, die Ratten verjagen! Er trägt also auch seine Verantwortung in Mmabana.

 

So und nun zu unserer Arbeit. Gerade letztens hat mich die Frau von unserem Mentor gefragt: „Wie viele Kinder unterstützt ihr denn eigentlich im Moment in Bezug auf deren Schulbildung?“ 56, wenn wir genau sind. Da wir Anfang des Jahres 16 in die Schule integriert haben und 13 vom letzten Jahr noch dabei sind, besuchen derzeit 29 Schüler den After School Club.

Im Reading and Writing Club sind es 27 Kinder, unter denen sieben alte Hasen sind, die sicher nächstes Mal unter denen sein werden, die in die Schule kommen.

Mr. Lweendo, Evelyn und Mum Rose hatten sich also auf den Weg gemacht und sind durch Zambia und Mwapona Compound gelaufen, um schließlich 20 bedürftige Kinder zu Mmabana zu bringen.

Es tut gut zu wissen, dass wir so vielen Kindern mit ihrer Schulbildung helfen. Die würden sonst alle zuhause rum sitzen, mit den Nachbarn spielen und im Haushalt mithelfen. Und wenn sie groß sind, würden sie immer noch dasselbe machen, weil sie nie lesen und schreiben gelernt hätten und so nicht viele Chancen hätten, um etwas aus ihrem Leben machen zu können.

Und es sitzen immer noch ganz viele zuhause.

 

Jetzt gerade sind Schulferien, also ist es auch in Mmabana etwas ruhiger. Reading & Writing Club und After School Club findet also auch nicht statt. Umso mehr freut man sich auf den Kids Club am Sonntag, zu dem im Moment an die 200 Kinder jeden Sonntag kommen!

Die Kinder haben sich sehr gefreut, als neue Diabolos und Bälle ankamen. Die hatte mein Freund aus Deutschland zusammen mit Jongliertüchern und Jonglierbällen mitgebracht.

Kids Club ist jetzt endlich wieder voll am Laufen und ich glaube, es ist nicht nur für die 200 Kinder sondern auch für die Jugendlichen, die als Freiwillige mithelfen jedes Mal ein Event.

Jeden zweiten Sonntag gibt es Chibwantu für die Kinder, das traditionelle Getränk, worauf sie sich immer schon sehr freuen.

 

Es gibt noch ein großes Ereignis, von dem wir berichten müssen. Wir sind nämlich auf einem Youth Camp gewesen in Siamaluba auf dem Village. Dort sind wir als Gruppe gut zusammengewachsen und haben tolle Erfahrungen gemacht. Wir hatten morgens die Stille Zeit nach einem kurzen Impuls mit ein oder zwei Bibelversen von unserer Chefin Nosiku und abends auch noch mal eine Devotion. Tagsüber gab es viel freie Zeit zum Unterhalten, im Fluss baden gehen und Fußball spielen. Zwischendurch hatten wir noch die ein oder andere Facilitation, was den Jugendlichen und uns sehr viel mitgegeben hat. Es war ein super Erlebnis für vier Tage von zuhause weg zu sein und mal nur mit Jugendlichen zusammen zu sein.

 

Die Jugendlichen von dem neuen Computer Course, die nun auch schon das Beginner Exam hinter sich haben, haben sich durch das Camp gut in Mmabana eingelebt und viele kommen gerne einfach so mal zwischendurch vorbei. Dann wird gequatscht, Schach gespielt und manchmal echt rumgealbert!

 

Ich hoffe, dass Mmabana immer so offen und einladend für ganz viele Kinder und Jugendliche bleibt, denn es macht einen so großen Unterschied in der Community, wenn man einen Ort wie Mmabana hat, an dem man sich trifft und von dem man redet.

 

Mit ganz lieben Grüßen aus Choma von Mmabana

Tiyobbonana – See you

 

Freddy und Lulu

Ein Jahr, tausend Begegnungen – wo fängt man da bloß an?

Ein Artikel von Jean-Christophe Dalka, überarbeitet von Pierre-Yves Dalka | 2013-01-31 | Tübingen, Deutschland

Schon während meinem Studium in Deutschland hatte ich vor, für ein Jahr bei Mmabana in Sambia mitzuwirken. Kaum hätte ich damit rechnen können was mich alles erwarten und bewegen würde.

Alles fing mit meinem ersten Besuch des Projekts in Sambia im Jahr 2009 an. Dieser fünftägige Besuch war sehr intensiv, aber leider auch sehr kurz (siehe alten Artikel – nur auf English aber dafür mit vielen Bildern). Mit dieser positiven Erfahrung machte ich mich im März 2012 auf den Weg nach Choma. Die Fahrt war wie immer traumhaft und die über 1400 km lassen sich mit unangetasteter Natur links und rechts der Straße total genießen. In Botswana gab es auf der Strecke durch den Chobe Game Reserve sogar Elefanten zu sehen.

In Choma wurden wir herzlich von der Mmabana Familie begrüßt. Zu diesem Zeitpunkt wohnten neben Nosiku und ihrer Familie auch die beiden ELM-Freiwilligen Miriam und Louis im Mmabana Haus. Dieses Haus war über das Jahr hindurch eine Begegnungsstätte für Menschen aus aller Welt. Wir hatten Besucher aus Südafrika, Kolumbien, Niederlande, Frankreich und Deutschland. Ich freute mich über jeden Besucher. Diese Besuche zeigten mir, dass nicht nur bei mir, sondern auch bei Anderen großes Interesse am Projekt, am Land und vor allem an den Menschen besteht. Über einen besonderen Besuch habe ich mich riesig gefreut. Nämlich, dass mich meine Freundin Lisa besuchte und das gleich zwei Mal J. Im August stießen die neuen ELM-Freiwilligen Megan und Jakob aus Deutschland dazu, die nun auch Teil der wachsenden Mmabana Familie wurden und meinen Bruder Pierre-Yves und Sarah aus Frankreich herzlich willkommen hießen.

Meine Aufgaben als freiwilliger Mitarbeiter waren sehr umfangreich und technisch. Kurz gesagt sollte ich neue Projekte initiieren, die der finanziellen Nachhaltigkeit von Mmabana dienten. Nun geht Mmabana ins Jahr 2013 mit einer Druckerei, einem Internet Café und einer Schneiderei. Alle diese Programme habe und hätte ich auch nicht alleine stemmen können, sondern ich war auf die Hilfe vieler Sambier und internationalen Unterstützern angewiesen. Ich habe mich total geehrt gefühlt, diese neuen Projekte durchzuführen, und noch gesegneter fühle ich mich nun zu wissen, dass diese Projekte auch nach meinem Gehen reibungslos weiterlaufen.

Eine sehr enge Zusammenarbeit hatte ich mit dem Leitungsteam. Darunter befanden sich Nosiku, Mr. Davies (Mmabana Manager), der Mmabana Vorstand und viele Andere, wie die Jugendlichen und ELM-Freiwilligen. Nur gemeinsam gelang es uns die Arbeitsstrukturen zu verbessern und umzusetzen. Also nochmals an alle vielen Dank!

Neben der ganzen Arbeit war es mein Ziel, den Kindern und Jugendlichen näher zu kommen. Wie gut, dass ich mich den Kinderprogrammen am Wochenende oder unter der Woche einfach anschließen und Spaß haben konnte. Vor allem bildeten sich sehr enge Freundschaften zwischen mir und den Kindern aus der Nachbarschaft, die anfangs allesamt „Onkel“ zu mir sagten und gegen Ende „Papa“ riefen. Mir kommen die Tränen zu wissen, dass sie mir und ich ihnen so viel bedeute. Auf jeden Fall ist für Februar ein Videogespräch mit den Kindern geplant! Das wird mir mein Herz und die Erinnerungen wieder öffnen.

Das Jahr war bunt, gefüllt mit Liebe und Schönheit, umgeben mit Armut und Herausforderungen, gepackt mit Erfahrungen und Erinnerungen, bemalt mit Erfolg und Misserfolg, und zu aller Letzt gesegnet mit Bewahrung. Kurz: ein Segen, ein Geschenk. Dieses Geschenk kann ich jedem weiterempfehlen. Ob Schüler oder Student, Mama oder Papa, jung oder alt, für einen Monat oder ein Jahr… Allen kann ich dieses Geschenk an Erfahrung aufs Herz legen. Traut euch!

Liebe Grüße
Jonny

PS: Wer gerne mehr und persönliches aus meinem Jahr erfahren will, kann mich gerne unter jean.dalka@gmail.com kontaktieren.
Wichtige Nachricht: Mmabana benötigt dringend neue Spender für die Kinder- und Jugendprojekte. Als Verein „Friends of Mmabana Deutschland e.V.“ sammeln wir Spenden für diese Projekte durch Mitgliedsbeiträge. Du kannst bereits mit 1€ pro Monat als Mitglied im Verein Mmabana direkt unterstützen. Momentan benötigen wir weitere 400€ pro Monat um den Kosten hinterher zu kommen. Vielen Dank!

Neue Gesichter und ein trauriger Abschied

Seit Anfang Oktober haben Jakob und ich wieder neue Mitbewohner. Nachdem Jonny zu seinem Trip nach Eastern Province aufgebrochen ist, um dort Bäume zu zählen, haben wir 6 Wochen lang das Freiwilligenhaus in Shampande für uns gehabt. Im Rückblick doch eine relative lange Zeit, die im Vergleich zu einer vollen Wohnung mit 5 oder 6 Personen doch relativ unspektakulär war.

Aber nun zu den neuen Gesichtern: Da wäre zum einen Sarah. Eine 28-jährige Französin, die ihren Job in Frankreich gekündigt hat, um ein wenig weiter die Welt zu erkunden und um im Ausland zu arbeiten. Sie hat bereits eine Zeit lang in den USA und in Mexiko gelebt. In Mmabana hilft sie im Business-Bereich mit und ist gerade dabei in Zusammenarbeit den Grundstein für das Mmabana-Tailoringprogramm zu legen. Hierzu aber später noch etwas mehr.

Richtig cool finde ich auch ihre Internetseite, auf der sie über beeindruckende Persönlichkeiten, die ihr auf ihrer Reise nun begegnen, schreibt. www.extraordinaire-worldtour.com Ist zwar alles auf Französisch, aber selbst für mich mit meinem eingerosteten Schulfranzösisch gut verständlich. Falls ihr ein paar Französischkenntnisse habt, solltet ihr auf jeden Fall mal dort vorbeischauen.

Mit Sarah teile ich mir jetzt, seitdem über einem Monat bereits, mein kleines Zimmer mit dem Hochbett und wir haben’s mittlerweile auch mal geschafft morgens joggen zu gehen 😀

Mit Sarah über Südafrika ist auch Pierre-Yves aus Deutschland gekommen. Er ist Jonnys Bruder und leidenschaftlicher Filmemacher und seitdem er hier ist auch Fotograf. Er dreht über die verschiedenen Mmabana-Aktivitäten wie Kids Club, Reading & Writing Club und Outreach kurze Filme, die Mmabana dann für Informations- und Werbezwecke nutzen kann. Ebenso hat er für die Friends of Mmabana die Fotomotive für die neuen Weihnachtskarten für dieses Jahr geschossen. Er teilt sich hier nun mit Jakob ein Zimmer und bereichert unser Leben mit Scons und Muffins.

Jonny ist mittlerweile auch wieder hier. Er ist mit seiner Freundin Lisa aufgrund technischer Probleme am Auto ein paar Tage nach Sarah und Pierre-Yves aus Lusaka gekommen. Lisa blieb für etwas länger als eine Woche bei uns und hat das sambianische Leben nochmals kennen gelernt. Viel Zeit wurde mit unseren Nachbarskindern verbracht und ein Trip nach Livingstone zu den Victoria Falls mit dem ganzen Haus war auch drin. Etwas enttäuschend vielleicht, da der Sambesi zu dieser Jahreszeit, kurz bevor bzw. am Anfang der Regenzeit, nur sehr wenig Wasser führt und nur ein kleiner Streifen Wasser an der großen Felswand in die Tiefe stürzt, aber als „Familien-/Hochzeitsausflug“ doch genial.

 

So kommen wir jetzt mal zur Arbeit. Das Mmabana-Tailoringprogramm besitzt im Großen und Ganzen zwei Aspekte. Zum Einen sollen Schuluniformen geschneidert werden und zu einem sehr günstigen Preis an Schülerinnen und Schüler verkauft werden, die sich ansonsten die teuere von der Schule direkt angebotenen nicht leisten können. So unterstützt Mmabana noch weiter die Bildungsmöglichkeiten für finanziell benachteiligte Kinder, allerdings wird so auch das Einkommen für die Schneider und ihre Familien gesichert. Zum Anderen wird aus typisch afrikanischem/sambianischem Chitenge-Material Kleidung für Europa und Südafrika geschneidert. Chitenge sind Tücher, die von Frauen hier eigentlich immer getragen werden. Sie sind an sich sehr praktisch und ich habe mich mit ihnen auch schon angefreundet. Besonders zum Kochen sind sie nützlich, aber mit Chitenges werden auch die Kinder auf dem Rücken getragen.

Hieran arbeiten Sarah und Pierre-Yves gerade. Wir, also eigentlich jeder im Shampande-Haushalt inklusive Lisa hat sich irgendetwas aus dem Material schneidern lassen. Jakob hat z.B. ein Hemd und Schlafhosen geordert oder Sarah, Lisa und ich haben uns Kleider und Röcke machen lassen. Pierre-Yves war der große Designer hinter allem und am Ende dann auch der Fotograf, der seine Models, also uns und ein paar von den einheimischen Jugendlichen, für den Katalogshoot in Szene gesetzt hat. Die Kleidungsstücke sind alle maßgeschneidert und wunderschön. Unsere Schneiderin ist schon beeindruckend, denn sie schafft es als alleinerziehende Frau ihre drei Kinder großzuziehen und unsere teilweise abgedrehten Wünsche an der Nähmaschine zeitweise mit dem Jüngsten an der Brust umzusetzen. So viel als kleinen Ausblick..

In meinen Projekten ist seit dem letzten Blog doch auch einiges passiert.. Um nicht zu weit abzuschweifen, werde ich mich diesen Blog mal auf Outreach beschränken. Dort waren die letzten zwei Monate doch ziemlich turbulent.

Wir hatten einen riesigen Grund zu feiern, da die Toilette, die für unseren Klienten Mr. Peter gebaut wurde, endlich fertig gestellt wurde. In Mmabanagrün gestrichen wurde sie groß, feierlich und offiziell überreicht. Nosiku, die Leiterin Mmabanas und unsere Chefin, hat eine Rede gehalten und viele leitende Mitglieder der Organisation waren anwesend. Selbst der DOW, der Stellvertreter des „Bürgermeisters“ hat uns und Mr. Peter die Ehre erwiesen und ein paar Worte an alle gerichtet. Dieser Tag war ein sehr besonderer im Leben von Mr. Peter und er war überglücklich.

Weniger als eine Woche nach der feierlichen Übergabe der Toilette ist der gute Mr. Peter verstorben. Ein Schock für uns alle und Grund zur Trauer.

Mr. Peter war eine so beeindruckende Persönlichkeit. Er konnte trotz seiner problematischen Umstände doch noch lachen. Mr. Peter lebte nicht nur in einem winzigkleinen Haus ohne Strom und fließend Wasser, sondern war auch noch körperlich gehandicapt. Um zu laufen brauchte er immer Gehhilfen oder wenigsten einen kleinen Schemel zum Abstützen. Er war ein gläubiger Mensch und immer soo glücklich, wenn wir in besucht haben.

Als Sarah ihn das erste Mal mit uns besucht hat, meinte sie „über ihn muss ich schreiben… er ist so eine starke Persönlichkeit“. Ein Artikel über ihn und auch ein Foto findet ihr auf ihrer Internetseite.

Ich kann es immer noch nicht wirklich glauben, dass er von uns gegangen ist. 2 Tage nach seinem Tod fand die Beisetzung statt. Wir und einige andere Mitglieder Mmabanas waren auf seiner Beerdigung, um ihm die letzte Ehre zu erweisen und uns von ihm gebührend zu verabschieden.

Ich habe jetzt nicht so viel Ahnung von Beerdigungen in Deutschland oder Europa, aber hier ist es doch noch mal anders. Zuerst haben wir die Kirche besucht, wo eine Andacht gehalten und der Leichnam noch mal gezeigt wurde. Anschließend sind wir, also die Gäste auf einem Truck zum Friedhof gefahren. Der Sarg und die Angehörigen sind separat mit einem Pick-up gefahren. Die Verwandten haben auf dem Weg zur und in die Kirche und auch danach laute Trauerschreie von sich gegeben und herzzerreißend geweint. Auf dem Weg zum Friedhof, während der Beisetzung und bereits in der Kirche wurde von den Frauen fast durchgehend Lieder gesungen. Nachdem der Sarg in das Grab gelassen wurde wird noch mal ein Wort Gottes gesprochen und dann werfen zunächst die Angehörigen und der Pastor eine Hand voll Sand in die Grube. Danach dürfen ungefähr alle anwesenden jungen Männer dabei helfen mit Schaufeln das Loch zu füllen und einen Haufen darüber aufzuschichten.

 

Zum Abschluss werden nach und nach alle Verwandten, Freunde, Bekannte, Würdenträger etc. aufgerufen, um Blumen auf das Grab zu stecken und Reden werden gehalten.

Als Frau trägt man zu so einem Anlass einen Chitenge und wie sonst auch üblich schwarz.

 

Wir haben die Familie anschließend nicht mehr besucht, aber wie es hier üblich ist, haben wir sie mit Lebensmitteln und ähnlichem für die Bewirtung der Trauergemeinde unterstützt. Normalerweise hilft man der trauernden Familie z.B. auch mit Kochen oder Hausarbeit und stattet ihnen einen Besuch ab.

Tod ist hier ein sehr gegenwärtiges Thema und diese Beerdigung war bereits die Zweite, die Jakob und ich hier besucht haben.

Wir hatten in unserer letzten Zeit hier allerdings nicht nur Trauer, sonder auch glückliche Momente, die wir miterleben  durften. So hatten wir die Möglichkeit eine Hochzeit mitzuerleben und dort etwas zu feiern.

 

So viel erstmal zu diesem etwas traurigerem Blogeintrag.. der nächste wird wieder etwas fröhlicher und lässt auch hoffentlich nicht so lange auf sich warten.

 

Twatotela für’s Lesen (Danke ist auch ungefähr mit das einzige Wort, dass ich in Bemba kann) und liebste Grüße aus Sambia, wo das Wetter im Moment ziemlich große Stimmungsschwankungen hat. Zwischen ungefähr 50° mit knallendem Sonnenschein und kalten heftigen Regenschauern ist im Moment alles dabei. Die Regenzeit fängt gerade an.

Megan

Mister Peter, der glücklichste Mann der Welt!

Ein Blogartikel von Sarah Strittmatter, übersetzt und überarbeitet von Natalie Zaiß | 2012-10-27 | Choma, Zambia

Der nachfolgende Artikel wurde von Sarah Strittmatter geschrieben. Sarah ist eine junge Französin die sich entschlossen hat das Ende des Jahres 2012 als Freiwillige beim Mmabana Communtiy Outreach Projekt zu verbringen. Sarah verbringt ihr Sabbatjahr auf der Suche nach „außergewöhnlichen Menschen“ die sie mit einer grünen Sonnenbrille markiert und deren persönliche Geschichten sie auf ihrem Blog veröffentlicht. In Choma hat sie einen dieser besonderen Menschen getroffen, Mister Peter der durch die Nachbarschaftshilfe von Mmabana betreut wird. Dies ist die berührende Geschichte von der Verwirklichung von Träumen und von unendlicher Dankbarkeit, die alle Gewinnmaximierung in Frage stellt.

Hier nennen sie ihn „Mister Peter“. Dieser ältere Herr besitzt fast nichts und ist trotzdem der glücklichste Mann der Welt. Er lebt allein in einer Hütte die 5m² misst. Dort hat er weder Wasser- noch Stromversorgung. In seiner kleinen Hütte befindet sich all sein Besitz: ein kleines Bett zum Schlafen, einige alte Fotos und Bilder, Kleidungsstücke und sein Rollstuhl. Mister Peter kann nicht gehen. Die meiste Zeit verbringt er mit der Bearbeitung von Holzstücken. Er sitzt auf einem Hocker und unterhält sich mit vorbeigehenden Nachbarn. Manchmal verlässt er die Hütte um Wasser zu holen und es in Plastikflaschen abzufüllen, oder er kauft Maismehl, um Nshimabrei zu kochen, oder auch Kerzen, um Licht in seiner Hütte zu haben. [Trotz seiner ärmlichen Umstände] beschreibt sich Mister Peter in seinem neuen Haus als „der glücklichste Mann der Welt!“
[Mister Peter hatte nur einen Traum,] ein Grundbedürfnis das so groß war, dass er es fast nicht sagen wollte… von ganzem Herzen wünschte er sich eine richtige Toilette. Jedoch hatte die Mmabana Foundation nicht genug Geld um den Bau einer Toilette zu finanzieren (ca. 300€). Ein europäisches Paar, das ihren Sohn, ein Freiwilliger im Projekt, besuchte, entschied sich Mister Peters Wunsch zu ermöglichen. Nach vielen Wochen der Bauarbeiten ist die Toilette fertig. Außerdem kann Mister Peter eine Tür hinter sich schließen und hat einen zweiten abgetrennten Raum, in dem er sich waschen kann. Dies ist die unglaubliche Geschichte von Mister Peter, der, wenn man ihn besucht, immer wieder ausruft „Ich bin der glücklichste Mann der Welt! Ich weiß nicht wie ich Euch danken soll! Ich bin so glücklich! So so glücklich!“

Mister Peter’s Waschraum wurde mit einer Feierlichkeit, zu der auch die Nachbarn, Mmabana Mitglieder und Ortsvorsteher kamen, eröffnet. Die Fotos können Sie in der beigefügten Gallerie ansehen.
Leider ist Mister Peter am 25. Oktober, nur wenige Tage nach der Einweihung der neuen Toilette, von uns gegangen. Einen herzlichen Dank richten wir an dieser Stelle an diejenigen, die dazu beigetragen haben, dass Mister Peter seine letzten Tag in wiederhergestellter Würde verbringen konnte. Wir vertrauen darauf, dass er nun in Frieden ruhen mag, erlöst von dem Leid, das er in seinen letzten Jahren erleiden musste.

Was es heißt, ein/e „Mmabana“ zu sein – Ein Interview mit vier Freiwilligen des Mmabana Community Outreach

Von Pierre-Yves Dalka | 2012-10-15 | Choma, Sambia

Megan Duddek: Co-Leiterin beim Reading & Writing Club, Nachbarschaftshilfe und Jugendgruppe, 18 Jahre
Tobias Kilaka: Leiter des Reading & Writing Clubs und der Jugendgruppe, 20 Jahre
Jakob Teichmann: Computerkurse, Co-Leiter im Essensprogramm und in der Jugendgruppe, 19 Jahre
Brighton Yanika: Leiter des Internet Cafés, 22 Jahre

PY: Mmabana basiert auf dem Engagement von Freiwilligen und versucht dadurch eine direkte lokale Mitarbeit zu fördern und das soziale Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Wie kamt ihr vier zum Projekt
M: Jakob und ich sind Anfang August durch die Entsendeorganisation E.L.M.* zum Projekt gekommen. Ich wollte ein freiwilliges soziales Jahr machen. Das E.L.M. unterstützt verschiedene Projekte weltweit. Wir durften Prioritäten vergeben und hatten beide Mmabana auf unserer Liste stehen.
T: Ich hab zuerst durch Poster von Mmabana erfahren. Das war im Oktober 2011. Es ging um neue Computerkurse.
B: Ich hab durch meinen Onkel, Mr. Davies, der das Projekt leitet, von Mmabana erfahren und bin so wie Tobias im Oktober 2011 zu Mmabana gekommen.
PY: Es ist eine Sache von einem Projekt zu hören. Warum habt ihr Euch entschlossen für Mmabana zu arbeiten?
T: Mich hat es interessiert in Gemeinschaft zu arbeiten und anderen durch meine Freiwilligenarbeit zu helfen. Das Programm das mich am meisten interessiert hat war der Reading & Writing Club. Den Kids etwas beizubringen hat mir große Freude bereitet. Ich bin glücklich mit den Kindern zu arbeiten.
B: Ich hab angefangen bei Mmabana zu arbeiten, da das Projekt sehr gute Aktivitäten für Kinder anbietet. Es macht mir Spaß mit Kindern zu spielen. Und die Nachbarschaftshilfe- den Nächsten Gottes Liebe zu zeigen- das macht mir viel Freude. Außerdem bin ich glücklich viele neue Dinge zu lernen.
PY: Beispielsweise?
B: Ich kann durch einen kostenlosen Computerkurs, der für die Freiwilligen angeboten wird, mit Computern arbeiten.
PY: Und jetzt bist du sogar der Leiter des Internet Cafés. Das ist ganz schön beeindruckend! Aber ihr hättet beide auch einfach am Computerkurs teilnehmen können und danach das Projekt verlassen? Warum seid ihr beide noch da?
T: Ich habe das Projekt nicht verlassen, da ich die wunderbare Arbeit sehe, die Mmabana für die Gemeinschaft betreibt. Es hat mich wirklich interessiert und ich hatte das Gefühl, dass ich etwas zur Gemeinschaft beitragen muss. Mir wurde ein kostenloser Computerkurs angeboten – meine Arbeit bei Mmabana sehe ich als Dankeschön für dieses Geschenk.
PY: Was ist mit Dir, Megan? Du hast erzählt, du hast Mmabana von einer Liste interessanter Projekte gewählt. War es eine gute Wahl?
M: Absolut! Was ich an Mmabana liebe ist, dass es sich anfühlt wie eine Familie. Du kommst hierher und es fühlt sich an, als wärst du in deiner Familie. Überall ist so viel Liebe füreinander und jeder möchte miteinander arbeiten. Und ich mag die Arbeit die Mmabana macht. Richtig gut gefallen mir beispielsweise die Kinder beim Reading & Writing Club. Es macht mir viel Spaß Kindern etwas beizubringen. Manchmal ist es schwierig und die meiste Zeit muss ich Hände und Füße dazu benutzen. Aber es funktioniert irgendwie. Die Kinder müssen verstehen, was ich ihnen sage, da sich bei manchen die Leistung stark verbessert hat.
PY: Das klingt sehr gut. Natürlich gibt es auch herausfordernde, schwierige Momente?
J: Ja sicher. Wenn man von Europa nach Sambia kommt gibt es allein schon große kulturelle Herausforderungen. Die Sprache ist sehr verschieden und nicht jeder spricht Englisch. Auch das Wetter macht einem zu schaffen, da es sehr heiß ist. Aber ich habe das Gefühl, dass ich immer jemanden habe, mit dem ich über diese Dinge sprechen kann. Deshalb fühle ich mich trotz mancher Schwierigkeit immer sehr wohl.
PY: Und mit wem sprichst du dann?
J: Eigentlich mit jedem. Die Freiwilligen sind alle sehr freundlich. Man kann immer mit ihnen sprechen oder auch mit Menschen die gar nicht mit dem Projekt verbunden sind.
M: Man kann einfach zu ihnen gehen und fragen: Warum ist das so? und jemand wird es dir erklären. Eine andere Herausforderung für uns Europäer ist das völlig andere Zeitverständnis.
J: Ja…Afrikanische Zeit!
T: Ich denke meine größte Herausforderung war das Verfassen von Budgets und Berichten als Leiter eines Programms. Das habe ich vorher noch nie gemacht, aber mit der Zeit funktioniert es immer besser.
PY: Gibt es besondere Highlights für Euch?
M: Für mich persönlich gibt es nicht das eine Highlight. Jede Woche gibt es neue Highlights: Bei der Nachbarschaftshilfe, wenn wir die Leute zu Hause besuchen, vor allem Mr. Peter ** und seine neue Toilette. Die fröhlichen und lachenden Gesichter zu sehen, obwohl diese Menschen nicht viel besitzen. Den Kindern beim Reading & Writing Club etwas beizubringen und dann die Verbesserungen zu sehen. Die Kinder strahlen zu sehen, wenn sie einen Teller zu essen bekommen oder wenn sie die Hula Hoops entdecken – wow, die Kinder sind so glücklich mit dem wenigen, das sie besitzen! Das berührt mich wirklich.
T: Mein persönliches Highlight ist nach dem Reading & Writing Club die Kinder zu Hause zu besuchen. Zu sehen wie sie wohnen und mit ihren Eltern oder Erziehenden zu sprechen.
M: Ja, das mag ich auch sehr gern.
PY: Mmabana ist Tswana und steht für „Mutter der Kinder“. Könnt ihr dieses Konzept in eurer Arbeit wiederfinden?
J: Eine Mutter gibt ihren Kindern sehr viel Liebe und ich denke Mmabana gibt allen Liebe, den Mitarbeitern und den Menschen die das Projekt berührt.
PY: Habt ihr persönliche Ziele im Leben denen ihr durch Eure Arbeit bei Mmabana näher kommt?
M: Ich bin mir noch nicht sicher was ich in der Zukunft einmal machen möchte. Ich möchte studieren, weiß aber noch nicht genau was, da ich sowohl die Naturwissenschaft als auch Kultur gerne mag. Mmabana bringt mich was mein kulturelles Interesse betrifft weiter, da das Leben als Deutsche in Sambia und die Zusammenarbeit mit Menschen von hier mich so viel von Kultur und Sprache erfahren lässt.
T: Ich möchte Jura studieren und dann in die Politik gehen. Mein Ziel wäre es eine führende Person in Sambia zu sein. Man hat mir bei Mmabana die Verantwortung für zwei Programme übertragen. Hier kann ich meine Führungsqualitäten verbessern. Deshalb denke ich das Mmabana mir sehr hilft. Ich sehe die Arbeit als Anfang meiner Laufbahn als Leiter.
PY: Also ich finde es wunderbar dass ihr alle hier seid. Ihr leistet einen großartigen Beitrag zur Gemeinschaft und ich bin gespannt zu sehen, was sich aus Euerem Engagement entwickeln wird. Vielen Dank für das Interview und bis bald!

* ELM steht für das Evangelisch-Lutherische Missionswerk in Niedersachsen, das über das „Seitenwechsel“ Freiwilligenprogramm jährlich zwei Freiwillige nach Sambia entsendet.
** Um mehr über Mister Peter und seine neue Toilette zu erfahren, lesen Sie bitte den nächsten Beitrag.

Die Arbeit ruft…

Liebe Freunde und Förderer,

Über ein Monat ist nun schon vergangen seitdem wir in Zambia angekommen sind. In einer solchen Zeit lernt man viel über den Ort, in den man lebt, die Menschen, die einen umgeben und über all die anderen kleinen Dinge, die einfach existieren die aber trotzdem neu und aufregend sein können.

Wir möchten euch diesmal vor allem von unsere neuen Aufgaben berichten. Wir werden Mmabana in verschiedenen Bereichen als Freiwillige unterstützen und möchten Euch einen Einblick geben in unsere Arbeit.

Kommen wir zuerst zu Megans Aufgaben:

„Ich werde mich ab jetzt als Co-Leader im Reading & Writing Club, im Kids Club und im Community Outreach Project einbringen.

Kinder zwischen 9 und 12, die zur Zeit nicht zur regulären Schule gehen können, kommen zwei mal wöchentlich zum Reading & Writing Club in unser Shampande-Center, um dort die Basics in Mathe und Englisch zu lernen. Die Gruppe von rund 28 Kindern wird während des Unterrichts je nach Können und Wissensstand in 4 kleinere Lerngruppen unterteilt, damit eine leistungsgerechte Förderung der einzelnen Kinder gewährleisten werden kann. Ziel des Reading & Writing Programms ist es letztendlich die Schüler in eine „normale“ Schule wieder einzubinden und ihnen einen weiteren schulischen Werdegang zu ermöglichen. Hierbei kann dann auch Mmabanas Educational Support Programm eingesetzt werden. Ich werde als Co-Leader für die Organisation des Unterrichts, sowie die Aufgabenverteilung beim Vorbereiten des Essens, das die Kinder zur Konzentrationsförderung bekommen, mit verantwortlich sein und als Lehrerin für Englisch und Mathe in der ältesten Gruppe helfen. Bei den jüngeren Schülern stoße ich oft auf eine Sprachbarriere, da mein Nyanja bzw. Tonga leider noch viel zu schlecht ist. Ich verstehe aber immerhin schon einige Wörter 😀 Zurzeit beantworten wir Briefe von einer deutschen Schule. Die Kinder sind begeistert bei der Arbeit, denn deutsche Brieffreunde hat man auch nicht alle Tage.

Kids Club findet jeden Sonntag statt und eigentlich ist es für Kinder zwischen 6 und 14 mit sozial benachteiligtem Hintergrund gedacht, um sie bestmöglich zu beschäftigen und von der Straße fern zu halten. Im Moment haben wir jedes Mal rund 140 Kinder (es können aber auch bis zu 300 werden, wenn es hoch kommt) aus den Compounds, die an den verschiedenen Aktivitäten, wie Diabolo, Fußball, Netball, Volleyball, Holla Hoop, Seilspringen, Modeln, Singen, Malen etc. teilnehmen. Viele Kinder kommen mit ihren ganz kleinen Geschwistern zum Programm, da sie sich um sie kümmern müssen. Für alle die, die nicht wissen, was ein Compound ist: Compounds sind so etwas wie Slums, Townships, Favelas… Hier wohnen die ärmeren Familien. Nicht alle Compounds sind gleich. Shampande (der Compound in dem wir leben) würde ich sagen, zählt zu einem der wohlhabenderen „Armen“vierteln. Allerdings findet man hier in Choma auch Personen oder Familien in den Compounds, den es an elementaren Dingen mangelt. Uns wurde erzählt, dass es in der Regenzeit keine Seltenheit ist, dass einige „Häuser“ aufgrund der mangelnhaften Bauweise zusammenbrechen. Wenn wir erzählen, dass wir als Weiße in einem der Compounds wohnen, werden wir meist nur verdutzt angeschaut. Viele können sich einfach nicht vorstellen, dass wir „Reichen“ in einer dieser Gegenden wohnen. Ich genieße das Leben trotz unserer Wasser- und Stromschwierigkeiten hier jedoch sehr, denn es ist immer schön die Kinder hier munter spielen zu sehen. Auch wenn es manchmal sehr viele sind und sie alle gleichzeitig irgendetwas von dir wollen. Ein Muzungu ist irgendwie doch immer eine Attraktion.

Diese Mmabana Aktivität, wie auch alle anderen, stehen unter dem Motto: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“ und „Gottes Liebe durch Taten der Liebe an die Bedürftige weiterzugeben“. (Oder um im Englischen zu bleiben: Sharing the love of God to the needy through acts of love.)

Das Outreach Project befasst sich mit Bedürftigen, überwiegend älteren Menschen in den Compounds wie z.B. Mwapona und Zambia Compound. Jeden Mittwoch besuchen wir mit einer kleinen Gruppe ca. 2 von unseren zurzeit 8 Klienten. Im Mittelpunkt steht das Wort Gottes bzw. Gottes Liebe, die uns zu diesen Menschen schickt. Es wird viel gesungen, gebetet und wenn etwas im Haus oder auf dem Grundstück gemacht werden kann, wird dies erledigt. Häufige Aufgaben sind z.B. Fegen, Wasser holen oder der Abwasch. Ebenfalls haben wir immer ein offenes Ohr für die Probleme oder Beschwerden der Bedürftigen. Für mich ist das manchmal sehr schwer, da ich auf die Übersetzung durch die anderen Freiwilligen angewiesen bin, da ich noch weniger Tonga verstehe als Nyanja. Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird. Für jeden Freitag ist ab nun nämlich Tonga-Unterricht angesetzt. Nyanja lass ich mir von meinen Schwestern hier nebenbei immer mal wieder beibringen. Die Grammatik scheint im Moment noch nicht so schwer zu sein. Tonga hingegen ist schwerer. Ich scheitere schon an der Aussprache von dem Wort Haus in Tonga 😀 Für jeden Klienten haben wir nach jedem Besuch noch ein paar Mitbringsel, wie MillyMeal zum Nshimakochen, Salz, Kohle,  Seife, Shampoo, Vaseline etc.. Diese Sachen hängen allerdings auch davon ab, wen wir besuchen. Jeder ist auf seine Art bedürftig.

Ich muss hier noch mal eben erwähnen, dass ich mittlerweile auch fähig bin Nshima zu kochen! Und man mag gar nicht glauben, wie anstrengend das ist. Nshima ist übrigens das Hauptnahrungsmittel in Zambia und wird aus weißem Maismehl gekocht. Vielleicht kennt jemand Papp aus Südafrika – das ist vergleichbar. Für alle anderen:  Es ist eine weiße Masse, die man sehr gut mit den Händen formen kann und die natürlich auch mit den Händen gegessen wird. An sich schmeckt Nshima nicht nach sehr viel, aber man isst es eigentlich auch nie alleine. Wir wurden hier auch mit Postern „Megan & Jakob wilkommen in Nshima-Land“ begrüßt. Von Nshima wird man bekanntlich aber nicht sehr groß, sonder eher dick. So viel dazu..“

 Jakobs Aufgaben werden Folgende:

„Ich werde mich von nun an neben einer Lehrerrolle in einem der Computerkursen als Co-Leader im Youth Club und Food Processing betätigen.

Der Youth Club findet jeden Freitagnachmittag statt. Hier kommen die lokalen Freiwilligen, die größtenteils auch Computerkursschüler sind, aber auch gerne mal andere Gäste für ca. 2 Stunden zusammen und besprechen ein bestimmtes Thema, wie Drogenmissbrauch. Oft kommen auch externe Redner, die dann wie zum Beispiel letzten Freitag eine lehrreiche, aber auch lustige Stunde über HIV und Sexualität gestalten, um die Jugendlichen für das alltägliche Leben zu schulen. Andere Themen, wie Leadership oder Group Dynamics wurden auch schon durchgenommen. Dies soll die Jugendlichen auf ihre Tätigkeiten in anderen Aktivitäten vorbereiten bzw. sie darin weiterbilden und ihnen hierdurch auch bessere Chancen in ihrem späteren Arbeitsleben ermöglichen. Wenn es keine Vorträge gibt, werden Youth Clubs auch mal auf dem Sportplatz oder gemütlich bei einem Film verbracht. Durch die wöchentlichen Treffs sollen die Jugendlichen lernen angemessen miteinander umzugehen und ebenso soll ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden.

Food Processing ist ein sogenanntes Youth Empowerment Program. Unter Anleitung eines UN-Volontärs haben die Jugendlichen begonnen, saisonale Früchte aus den Compounds zu kaufen und sie zu Marmelade zu verarbeiten. Es begann mit Guaven-Marmelade und zurzeit steht Papaya-Marmelade auf dem Programm. Wenn die richtige Jahreszeit kommt, wird es vermutlich auch Mangos oder Orangen auf den liebevoll designten Labels geben. Die produzierten Gläser werden von den Jugendlichen anschließend verkauft. Der Gewinn geht zunächst zurück in das Projekt um weitere Zutaten, wie neue Früchte oder Zucker, zu kaufen. Letztendlich soll es allerdings eine weitere Einkommensquelle für Mmabana werden, um andere Projekte zu unterstützen. Eine Besonderheit in unserem Marmeladenverkauf ist das Pfandsystem, das vor allem von Jonny eingeführt wurde und in Zambia an sich nicht üblich ist. Jeder Kunde, der uns das Glas mit Deckel zurückbringt, kriegt einen Teil des bezahlten Geldes zurück. Dadurch können wir die Gläser wiederbenutzen und sparen uns die Kosten für neue Gläser und ebenso halten wir das durchaus müllüberladene Zambia ein Stück weit sauberer.

Müll ist ein großes Problem in diesem Land. Ich weiß nicht genau wie das in den großen Städten geregelt ist, aber bei uns und auf dem „Land“ gibt es keine Müllabfuhr oder zentrale Müllentsorgung. Hier ist jeder sein eigener Herr über den Müll. Wenn man die Straßen und Wege entlang läuft, sieht man vieles einfach nur rumliegen. Müllentsorgung ist hier gleich Müllverbrennung im Garten. Wir haben auch einen Müllverbrennungsplatz im Garten. Als wir neu hier angekommen sind, war das erstmal ein kleiner Schock für uns. Mittlerweile zählt die wöchentliche Müllverbrennung allerdings zur Routine – Umweltschutz/Filteranlagen fehl am Platz.

Meine Aufgabe im Food Processing besteht vor allem in der Beratung der Jugendlichen bei ihren Verkaufsunternehmen und in der Verwaltung der Finanzen.

Neue Freiwillige wirbt Mmabana vor allem durch den kostenlosen Computerkurs im Shah-Center an. Als Gegenleistung für den 4-monatigen Kurs wird nur eine 6-moatige Verpflichtung der Schüler als Freiwillige in Mmabana-Aktivitäten erwartet. Hierdurch werden immer wieder neue junge Leute in Mmabana involviert, die dann eventuell auch über ihre eigentliche Freiwilligenzeit hinaus der Organisation erhalten bleiben und verantwortliche Positionen als Leader oder Co-Leader übernehmen können. Da die alten Lehrer aus verschiedenen Gründen nicht mehr für Mmabana arbeiten können, hat eine andere Mitarbeiterin die Kurse neu übernommen. Es gibt 3 Kurse, von denen ich vorerst einen unterrichten werde. Die Unterrichtsstunden vermitteln vor allem grundlegende Computerkenntnisse und die Benutzung der Programme Word, PowerPoint und zum Teil Excel.

Aber genug von der Arbeit. Wir hatten natürlich auch noch Freizeit. Wir verbrachten eine Nacht am Lake Kariba auf dem Geburtstag eines Bekannten. Dann hatten wir Anfang September Besuch von zwei Niederländern, die Monique und Nosiku kennen und gerade eine Reise durchs südliche Afrika machen. Sie blieben zwei Tage und wir konnten ihnen Choma und vor allem das sehr gute Choma Museum zeigen, gemeinsam ein Hühnchen schlachten bei dem sie diesmal die Füße essen „durften“ und überhaupt eine schöne  Zeit miteinander verbringen. Zwischendurch hab ich auch noch die Zeit gefunden 19 zu werden und mich angemessen feiern zu lassen. Zuerst gab es einen Kuchen, den ich zusammen mit den Leadern und Verantwortlichen genossen habe und dann noch ein Abendessen im Kreis der Familie. Sambianische Geburtstagsrituale sind schon eine komische Sache. Eigentlich wird man an seinem Geburtstag mit Wasser überschüttet, wovon ich aber verschont blieb. Bevor man den Kuchen verteilen darf, wird man zuerst mit einem Stück gefüttert und man muss dann die Person, die einen gefüttert hat, auch füttern. Und dann dürfen natürlich Musik und Tanzen nicht fehlen.“

Wir hoffen ihr konnten unseren Ausführungen soweit folgen und wir sind nicht zu sehr abgeschweift. Zu dem Leben hier werden wir vermutlich in den folgenden Blogs noch einiges mehr schreiben.

Um diesmal Nyanja zu verwenden: Zikomo fürs Lesen 😀

Jakob & Megan

Endlich in Zambia!

Hallo liebe Freunde und Förderer von Mmabana,

Louis und Miriam sind wie angekündigt zurück in Deutschland und wurden ersetzt durch uns, Megan und Jakob. Wir sind beide 18 Jahre alt und haben in den letzten Monaten unser Abitur bestanden, um uns dann mit voller Energie und Aufmerksamkeit auf unseren Freiwilligeneinsatz hier in Sambia vorzubereiten. (hierbei nochmal ein herzliches Dankeschön an Daniela, Niels und Thomas)

Nach einem 2-wöchigen Vorbereitungsseminar im beschaulichen Hermannsburg hatten wir noch eine Woche Zeit bevor am 31.Juli unser Flieger Richtung Sambia und Mmabana abhob. Wir verabschiedeten uns in Hamburg von Freunden und Familie und starteten unsere Reise zuerst nach Dubai, um von dort aus dann weiter nach Lusaka zu fliegen. In Dubai konnten wir bewundern wie kontrastreich die Welt doch ist. Dort erlebten wir bereits einen ersten „Schock“ auf unserer Reise: Es sollte eine Außentemperatur von 38°C um 5 Uhr morgens herrschen.

 Am frühen Nachmittag erreichten wir dann am 1. August Lusaka, wo wir erneut von der Außentemperatur überrascht wurden. Denn im „winterlichen“ Lusaka war es wärmer als im „sommerlichen“ Hamburg. Gerade erst auf sambianischem Boden angekommen, lernten wir sogleich eine wichtige Lektion für das Leben hier: Warten 😀 Vor den Einreiseschaltern standen wir Schlage, selbst in der für die Einheimischen, in die wir dann eingewiesen wurden. Als wir dann unser abgestempeltes Visum in den Händen hielten und wir den Flughafen verlassen konnten, wurden wir bereits von Lulu und ihrer Cousine erwartet. Die beiden fuhren mit uns zu „Arcades“, einem großen Einkaufszentrum in der Stadt, wo wir erstmal Geld wechseln mussten. Und plötzlich hatten wir ziemlich große Zahlen auf unseren Scheinen stehen: 20.000 oder 50.000 Kwacha. Hört sich sehr viel an, ist es an sich aber gar nicht.

Die Nacht verbrachten wir geruhsam bei Lulu und Bernd, unseren Mentoren. Und am nächsten Morgen ging es dann mit dem Bus auf nach Choma. Hier wurden wir erneut auf eine Seite unseren Heimatlandes für das nächste Jahr aufmerksam gemacht: Sambia ist ein sehr christlich geprägtes Land. Die Busfahrt begann mit einer kleinen Andacht und einem Reisesegen. Nach 4 Stunden erreichten wir Choma, wo wir von Miriam und Louis mit dem Taxi abgeholt wurden. Nach einer kurzen Fahrt, waren wir endlich „zu Hause“. Und wurden dort auch gleich vom „Wachhund“ Mubyabi, der größer und größer wird in Empfang genommen.

Unser erster Tag war gleichzeitig der Letzte für Louis und Miriam. So hatte das Festessen abends gleich 2 Gründe. Es gab Hühnchen, die am Nachmittag noch von Megan und Miriam geschlachtet und ausgenommen wurden, Gemüse und Nshima. Nshima ist das Nationalgericht Sambias und ist ein Brei aus weißem Maismehl, den man mit der Hand sehr gut essen kann. Im Anschluss gab es noch eine schöne Abschieds- und Willkommenszeremonie. Natürlich trafen wir hierbei auch die meisten wichtigen Menschen für unser nächstes Jahr. Wir werden probieren zumindest die Wichtigsten mal zu erwähnen. Da ist natürlich Jonny unser Mitbewohner für den ersten Monat und von Oktober bis Dezember, der uns bisher sehr schön herumgeführt hat und versucht uns unser Einleben so gut es geht zu vereinfachen. Auch Nosiku war da, unsere zukünftige Chefin, die mit ihren Kindern Blessing und Natalia gekommen war.

Am nächsten Morgen fuhren Louis und Miriam nach Livingstone, um von dort nach Johannesburg in Südafrika zu fliegen, wo sie noch eine Woche bei Monique blieben. Wir hingegen lernten unser neues Zuhause kennen und stellten auch schnell eine bereits angekündigte Besonderheit fest. Es gibt nur 3 Mal am Tag Wasser, nämlich morgens von 6 bis 9, mittags von 12 bis 14 und abends von 18 bis 20 Uhr. Aber wenn man sich auf solche Besonderheiten, worunter definitiv auch eventuelle Stromausfälle zählen, einstellt, haben wir hier ein sehr angenehmes Leben im Shampande Compound.

Das Kennenlernen einer neuen Kultur ist zum einen eine sehr verrückte Angelegenheit, doch auch auf jeden Fall eine sehr erlebenswerte und lohnenswerte Erfahrung. Soweit wir es jetzt schon beurteilen können, sind die Sambianer ein freundliches Volk mit einem essentiellen „how are you?“. In diesem Rahmen sitzen auch schon die ersten Wörter in einheimischen Sprachen wie Tonga oder Njanya.

Nach und nach wurden uns die verschiedenen Aktivitäten und Projekte von Mmabana vorgestellt.  Hierunter zum Beispiel haben wir in unserer ersten Woche bereits am Youth Club oder dem Kids Club teilgenommen. Viele Kinder treffen wir auch immer wieder rund um unser Haus, da die Nachbarschaft doch eine sehr Kinderreiche ist. Die Projekte werden wir jedoch in weiteren Blogs näher vorstellen, wenn wir öfter dort gewesen sind und mehr berichten können als einen oberflächlichen Eindruck eines gerade angekommen Deutschen in Sambia.

 Bei dem ersten Meeting des „Management Boards“, dem alle Vollzeitvolontäre angehören, bekamen wir sehr schöne Tonga-Namen. Tonga ist eine der Hauptsprachen, die hier in Southern Province gesprochen werden. Jakob bekam die Bezeichnung Chipego oder auch kurz Chipo (Tonga für Geschenk) und Megan Luyando (Tonga für Liebe).

Letztes Wochenende verhielten wir uns mal ausnahmsweise wie „richtige“ Touristen und fuhren nach Livingstone, der Stadt der Victoriafälle. Nach einem schönen Abend mit einem guten Essen in einem italienischen Restaurant (sehr zu empfehlen das „Olga’s“, denn beim Essen unterstützt man sogleich ein Jugendprojekt in Livingstone) ging es am nächsten Tag zu den Victoriafällen. Um die Fälle zu beschreiben fehlen uns die Worte.. vor allem ein Sonnenuntergang oberhalb der Fälle ist unbeschreiblich schön, auch wenn man dabei gelegentlich etwas nass wird. Wir bitten hier bitte um Nachsicht und hoffen, dass ein/zwei Bilder dies entschädigen können.

Wir hoffen wir konnten euch einen ersten Einblick in unser Leben hier geben und werden in den nächsten Blogs noch mehr über unsere Aktivitäten und Arbeit berichten.

In diesem Sinne liebe Grüße aus Sambia, dem Land wo man im Winter aufpassen muss, nicht zu braun zu werden.

Twalumba maningi für’s Lesen!


Megan und Jakob

Abschiedsblog

Ein letztes mal Hallo an die Leser dieses ausgesprochen guten Blogs 😉

 

Inzwischen rast die Zeit nur noch so dahin und man fragt sich wo die Tage eigentlich geblieben sind. Vom Gefühl her würde ich sagen ich bin gerade mal 4 oder 5 Monate hier. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir nur noch 2 Tage haben, bis unser Flug nach Johannesburg geht.

Wir sind mitten in der Zeit des „Sachen zum letzten Mal machens“ und es ist manchmal schon sehr traurig, wenn man sich von Outreachklienten, anderen Freiwilligen aus Amerika und Deutschland, sowie Familie und Freunden hier verabschieden muss.

 

Als Jonny aus Südafrika wiederkam brachte er Monique und Susanna mit. Beide kennen wir aus Südafrika und haben uns über die Besuche gefreut, auch wenn durch die Begegnungen die Zeit noch schneller zu verfliegen schien. Zusammen mit Monique und Susanna sind wir an einem Montag zum Flughafen in Livingstone gefahren und haben sie und Susanna dort verabschiedet. Nur wenige Minuten später landete der Flieger in dem Louis Eltern saßen, die ihren Sohn nach fast einem Jahr wieder in die Arme schließen konnten.

Gemeinsam haben wir uns auf den langen Weg in die Eastern Province gemacht um dort in einem Nationalpark noch mal ein wenig Urlaub zu machen. Von Choma aus bis zu unserem Camp sind es 1000 km, die wir auf 2 Tage aufgeteilt hinter uns gelegt haben. Wenn ich mich nicht irre, dann ist das ungefähr so weit, wie von meinem Ort in Deutschland bis nach Kroatien in den Urlaub. Manchmal ist es unglaublich wie groß dieses Land ist!

Auf der Hinfahrt sind wir direkt in den Park gefahren, anstatt erst mal unsere Sachen am Camp abzuladen und da wir auch an diesem Tag schon einige Kilometer hinter uns gebracht hatten war es noch recht früh (ca. 11:30 Uhr) als wir in den Park fuhren. Wider aller Erwartungen sahen wir erstaunlich viele Tiere inklusive eines Leoparden, der in der prallen Mittagssonne durch die Savanne streifte und einer Elefantenfamilie, die ca. 20 cm vor unserem Auto die Straße überquerte.

Am nächsten morgen fuhren wir früh in den Park und genossen unser Frühstück inmitten einer Menge Antilopen und Zebras. Am frühen Abend ging es dann mit dem Campeigenen Safari-Auto auf einen Nightdrive. Wir sahen einen zweiten Leoparden, Löwen und Hyänen, neben kleineren Wildkatzen und dem ein oder anderen Elefant.

Den nächsten Tag ging es dann via Walkingsafari zu unserem Bushcamp. Wir stießen auf Giraffen und Elefanten, bekamen ein 3-Gänge Menü und eine ganz neue Erfahrung durch bewaffnete Begleitung bei jedem Toilettengang. Am nächsten Morgen ging es dann in aller Frühe mit einem Bushwalk wieder zurück zum Hauptcamp.

Auf dem Rückweg besuchten wir unsere Mentoren in Lusaka und streiften dort gemeinsam durch die Innenstadt auf der Suche nach den passenden Stoffen für Hemd, Hose und Kleid, die wir dann in Choma zum Schneider brachten.

Insgesamt war ein wunderbarer Urlaub und wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Leider machte uns die Kupplung des gemieteten Toyota Hilux etwas zu schaffen und das Autofahren war mitunter etwas anstrengend.

 

Vorige Woche fuhren wir alle zusammen zu unseren Freunden auf die Rossfarm, machten dort einen kleinen Gamedrive, fütterten das zahme Dayka (kleinste Antilopenart; wurde von Rosses mit der Hand aufgezogen) mit Apfel und Orange und genossen ein gemeinsames Abendessen.

Leider wird dieser Besuch auch der letzte bei Ihnen gewesen sein und wir werden sie sehr vermissen. Da diese Familie uns quasi adoptiert hatte und es immer ein bisschen wie nach Hause kommen war, wenn wir zu ihnen gefahren sind.

Mittlerweile hatten wir auch die Abschiedsparty von und für die Jugendlichen. Es waren schöne Zusammenkünfte, aber trotz allem auch durch die eine oder andere Träne gekennzeichnet.

Louis und ich befinden uns nun schon mitten in der letzten Woche dieses Auslandsjahres in Sambia und wir können stolz auf die geleistete Arbeit zurückblicken und uns gegenseitig auf die Schulter klopfen! Leider ist uns durch den anderen Blickwinkel, der durch Familie Hesse in das Projekt kam, auch einiges aufgefallen, was uns dieses Jahr sehr erschwert hat und in Auswertungsgesprächen aufgegriffen wurde.

Mit allem was wir jetzt noch zur Ansprache gebracht haben, können wir nur hoffen das es für die Kommenden Volontäre Megan und Jakob besser wird!

 

Wir verbringen die letzten Stunden damit unsere Sachen zu packen, Abschiedsgeschenke abzuliefern, die Zimmer zu säubern und geliebten Personen einen Besuch abzustatten.

Am Freitag fliegen wir dann schon nach Johannesburg und in gänziger Bälde wird man sich in „good-old-Germany“ wieder die Hand schütteln, oder wer ganz mutig ist, auch in den Arm nehmen!

 

Mit allerletzten Grüßen aus Sambia, Miriam alias Choolwe 🙂

Osterblog

Liebe Leser des Friends at Mmabana Blogs,

 

es ist leider schon wieder eine Weile her seitdem Miriam zuetzt geschrieben hat, deshalb muss vom Louis mal wieder ein Blogeintrag her.

 

Die letzten Wochen im Mmabana Community Outreach Project waren relativ geschäftig. Zum einen kam Mitte März Jean-Cristophe (Jonny) Dalka, welcher nun bis Dezember hier im Projekt leben und arbeiten wird. Außerdem lag die hohe Geschäftigkeit an den vielen Besuchern, die uns die Ehre gaben sie in unserem heim wilkommen heißen zu dürfen. In einer Woche im März kamen zwei Freundinnen aus Südafrika, die dort, ebenfalls vom Evangelisch-Lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM) ausgesandt, ein Freiwilligenjahr verbringen. Die beiden waren sehr an unserer Arbeit und unserem Leben hier interessiert und wollten einfach eine Woche im MCOP miterleben. Genau an dem Tag der Abreise der beiden kamen zwei neue Damen aus Südafrika, welche bei Monique Dalka in Johannesburg wohnen/ gewohnt haben. Sie hatten über Monique von dem Projekt gehört und waren von Tag eins ihres Besuchs hier schon fest im Leben involviert, indem sie die Nachbarskinder belustigten. Außerdem wurde mir im Garten hilfreich zur Hand gegangen, wodurch dieser wieder zu alter Schönheit aufblühte. Zu Ende des Besuchs dieser Gäste hin kamen Monique und eine ihrer Mitbewohnerinnen und brachten uns ein Auto für das Projekt, sowie für Jonnys Job bei einer südafrikanischen Holzfirma (er muss seltene Bäume finden).

 

Neben all den Besuchern sind unsere sambianischen Mitbewohnerinnen Alice, Ruth und Nosiku an einem Samstag in das neue Haus in Shah umgezogen und nahmen dabei gleich alle Computer aus dem Office mit. Nun wohnen Miriam, Jonny und ich in dem alten Haus in Shampande. Hier findet noch der Youth Club und einige Meetings, sowie das Treffen zum Outreach am Freitag statt. In dem neuen Haus in Shah findet der Computerkurs statt und im Moment wird noch ein Internetcafe aufgebaut. Im Haus in Shampande wird ab Anfang Mai außerdem der Reading and Writing Club stattfinden. Es wurde beschlossen, dass es effizienter ist, wenn wir diese Aktivität in einem unserer Center ausführen und Kinder aus der Nachbarschaft einladen, die nie eine ausreichende Schulausbildung genossen haben, oder frühzeitig von der Schule gegangen sind. Für das am Freitagmorgen stattfindende Outreachprogramm haben wir noch 4 weitere Klienten gefunden, somit beträgt die Zahl der alten und hilfsbedürftigen Menschen die wir besuchen nun 9.

 

Anfang letzter Woche hat zudem noch der neue Computerkurs angefangen. Am Ende des Monats März wurden bei uns Bewerbungen abgegeben und es fanden Interviews mit neuen Freiwilligen statt, die gerne an dem Computerkurs teilnehmen würden. Die Phase des bewerbens ist nun vorbei und die neuen Freiwilligen lernen schon fleißig den Umgang mit dem Computer, ich werde ab Montag auch einen der Kurse leiten. Durch die neuen Freiwilligen kommt es auch zu Umstellungen bei den Aktivitäten. Es muss gezeigt werden, wie die Aktivitäten laufen sollen und jungen Damen und Herren kennen langsam ihre Aufgaben und die Abläufe. Auch die Zahlen der Freiwilligen sind enorm, beim Youth Club ist das Center meist mit 40 Menschen überfüllt und auch bei Kids Club waren manchmal über 36 Freiwillige präsent. Es wäre wunderbar, wenn wir diese Zahlen halten könnten.

 

Über das Osterwochenende waren Miriam und ich am Lake Kariba, dem zweitgrößten Stausee der Welt und machten dort Urlaub. Das war wnderschön. Nach den ganzen Umstellungen und der Geschäftigkeit, die vor Ostern herrschte, sind wir nun wieder vollends erholt und gehen mit neuer Motivation unseren Aufgaben nach. Es sind nun leider nur noch knapp 4 Monate bis zu unserer Abreise und wir haben vor für unsere Nachfolger alles so gut wie möglich vorzubereiten, damit sich diese leichter in ihre Arbeit und das Leben hier einfinden können.

 

Das ist es auch schon wieder soweit,

liebe Grüße an die Menschheit,

frohe Ostern noch nachträglich,

ich verabschiede mich herzlich,

 

euer Louis

Schon 7 1/2 Monate, ist das zu glauben???

Liebe Leserinnen und Leser,

 

leider wurde es nicht Februar wie angekündigt, sondern es ist inzwischen Mitte März geworden. Das tut mir leid, aber ich habe die letzten 6 Tage mit einer fiesen Grippe im Bett verbracht und war nicht in der Lage den neuen Eintrag zu posten.

 

Wie Louis ja schon vorausgesagt hatte, sind inzwischen alle Aktivitäten wieder angelaufen und wir haben wieder mehr Arbeit.

Für unser Outreach- Programm haben wir jetzt zwei neue potentielle Klienten gefunden. Beide wurden bereits besucht, es steht aber noch nicht endgültig fest, ob wir beide weiterhin betreuen werden.

Des Weiteren starten wir jetzt für unsere Klienten ein kleines „Hilfe-zur-Selbsthilfe“- Projekt indem wir ihnen Stoffe besorgen, damit sie Fußmatten herstellen können, oder wir kaufen ihnen Eier, die sie dann selbstständig weiterverkaufen können. Durch dieses eigene kleine Geschäft sollen sie dann ein Stück weit auf eigenen Beinen stehen. Wir sind gespannt, wie diese Idee umgesetzt wird und ob es ihnen wirklich Selbstständigkeit einbringt.

 

Im Kids Club hatten wir vorletzte Woche eine Höchstzahl von 312 Kindern, die alle mit Reis und Bohnen versorgt werden wollten, was heißt, dass das Kochen immer ein großer Aufwand ist und lange dauert.

Leider gibt es Probleme mit der Schule, da diese ein wunderbares neues Tor am Eingang erbaut hat und wir es bereits zwei Wochen verschlossen vorgefunden haben. Das ist nicht nur blöd, wenn wir mit schweren Töpfen den Eingang passieren müssen, sondern manche Kinder sind deshalb auch der Meinung, dass wir keinen Kids Club veranstalten und gehen wieder nach Hause. Deshalb müssen wir noch einmal zum Schulleiter gehen und ihn bitten das Tor am Sonntag für uns aufzuschließen.

Ansonsten läuft unser Sonntagsprogramm sehr gut und wir haben immer viel Spaß mit den Kindern.

 

Im Reading and Writing Club hat sich inzwischen einiges getan und nach dem „Einschätzungstest“ direkt am Anfang ist jetzt auch klar, dass wir das Programm erst mal fortsetzten werden, da es sehr wohl Kinder gibt, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Nächste Woche werden wir die Eltern einladen, einen Nachmittag mit uns gemeinsam zu verbringen, damit sie Mmabana kennen lernen können und auch erfahren, wo ihre Kinder jeden Mittwochnachmittag sind. Dazu soll ein Motivationsgespräch geführt werden, dass die Kinder ermutigen soll weiterhin fleißig zu lernen und zur Schule zu gehen. Hoffentlich finden wir ein geeignetes Beispiel dafür, um unserer Motivation auch glaubhaft zu machen.

 

Im Youth Programm steht am 12. März mal wieder etwas besonderes an, nämlich der „Youth Day“ (Tag der Jugend) und dafür sind wir fleißig am proben. Es soll ein Lied vorgetragen werden und ein kleines Theaterstück, sofern die Schauspieler da sein werden!

In letzter Zeit hatten wir viele Besucher, dir mittlerweile zur festen Jugendgruppe dazugehören. So wächst unsere Jugendarbeit weiter und es macht Spaß mit ihnen Spiele zu spielen, Sachen vorzubereiten und auch mal einen Film zu schauen.

 

Im Februar war unser Chef vom evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen da und wir verbrachten drei schöne Tage zusammen. Nicht zuletzt der dreijährige Geburtstag des Mmabana Community Outreach Projektes am Montag den 20. Februar war dabei ein Highlight. Der Geburtstag wurde in einem schönen Nachmittag gefeiert, der mit engagierten Jugendlichen im neuen Haus im Sha- Compound zelebriert wurde.

Er konnte nicht nur einen Einblick in unsere Wohnsituation erhaschen, nein er traf auch viele der Menschen, die unser Leben hier einzigartig machen.

Nicht zuletzt traf er auf unsere Mentoren, die wir nach einem halben Jahr nun endlich auf Grund unserer eigenen Suche gefunden haben.

Von Ihnen hat Louis auch unzählige neue Pflanzen bekommen, die unseren Garten wieder in neuer Pracht erstrahlen lassen. Hoffen wir nur, dass der Regen und unsere Nachbarn mit Machete nun etwas rücksichtsvoller vorgehen!

 

Unser letztes freies Wochenende verbrachten wir mal wieder auf der Farm unseres besten Freundes. Wir hatten dieses mal das Vergnügen eine Walking-Safari (Safari, bei der man durch den Busch läuft) zu machen. Das Gras war dank der Regenzeit gut 2 Meter hoch und so dicht, dass man oft nicht weiter als einen Meter sehen konnte. Es gab einiges an Insekten zu bestaunen, nicht zuletzt unzählige Spinnenarten, die mir dieses Vergnügen etwas vermiest haben, sondern auch Libellen, Ameisen und Zecken!

Leider waren alle Wildtiere gerade ausgeflogen und außer einem leeren Stacheltierhügel und ein paar Fußspuren von Antilopen gab es nichts interessantes zu sehen. Den nächsten Tag beschloss Louis im Garten ein paar Tauben zum Mittagessen zu schießen und er hatte sogar Glück und erwischte drei. Später beschlossen wir dann mit einem anderen Freund noch auf Perlhuhnjagd zu gehen. Auch dabei waren wir erfolgreich und schossen eines.

Die Zeit auf der Farm verging mal wieder viel zu schnell und dann stand schon die nächste Woche vor der Tür.

 

Noch immer warten wir auf unseren dritten Freiwilligen Jean-Christophe Dalka, der eigentlich schon lange hier sein wollte, aber seine Ankunft mehrmals verschieben musste. Nun hoffen wir ihn Mitte März bei uns begrüßen zu dürfen. Im April kommt eine Weitere Freiwillige aus England, auf die wir uns auch schon freuen.

Ebenfalls im April soll der Computerkurs nach Sha ins neue Haus umziehen und das Internetcafé soll seinen Anfang finden.

Hoffen wir mal, das alles so klappt wie es soll und sich hier einiges ändern wird! Der aktuelle Plan ist es auch, dass Nosiku und meine Gastschwestern in das neue Haus umziehen werden, sobald Jonny hier ist. Allerdings muss dort noch einiges passieren, bevor es einzugsbereit ist.

 

Dieses Wochenende habe ich mir mal wieder eine neue Frisur zugelegt und habe nun sehr viele Zöpfe aus Baumwollfäden, die in meine inzwischen sehr langen Haare eingeflochten sind. Leider gab es kein Braun mehr und so sind die Zöpfe etwas sehr rotstichig geworden, da meine neue Farbe nun in Richtung Kastanienbraun geht. Wir werden sehen wie lange das hält!

 

Als Ausgleich zu unserer Arbeit haben Louis und ich beschlossen wieder regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen bzw. Louis hatte das schon lange wieder angefangen, nur ich war nicht so motiviert, weil viele der Geräte kaputt gegangen waren. Allerdings ist der neue Inhaber des Fitnessstudios sehr engagiert und hat immer Aerobic mit mir gemacht, wenn ich kam. Neuerdings gibt es auch wieder neue Geräte und so macht das Training auch ohne Aerobic wieder mehr Spaß.

 

Besuch wird uns bald ereilen,

denn zwei Mädels werden mit uns weilen

Noch ein paar Monate hier

Dann steht was neues vor der Tür

Der nächste Brief ist schon geschrieben

Wilde Hunde werden hier vertrieben!

Stolz auf ihre Wahnsinns Dichtkünste 😉

 

grüßt euch Choolwe (alias Miriam)