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Endlich in Zambia!

Hallo liebe Freunde und Förderer von Mmabana,

Louis und Miriam sind wie angekündigt zurück in Deutschland und wurden ersetzt durch uns, Megan und Jakob. Wir sind beide 18 Jahre alt und haben in den letzten Monaten unser Abitur bestanden, um uns dann mit voller Energie und Aufmerksamkeit auf unseren Freiwilligeneinsatz hier in Sambia vorzubereiten. (hierbei nochmal ein herzliches Dankeschön an Daniela, Niels und Thomas)

Nach einem 2-wöchigen Vorbereitungsseminar im beschaulichen Hermannsburg hatten wir noch eine Woche Zeit bevor am 31.Juli unser Flieger Richtung Sambia und Mmabana abhob. Wir verabschiedeten uns in Hamburg von Freunden und Familie und starteten unsere Reise zuerst nach Dubai, um von dort aus dann weiter nach Lusaka zu fliegen. In Dubai konnten wir bewundern wie kontrastreich die Welt doch ist. Dort erlebten wir bereits einen ersten „Schock“ auf unserer Reise: Es sollte eine Außentemperatur von 38°C um 5 Uhr morgens herrschen.

 Am frühen Nachmittag erreichten wir dann am 1. August Lusaka, wo wir erneut von der Außentemperatur überrascht wurden. Denn im „winterlichen“ Lusaka war es wärmer als im „sommerlichen“ Hamburg. Gerade erst auf sambianischem Boden angekommen, lernten wir sogleich eine wichtige Lektion für das Leben hier: Warten 😀 Vor den Einreiseschaltern standen wir Schlage, selbst in der für die Einheimischen, in die wir dann eingewiesen wurden. Als wir dann unser abgestempeltes Visum in den Händen hielten und wir den Flughafen verlassen konnten, wurden wir bereits von Lulu und ihrer Cousine erwartet. Die beiden fuhren mit uns zu „Arcades“, einem großen Einkaufszentrum in der Stadt, wo wir erstmal Geld wechseln mussten. Und plötzlich hatten wir ziemlich große Zahlen auf unseren Scheinen stehen: 20.000 oder 50.000 Kwacha. Hört sich sehr viel an, ist es an sich aber gar nicht.

Die Nacht verbrachten wir geruhsam bei Lulu und Bernd, unseren Mentoren. Und am nächsten Morgen ging es dann mit dem Bus auf nach Choma. Hier wurden wir erneut auf eine Seite unseren Heimatlandes für das nächste Jahr aufmerksam gemacht: Sambia ist ein sehr christlich geprägtes Land. Die Busfahrt begann mit einer kleinen Andacht und einem Reisesegen. Nach 4 Stunden erreichten wir Choma, wo wir von Miriam und Louis mit dem Taxi abgeholt wurden. Nach einer kurzen Fahrt, waren wir endlich „zu Hause“. Und wurden dort auch gleich vom „Wachhund“ Mubyabi, der größer und größer wird in Empfang genommen.

Unser erster Tag war gleichzeitig der Letzte für Louis und Miriam. So hatte das Festessen abends gleich 2 Gründe. Es gab Hühnchen, die am Nachmittag noch von Megan und Miriam geschlachtet und ausgenommen wurden, Gemüse und Nshima. Nshima ist das Nationalgericht Sambias und ist ein Brei aus weißem Maismehl, den man mit der Hand sehr gut essen kann. Im Anschluss gab es noch eine schöne Abschieds- und Willkommenszeremonie. Natürlich trafen wir hierbei auch die meisten wichtigen Menschen für unser nächstes Jahr. Wir werden probieren zumindest die Wichtigsten mal zu erwähnen. Da ist natürlich Jonny unser Mitbewohner für den ersten Monat und von Oktober bis Dezember, der uns bisher sehr schön herumgeführt hat und versucht uns unser Einleben so gut es geht zu vereinfachen. Auch Nosiku war da, unsere zukünftige Chefin, die mit ihren Kindern Blessing und Natalia gekommen war.

Am nächsten Morgen fuhren Louis und Miriam nach Livingstone, um von dort nach Johannesburg in Südafrika zu fliegen, wo sie noch eine Woche bei Monique blieben. Wir hingegen lernten unser neues Zuhause kennen und stellten auch schnell eine bereits angekündigte Besonderheit fest. Es gibt nur 3 Mal am Tag Wasser, nämlich morgens von 6 bis 9, mittags von 12 bis 14 und abends von 18 bis 20 Uhr. Aber wenn man sich auf solche Besonderheiten, worunter definitiv auch eventuelle Stromausfälle zählen, einstellt, haben wir hier ein sehr angenehmes Leben im Shampande Compound.

Das Kennenlernen einer neuen Kultur ist zum einen eine sehr verrückte Angelegenheit, doch auch auf jeden Fall eine sehr erlebenswerte und lohnenswerte Erfahrung. Soweit wir es jetzt schon beurteilen können, sind die Sambianer ein freundliches Volk mit einem essentiellen „how are you?“. In diesem Rahmen sitzen auch schon die ersten Wörter in einheimischen Sprachen wie Tonga oder Njanya.

Nach und nach wurden uns die verschiedenen Aktivitäten und Projekte von Mmabana vorgestellt.  Hierunter zum Beispiel haben wir in unserer ersten Woche bereits am Youth Club oder dem Kids Club teilgenommen. Viele Kinder treffen wir auch immer wieder rund um unser Haus, da die Nachbarschaft doch eine sehr Kinderreiche ist. Die Projekte werden wir jedoch in weiteren Blogs näher vorstellen, wenn wir öfter dort gewesen sind und mehr berichten können als einen oberflächlichen Eindruck eines gerade angekommen Deutschen in Sambia.

 Bei dem ersten Meeting des „Management Boards“, dem alle Vollzeitvolontäre angehören, bekamen wir sehr schöne Tonga-Namen. Tonga ist eine der Hauptsprachen, die hier in Southern Province gesprochen werden. Jakob bekam die Bezeichnung Chipego oder auch kurz Chipo (Tonga für Geschenk) und Megan Luyando (Tonga für Liebe).

Letztes Wochenende verhielten wir uns mal ausnahmsweise wie „richtige“ Touristen und fuhren nach Livingstone, der Stadt der Victoriafälle. Nach einem schönen Abend mit einem guten Essen in einem italienischen Restaurant (sehr zu empfehlen das „Olga’s“, denn beim Essen unterstützt man sogleich ein Jugendprojekt in Livingstone) ging es am nächsten Tag zu den Victoriafällen. Um die Fälle zu beschreiben fehlen uns die Worte.. vor allem ein Sonnenuntergang oberhalb der Fälle ist unbeschreiblich schön, auch wenn man dabei gelegentlich etwas nass wird. Wir bitten hier bitte um Nachsicht und hoffen, dass ein/zwei Bilder dies entschädigen können.

Wir hoffen wir konnten euch einen ersten Einblick in unser Leben hier geben und werden in den nächsten Blogs noch mehr über unsere Aktivitäten und Arbeit berichten.

In diesem Sinne liebe Grüße aus Sambia, dem Land wo man im Winter aufpassen muss, nicht zu braun zu werden.

Twalumba maningi für’s Lesen!


Megan und Jakob

Abschiedsblog

Ein letztes mal Hallo an die Leser dieses ausgesprochen guten Blogs 😉

 

Inzwischen rast die Zeit nur noch so dahin und man fragt sich wo die Tage eigentlich geblieben sind. Vom Gefühl her würde ich sagen ich bin gerade mal 4 oder 5 Monate hier. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir nur noch 2 Tage haben, bis unser Flug nach Johannesburg geht.

Wir sind mitten in der Zeit des „Sachen zum letzten Mal machens“ und es ist manchmal schon sehr traurig, wenn man sich von Outreachklienten, anderen Freiwilligen aus Amerika und Deutschland, sowie Familie und Freunden hier verabschieden muss.

 

Als Jonny aus Südafrika wiederkam brachte er Monique und Susanna mit. Beide kennen wir aus Südafrika und haben uns über die Besuche gefreut, auch wenn durch die Begegnungen die Zeit noch schneller zu verfliegen schien. Zusammen mit Monique und Susanna sind wir an einem Montag zum Flughafen in Livingstone gefahren und haben sie und Susanna dort verabschiedet. Nur wenige Minuten später landete der Flieger in dem Louis Eltern saßen, die ihren Sohn nach fast einem Jahr wieder in die Arme schließen konnten.

Gemeinsam haben wir uns auf den langen Weg in die Eastern Province gemacht um dort in einem Nationalpark noch mal ein wenig Urlaub zu machen. Von Choma aus bis zu unserem Camp sind es 1000 km, die wir auf 2 Tage aufgeteilt hinter uns gelegt haben. Wenn ich mich nicht irre, dann ist das ungefähr so weit, wie von meinem Ort in Deutschland bis nach Kroatien in den Urlaub. Manchmal ist es unglaublich wie groß dieses Land ist!

Auf der Hinfahrt sind wir direkt in den Park gefahren, anstatt erst mal unsere Sachen am Camp abzuladen und da wir auch an diesem Tag schon einige Kilometer hinter uns gebracht hatten war es noch recht früh (ca. 11:30 Uhr) als wir in den Park fuhren. Wider aller Erwartungen sahen wir erstaunlich viele Tiere inklusive eines Leoparden, der in der prallen Mittagssonne durch die Savanne streifte und einer Elefantenfamilie, die ca. 20 cm vor unserem Auto die Straße überquerte.

Am nächsten morgen fuhren wir früh in den Park und genossen unser Frühstück inmitten einer Menge Antilopen und Zebras. Am frühen Abend ging es dann mit dem Campeigenen Safari-Auto auf einen Nightdrive. Wir sahen einen zweiten Leoparden, Löwen und Hyänen, neben kleineren Wildkatzen und dem ein oder anderen Elefant.

Den nächsten Tag ging es dann via Walkingsafari zu unserem Bushcamp. Wir stießen auf Giraffen und Elefanten, bekamen ein 3-Gänge Menü und eine ganz neue Erfahrung durch bewaffnete Begleitung bei jedem Toilettengang. Am nächsten Morgen ging es dann in aller Frühe mit einem Bushwalk wieder zurück zum Hauptcamp.

Auf dem Rückweg besuchten wir unsere Mentoren in Lusaka und streiften dort gemeinsam durch die Innenstadt auf der Suche nach den passenden Stoffen für Hemd, Hose und Kleid, die wir dann in Choma zum Schneider brachten.

Insgesamt war ein wunderbarer Urlaub und wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Leider machte uns die Kupplung des gemieteten Toyota Hilux etwas zu schaffen und das Autofahren war mitunter etwas anstrengend.

 

Vorige Woche fuhren wir alle zusammen zu unseren Freunden auf die Rossfarm, machten dort einen kleinen Gamedrive, fütterten das zahme Dayka (kleinste Antilopenart; wurde von Rosses mit der Hand aufgezogen) mit Apfel und Orange und genossen ein gemeinsames Abendessen.

Leider wird dieser Besuch auch der letzte bei Ihnen gewesen sein und wir werden sie sehr vermissen. Da diese Familie uns quasi adoptiert hatte und es immer ein bisschen wie nach Hause kommen war, wenn wir zu ihnen gefahren sind.

Mittlerweile hatten wir auch die Abschiedsparty von und für die Jugendlichen. Es waren schöne Zusammenkünfte, aber trotz allem auch durch die eine oder andere Träne gekennzeichnet.

Louis und ich befinden uns nun schon mitten in der letzten Woche dieses Auslandsjahres in Sambia und wir können stolz auf die geleistete Arbeit zurückblicken und uns gegenseitig auf die Schulter klopfen! Leider ist uns durch den anderen Blickwinkel, der durch Familie Hesse in das Projekt kam, auch einiges aufgefallen, was uns dieses Jahr sehr erschwert hat und in Auswertungsgesprächen aufgegriffen wurde.

Mit allem was wir jetzt noch zur Ansprache gebracht haben, können wir nur hoffen das es für die Kommenden Volontäre Megan und Jakob besser wird!

 

Wir verbringen die letzten Stunden damit unsere Sachen zu packen, Abschiedsgeschenke abzuliefern, die Zimmer zu säubern und geliebten Personen einen Besuch abzustatten.

Am Freitag fliegen wir dann schon nach Johannesburg und in gänziger Bälde wird man sich in „good-old-Germany“ wieder die Hand schütteln, oder wer ganz mutig ist, auch in den Arm nehmen!

 

Mit allerletzten Grüßen aus Sambia, Miriam alias Choolwe 🙂

Kälte, Trauer und doch auch etwas erfreuliches

Liebe Leser und Leserinnen,

 

seit dem letzten Blogeintrag von Mutinta ist hier so manches losgewesen, was sich erzählen lässt.

 

Als der letzte Blogeintrag kam waren wir gerade aus dem Urlaub wiedergekommen, waren erholt, glücklich und neu motiviert. Erst einmal liefen die Aktivitäten weiter wie sonst auch. Wir hatten innerhalb des Managements einige Meetings, die zum einen dafür sorgten, dass wir nun einen neuen Manager haben, zum anderen aber auch einen neuen Arbeitsplan und neue Aufgaben.

 

Die Neuerungen bestehen darin, dass einige Aktivitäten auf andere Tage verlegt wurden und neue Arbeitsbereiche dazu kamen. Outreach wird ab jetzt nicht mehr freitags stattfinden, sondern mittwochs. Das macht es für uns und die Jugendlichen einfacher, die sonst den ganzen Freitag im Einsatz wären. Mein Reading & Writing Club wird ab Mitte Mai nun immer 2 mal die Woche am Dienstag und Donnerstag stattfinden und mit insgesamt 60 Kindern starten. Dafür muss noch einiges vorbereitet werden, aber ich freue mich schon darauf endlich wieder loszulegen. Mittwochs nach dem Outreach werden wir dann unseren Garten etwas auf Vordermann bringen. Was früher Louis Hobby war ist jetzt Arbeit für uns alle! Seitdem wir damit angefangen haben, sind wir auch schon richtig erfolgreich gewesen: Wassermelonen, Tomaten, Kürbisse, Salat, Zucchini und Karotten sind schon angepflanzt und werden mit viel Liebe gewässert und umsorgt. Es sollen noch weite Gemüsesorten folgen, unter anderem Zwiebeln.

Wäre richtig schön, wenn das alles wächst und gedeiht und man in ein paar Wochen von den eigenen Früchten profitieren kann!

 

Seit einer Woche haben wir eine weitere Freiwillige aus Livingstone dazu bekommen, die bis Juni hier ebenfalls mitarbeitet und noch durch einen jungen Mann aus England ergänzt werden soll, der zum Abflugdatum einige Probleme mit seinem Reisepass hatte und deshalb erst später hier eintreffen wird. Wir warten gespannt!

 

Erst gestern sind wir aus Siamaluba, aus der „rural Area“ ,wiedergekommen, wo wir für 4 Tage ein Youthcamp hatten. Mal wieder ohne Strom und fließend Wasser, auf offenem Feuer kochen und abends mit Kerzenlicht essen. Wir hatten entgegen unserer Erwartung und unserer Planung über 50 Jugendliche dabei, die sowohl unterhalten, als auch satt werden wollten, was uns vor eine Herausforderung stellte. Am Sonntag gab es als Festessen Hühnchenfleisch. Dafür kauften wir 5 Hühner vom Schulleiter, die dann erst mal noch fröhlich herumgelaufen sind. Ich durfte dann eines davon umbringen, sprich den Hals durchschneiden und mit meinen anderen Küchenhelfern die Federn rupfen und das Tier in essbare Teile zerlegen…

Ich muss sagen, ich hätte es mir wesentlich schlimmer vorgestellt! Als das Huhn in meinen Händen dann noch gezuckt hat, habe ich festgestellt, dass mich das Leben hier schon ganz schön abgehärtet hat.

Allerdings nicht gegen die Kälte, denn obwohl wir in Klassenräumen geschlafen haben, wurde es Nachts eisig kalt. Trotz dickem Pullover, warmen Socken und Schlafsack war man froh, dass die Nacht vorbei ist und die Sonne einen wieder aufwärmen würde.

 

Direkt nach Rückkehr vom Camp stand das nächste große Ereignis bevor, der Tag der Arbeit. Auch dies wird in Sambia groß gefeiert und es wurde marschiert. Unsere Jugendlichen hatten nach einiger Zeit und Mühe dann doch zwei Lieder, die auf Landessprache (Losi und Tonga) gesungen wurden, auf die Beine gestellt und so konnten wir eine super Performance hinlegen.

 

Jonny war mit seiner Freundin in Urlaub und so hatten Louis und ich eine zweier WG die wir sehr genossen haben. Es gab Pfannkuchen und Schnitzel, ausschlafen und einfach unsere Ruhe. Für das Camp und den Labour Day war er wieder hier, ist aber jetzt noch mal Richtung Livingstone und Lake Kariba aufgebrochen. Demnach haben wir noch einmal das Haus nur für uns.

 

Leider war dieser Tage nicht alles rosig. Heute haben wir unsere Freundin, Mitfreiwillige und Mutter eines ungeborenen Kindes im Alter von 21 Jahren zu Grabe getragen. Sie war diejenige, die mir noch die Haare eingeflochten hat und die eine sehr zuverlässige Kids Club Mitarbeiterin war.

 

Bereits gestern sind wir im traditionellen Chitenge und mit Singen zu ihrem Haus gegangen. Dort trauern die Familienangehörigen und Freunde ab dem Todestag mindestens 3 Tage um die Verstorbene, bevor die Beerdigung stattfindet. Viele Familien bringt das in den finanziellen Ruin, da alle anwesenden Trauernden mit Essen versorgt werden müssen. Als wir gestern im Zambia Compound ankamen und vor einer Blechhütte standen, ist mir bewusst geworden, wie gut ich es selbst in unserem Haus hier habe. Die Familie saß im inneren, die anderen außerhalb im Schatten. Geschätzt waren bestimmt 25 – 30 Leute dort.

Wir halfen noch Geschirr zu waschen und Wasser zu holen, beteten und gaben einen kleinen Geldbetrag an die Familie.

Heute war dann die offizielle Beerdigung an der Katholischen Kirche und dem Friedhof etwas außerhalb von Choma. Die Trauernden kamen in ganzen Lastwagen zur Kirche und es wurde geschrieen und geweint, als die Menschen in die Kirche kamen. Die Frauen der Kirche sangen ihre Lieder und insgesamt herrschte eine sehr gedrückte Stimmung.

 

Der Gottesdienst schien mir einem deutschen Trauergottesdienst sehr ähnlich, verstanden habe ich allerdings nichts, weil der Gottesdienst auf einer der Landessprachen gehalten wurde. Als es dann zur „Bodyview“ (den Leichnam anschauen) ging, wurde es uns zu viel und wir sind aus der Kirche gegangen.

Es ist schon traurig und ein seltsames Gefühl, einen Menschen, einen Freund zu beerdigen der genauso alt ist wie man selbst. Es ist schlimm Freunde so trauern zu sehen, die seit der Grundschule beste Freunde waren…

Es gibt allerdings nichts was einem bewusster macht, wie real AIDS eigentlich ist. Manchmal scheint es in Vergessenheit zu geraten, denn es wird ja nicht darüber geredet!

 

Trotz allem werden Louis und ich übers Wochenende nach Lusaka fahren und dort unsere Mentoren besuchen, die hier aus ihrem Haus geschmissen wurden. Ihr neugebautes Haus ist derzeit noch nicht einzugbereit und so leben sie übergangsweise in der Hauptstadt. Obwohl ich Lusaka nicht besonders mag, freue ich mich auf Pizza, Einkaufszentren und gutes Essen J

 

Und vor der Türe steht der Tod,

Abends wird die Sonne rot

Wir leben gern auch ohne Strom

Und spielen mit des Nachbars Sohn.

Im Garten wachsen die Tomaten

Zu Mütz und Handschuh muss ich raten…

Liebste Grüße aus dem Süden in den Norden!

Seid alle gegrüßt und Umarmt!

 

Choolwe

Nicki in Afrika 2011 – Teil 3

Hmmm wo hab ich aufgehört?

Ach ja Donnerstag! African Child Day! Auf alle Fälle kann man das bisschen vergleichen wie ein ziemlich großes Kinderfest mit Straßenumzug am Anfang. Nur alles viel minimalistischer wie in Deutschland. In Deutschland hat man da ja Verkleidungen, Musikgruppen, …. naja und hier laufen die Kinder von den ganzen Schulen in ihrer Uniform und den jeweiligen Bannern der Schule hinter einer Musikgruppe (die überhaupt nicht mit unseren zu vergleichen ist, da diese alle nur Laien sind und kaputte Musikinstrumente haben, aber sie machen das Beste draus) her. Am Sammelplatz hab ich dann Inge Fischer kennengelernt. Ja ich weiß, ein typisch deutscher Name. Und das ist sie auch. Typisch Deutsch! So einen krassen Stuttgarter Dialekt und echt streng. Sie hat dort in Choma das Childrens Nest aufgebaut. Ein Waisenhaus mit derzeit 65 Kindern. Nächste Woche werd ich sie mal besuchen und bring noch ein paar Malstifte vorbei.

Nach dem Marsch sind wir an einer Wiese angekommen und dort haben dann die einzelnen Schulen und Organisatoren etwas aufgeführt also Lieder, Gedichte oder Tänze. Ja und dann war da noch so ein Ehrengast. Bei uns würden wir ihn den Bürgermeister nennen. Aber der war mir total unsympathisch. Erstens kam er viel zu spät und als er dann endlich da war hat er während den Darbietungen Zeitung gelesen. Fand ich blöd! So gegen 14 Uhr sind wir dann nach einem Keks als Mittagessen gegangen. Nosiku und ich haben noch was in der Stadt erledigt und sind dann völlig erledigt mit dem Taxi nach Hause gefahren. Hier fährt man so gut wie alles mit dem Taxi und jeder der hier ein Auto hat ist gleichzeitig auch Taxifahrer. Ich glaube es gibt mehr Taxi’s hier als in einer Kleinstadt in Deutschland. Am Abend haben wir nicht mehr viel gemacht da wir schon echt müde waren.

Am Freitag waren wie am Vormittag wieder einkaufen. Nosiku wollte in der Fleischerei Fleisch für den Monat einkaufen. Aber das Fleisch dort hat echt schon gestunken und war total eklig. Naja die haben es mit der Hygiene nicht so wie wir in Deutschland. Wir haben dann doch noch welches gefunden was gut war. Am Mittag hatten wir wieder Youth Club und dieses Mal war eine Frau (Evliyn) da, die die Jugendlichen über Aids und HIV aufgeklärt hat. War schon krass zu sehen, dass jeder in dem Raum die Hand hochgehalten hat bei der Frage, ob sie sich schon mal testen lassen haben und ob sie es nochmal machen wollen!

So gegen fünf (eigentlich wollten wir um vier los) sind wir dann mit Sister Margareta nach Livingstone losgefahren. Ja und das war ne Fahrt!!!! Wir sind so im Durchschnitt 80 km/h gefahren und bei jedem Auto das uns entgegen kam hat Margareta so auf die 20 runter gebremst. Oh mann oh mann!!!! Ach ja und als Erkennungszeichen wo das Auto endet und anfängt wird die ganze Zeit geblinkt! Echt krass! Nie wieder!!!

Angekommen in Livingstone haben wir unsere Zimmer bezogen. Waren dort im Jollyboys. Das ist so in Hostel extra für Backpacker und Durchreisende aber echt total schön! Was mich bisschen gestört hat war das Vier-Bett-Zimmer. Wir drei Frauen und ein schnarchender Mann!!!!! Naja da muss man durch!

Samstag war mein Tag! Bin um sechs aufgestanden und wurde um sieben Uhr zur Safari abgeholt. So richtig auf dem Auto sitzen, in zwei dicke Decken eingepackt und ab gehts in die Wildnis! War sooo toll! Hab Giraffen, Zebras, Wasserbüffel,……. alles außer Elefanten gesehen und das echt nah und ohne Zaun. War manchmal schon komisch so nah an so einem Büffel zu sein. Nach der Safari haben wir zusammen gebruncht und dann haben wir uns in die Sonne an den Pool gelegt! Mann das war sooo schön entspannend! So gegen 14 Uhr sind Nosiku und ich mit dem Taxi (mit was auch sonst) zu den Viktoria Fällen gefahren. Wow, ich war echt aufgeregt. Dort angekommen …… WOW……….. das muss man selber sehen! Unbeschreiblich! Haben uns dort dann so Regencapes ausgeliehen als wir gesehen haben wie durchnässt die anderen Besucher zurückkamen! Und dann hieß es nur noch staunen, staunen, staunen…… Auf dem Rückweg hab ich dann mein Regencape ausgezogen um das alles so richtig zu erleben! Man das war so toll sag ich euch! Ich war zwar klitschnass aber das hat sich sowas von gelohnt!

Zurück im Jollyboys haben wir Abendbrot gegessen und uns dann dort an die Bar gesetzt. Hab dann sehr bald den Thorsten aus Berlin und den Fabian aus Zürich kennengelernt. Endlich mal wieder Deutsch hören!! War total der lustige Abend mit viel Bier und Blödsinn. Die machen eine 6 monatige Tour durch Afrika! Schon cool! Wär am liebsten bei denen mitgefahren! Naja dann halt nicht. Haben dann festgestellt, dass die Beiden auf dem Rückweg in Choma durchfahren und mich dann mitnehmen nach Livingstone. Hab nämlich beschlossen einen Flug von dort nach Johannesburg zu nehmen statt dem Bus. Und spar damit sogar Geld und viel Zeit. Darauf freu ich mich echt schon. Die sind total nett und lustig. Werden dann eine Nacht nochmal im Jollyboys sein und am nächsten Tag flieg ich dann!

Am Sonntagmorgen haben wir dann noch Nummern ausgetauscht und dann mussten wir uns verabschieden. Ehrlich gesagt war ich ganz schön traurig von dort weg zu gehen. Hab es so genossen den “Reichtum“ dort! Zurück in die Armut! Thorsten und Fabian sind vor uns losgefahren und mussten wahrscheinlich noch einkaufen. Auf dem Weg zurück nach Choma haben die Beiden uns dann überholt da Sister noch langsamer gefahren ist wie am Freitagabend! Innerlich hab ich geschrien zu den Beiden das sie anhalten sollen und mich mitnehmen sollen. Ich hab echt angefangen innerlich zu kochen bei jedem Blick auf den Tacho!!!!!!!!! Freie Straßen und 80km/h! Das versteh ich immer noch nicht!

Jetzt bin ich wieder in Choma und sitz im Bett. Eigentlich ist ja Kids Club aber ich hab grad null Nerven so viele Kinder zu sehen und so viel Lärm um mich zu haben.

Ich hoffe sehr die Berichte sind spannend für euch!

Also dann bis bald ihr daheimgebliebenen!!!!

Eure Nicki

Nicki in Afrika 2011 – Teil 2

So nun hab ich wieder bisschen Zeit euch weiteres zu erzählen.

Am Sontag waren wie dann sehr früh in der Kirche. Hab nicht viel verstanden und es war auch eine katholische Kirche mit sehr vielen Traditionen wie in Deutschland. Die katholische Kirche hat aber trotzdem eine Besonderheit da die Pastoren ausgebildet werden müssen wie in Deutschland. Ansonsten kann jeder hier eine Kirche oder Glaubensgemeinschaft gründen. Es gibt hier in Choma so um die 100 Glaubensgemeinschaften also weit mehr als Schulen. So gegen 14 Uhr sind wir dann zu einem Schulgelände hier in der Nähe gefahren und dann war es Zeit für den Kids Club! Es waren so ungefähr 288 Kinder da. Anfangs haben wir gemeinsam gesungen und ich hab Gitarre gespielt. Ja es stimmt!! Und außerdem hab ich sogar allein vor den Kindern gesungen (was ich in meinem deutschen Leben niemals machen würde J)!! Ja und dann gab es verschiedene Aktivitäten wie Fußball, Modeln, andere Spiele, Malen und auch die Vorbereitung auf den „African Child Day“ der am Donnerstag sein wird. Die Kinder werden dort ein Lied vortragen und machen das echt super! Nachmittags hab ich dann der Idah das Fahrradfahren beigebracht. Das war echt lustig!! Beim ersten Versuch sind wir beide im Sand gelandet und haben recht ansehnliche Stunts gemacht. Da sowas in Choma eine Besonderheit ist hatten wir echt viele Zuschauer um uns. Meistens die Kinder von der Nachbarschaft. Die fanden das natürlich sehr lustig. Idah macht sich gut!!!! Am Abend waren wir dann bei Mama essen (alle Frauen ab einem bestimmten Alter werden als Mama bezeichnet). Mama ist auch eine der Mitglieder von Mmabana (= Mutter der Kinder) bzw. MCOP. Mmmmmmh das war sooooo lecker. Ach ja und Bier gab es auch und das echt reichlich. Idah hat glaub bisschen viel davon erwischt, sie war nur noch am lachen. Ja alles in allem war das ein echt toller Tag und ich war ziemlich müde.

Am Montag hab ich gar nicht viel gemacht da ich eine ziemlich schlechte Nacht mit Alpträumen hatte. Also hab ich fast den ganzen Tag geschlafen bis auf Abends. So gegen (ich kann kaum genaue Zeitangaben machen da ich nie eine Uhr mit mir hab) also, so gegen 19 Uhr hatten wir dann Hauskreis und haben gesungen und gebetet. Das war echt schön. Und so endete dieser Tag! Ich hab es ja gesagt, nicht wirklich spektakulär!

Und so wie der Montag geendet hat, hat der Dienstag begonnen. So richtig schön faul. Also ich werde auf alle Fälle erholt nach Deutschland zurückkommen! Idah und ich haben wieder geübt mit dem Fahrrad zu fahren und sie wird echt besser. Am Abend sind Nosiku und ich dann mit dem Fahrrad noch los um Hühnchen zu besorgen. Ja und das war ein ganzes Viech mit allem dran und drin!!! Nosiku hat sogar die Beine von dem Huhn mit in den Topf geworfen. Wartet bis ihr die Fotos seht!!!! Und dann war noch was ganz tolles für mich. Ich hab doch erzählt, dass dieser Junge, Elija, dringend Milch und Eier braucht. Die Mutter ist einverstanden, dass ich ihm für einen Monat diese Sachen kaufe und er kommt nun jeden Abend und jeden Morgen vorbei. Das hat mich echt total gefreut!

Ja und jetzt der Mittwoch! Ich bin um 7 aufgestanden (mit Halsweh und Kopfweh) und dann sind wir zum “Friseur“ gegangen um meine Haare zu flechten. Nosiku und die anderen haben die ganze Zeit gesagt, dass das so arg weh tun würde. Naja ein bisschen geziept hat es schon aber das Resultat kann sich echt sehen lassen! Leider ist das Halsweh nicht wirklich besser geworden und so hab ich mich danach wieder ins Bett gelegt und hab geschlafen. Jetzt fühl ich mich wieder total wohl und freu mich auf den abendlichen Besuch von Elija! Morgen findet der African Child Day statt und ich bin echt gespannt was mich da erwartet. Morgen werde ich auch jemand aus dem Schwabenland treffen die hier in Choma ein Kinderheim leitet. Aber alles weitere dann ein anderes Mal!

So dann machts mal gut und ich hoffe es ist für euch genauso interessant wie für mich!

Eure Nicki

Nicki in Afrika 2011 – Teil 1

Hi ihr Alle! Das wird hier nur ein kleiner Einblick sein in meine Erfahrung die ich in Afrika machen durfte.

Conny, Claudi und Lisa haben mich am Abend zum Flughafen gebracht. Am Flughafen angekommen hab ich erstmal noch mein letztes Mal bei Mc Donalds gegessen :). Nachdem ich im Sicherheitsbereich war wurde der Himmel draußen immer dunkler und es blitze die ganze Zeit. Naja ich dachte das wird schon werden. Um 21:10 Uhr durften wir dann in den Flieger. Leider wurde der Sturm draußen immer schlimmer und wir konnten nicht starten. Der Flughafen hat zu gemacht und wir mussten warten. Der einzige Satz der immer vom Captain kam war: We´ll keep you in the picture!!

Dann um kurz nach elf durften wir endlich starten. Ab nach Afrika :)!!! Ich hatte echtes Glück und die Maschine war nicht total ausgebucht und so hatte ich einen Sitz neben mir frei und konnte eigentlich gemütlich sitzen. Nach dem Abendessen hab ich noch bischen Ringo angeschaut. Jeder Sitz hat einen eigenen Fernseher mit verschiedenen Programmen.

Nach einer unruhigen Nacht sind wir mit 1,5 Stunden Verspätung in Johannesburg gelandet. Matthias und Nosiku haben mich dort abgeholt. Naja und dann ging es raus aus dem Flughafen. Das erste was ich sah waren Leute mit Handschuhe und Mütze sowie dicke Winterjacke. Ich war im T-shirt und wünschte mir eine kurze Hose :). Matthias sagte mir, dass es Winter sei in Afrika aber davon merkte ich nicht viel. Das zweite Ungewöhnliche war, das die Autos komplett falsch gefahren sind und das Lenkrad auf der falschen Seite war (für deutsche Verhältnisse halt). Auf dem Weg zu meiner Unterkunft habe ich sehr viele Menschen mitten auf der Straße gesehen die ihre Waren direkt an der Ampel angeboten haben. Das war echt ungewöhnlich für mich und ich hatte ständig Angst, dass denen was passiert.

Im Dalka-Haus (ich durfte bei der Familie Dalka übernachten) wurde ich herzlich begrüßt von Precious, Maria und Sebastian. Das komische war, dass ich mich nicht wirklich so gefühlt hab als wäre ich in Afrika. Bis auf die kleinen Unterschiede fühlte ich mich wie in München. Nach einer extrem aufwendigen Geldwechselaktion von Euro in Rand und Dollar haben wir am Abend noch gemütlich gekocht und am Holzofen gegessen. Ja, es war doch Winter in Afrika :). Es wurde schon um sechs abends dunkel und echt kalt. Ich bin dann relativ früh zu Bett gegangen da ich schon ziemlich kaputt war und am nächsten Morgen ging es ja schließlich gleich weiter mit dem Bus nach Sambia.

Am nächsten Morgen sollten wir um 8 Uhr dort bei dem Busunternehmen sein damit wir rechtzeitig um 9 Uhr starten können. Angekommen in der Halle hieß es nun warten auf den Bus. Der kam dann schlussendlich um 15 Uhr aber dann musste natürlich noch gepackt werden. Viele Händler von Sambia kommen nach Südafrika um dort Waren einzukaufen um sie dann in Sambia wieder zu verkaufen da diese Waren vor Ort zu teuer wären und es die meisten gar nicht geben würde. Somit hatten wir also Unmengen an Kleidern, Decken, Rohre, Spülbecken, Schuhe…… dabei. Der Bus war komplett überladen und auch im Bus selber war alles verbaut. Wir sind dann so um viertel vor vier dort losgefahren aber nicht bevor noch ein Pastor um Schutz gebetet hat. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, war das wir die ganze Zeit über Worshiplieder hören werden und zwar in voller Lautstärke weil die Menschen dort glauben, dass sie dadurch beschützt würden. Naja!!! Wir sind an ganz vielen Ruinen vorbeigefahren und auch an ganz armen Vierteln. War echt krass das alles so zu sehen. Gegen später sind wir noch an einem Steppenbrand vorbeigefahren. Das war echt heftig. So ca. 20m von dem Bus entfernt waren meterhohe Flammen und das über eine Fläche von ungefähr dem Stadion in München. Und keinen hats gekümmert.

Die erste Pause haben wir so ca. 5 Std. nach Abfahrt eingelegt (es gab übrigens kein Klo im Bus und wir hatten 4 Kinder dabei). Der zweite Stopp war dann an der Grenze zu Simbabwe wo ich mein erstes Visum bekommen hab :). Da war es so ca. 01.00 h morgens :(. So langsam hab ich auch richtig fieße Beinschmerzen bekommen da, es soo eng war im Bus. Der nächste Halt war dann morgens um zehn an der Grenze zu Sambia – das richtige Afrika :)!! Dort hatten wir einen Aufenthalt von ca. 4,5 Stunden, da das ganze Zeug von den Händlern kontrolliert und verzollt werden musste. Dafür musste natürlich der komplette Bus ausgeräumt werden. Um das ganze Zeug aber wieder in den Bus zu bekommen musste man erneut Bestechungsgeld bezahlen sonst wird es einfach dort liegen gelassen. Die Grenze zu Sambia liegt genau bei den Victoria Falls und Nosiku und ich sind dann kurz mal dort gewesen um uns das anzuschauen. Echt beeindruckend kann ich da nur sagen. Wir werden in den drei Wochen nochmal dort hingehen und dann (wenn ich mich traue) werde ich dort an der Brücke schaukeln über dann Wasserfällen :). Zu meinen Beinschmerzen: inzwischen waren beide Beine auf das doppelte angeschwollen und ich konnte kaum noch gehen. Gott sei Dank gibt es Ibuprofen 1000mg :). Als wir wieder am Bus ankamen hieß es, dass dieser kaputt sei und wir auf einen Mechaniker warten müssen (so ca. 3 Stunden). Nachdem der Fahrer aber selber rumgebastelt hat konnte die Reise doch früher als erwartet beginnen. Komisch war nur, das keine Musik mehr lief aber das hat mich echt nicht gestört nach Stunden der Berieselung war ich sogar froh!! Tja bis es dunkel wurde!!! Dann stellten wir fest, dass gar kein Licht ging, weder im Bus noch am Bus! Und in Sambia gibt es keine Straßenbeleuchtung!!!!! So sind wir also ca. 2 Stunden ohne Licht gefahren bis wir in Choma angekommen sind!!! Halleluja!

In Choma hat uns dann James (ein Taxifahrer) abgeholt und uns zu Mmabana gebracht. Mmabana Community Outreach Project (MCOP) ist die Organisation bei der ich für 3 Wochen mithelfen darf. Dort angekommen wurde ich sehr herzlich begrüßt und umarmt. Es gab auch noch eine kleine Einführung bezüglich des Wassers hier. Wir haben fließend Wasser von morgens 5 Uhr bis 9 Uhr, dann wieder ab 12 Uhr bis 14 Uhr und dann das letzte Mal von 17 – 21 Uhr. Das heißt wenn man duschen will muss man darauf achten ob Wasser da ist, das Gleiche gilt für die Toilette. Wie haben dann noch Spagetti zusammen gegessen und dann bin ich auch schon ins Bett (ja es gibt ein Bett mit Holzlattenrost).

Morgens hat mich dann der Hahn von der Nachbarschaft geweckt. Viel zu früh 🙁 und ich hab beschlossen diese Viecher morgen zu erschießen :). Naja und so startet also mein erster Tag hier in Choma, Sambia. Mein linker Fuß ist immer noch angeschwollen und das Knie tut höllisch weh. Nach dem Frühstück sind wir dann ins Zentrum gelaufen um einiges für die Organisation zu erledigen und außerdem wieder mal mein Geld zu wechseln in Kwatsha. In der Stadt selber war es echt krass da mich jeder angeschaut hat und sich umgedreht hat nach mir. Und viele wissen ja wie gerne ich im Mittelpunkt steh!!!!! Wir waren dann noch auf so einem richtigen traditionellen Markt. Was mich sehr beeindruckt hat war diese Fröhlichkeit angesichts der Situation. Die Frauen tragen ihre Kinder auf dem Rücken und zusätzlich noch Krüge oder Säcke auf dem Kopf.

Nachdem wir von der Stadt zurückgekommen sind haben mich die Kinder entdeckt 🙂 und dann gings los mit umarmen und knuddeln und schauen und streicheln. Das kann man sich kaum vorstellen wie das ist. Und dann hab ich meine Luftballons rausgeholt und jedem Kind einen aufgepustet. Das gab lachende Gesichter und staunende Augen das mein Herz nur noch so sprang vor Glück. Man kann diese Kinder mit so einfachen Mitteln glücklich machen. Irgendwann musste ich dann flüchten da sie mich sonst nicht mehr in Ruhe gelassen hätten.

Abends gab es dann so ein richtig traditionelles Essen: Nshima. Das ist so eine Art Polenta nur total geschmacksneutral und dazu Spinat, Linsen und so eklige kleine Fische wo die Augen noch drin sind 🙁 (die konnt ich nicht essen). Nach dem Essen haben Nosiku und ich noch gemeinsam Bier getrunken und uns lang unterhalten. Sie hat mir von Elija erzählt der heute auch dabei war zum spielen. Sein Kopf schwillt an und wird immer größer und das nur weil ihm die Nährstoffe von Milch und Eier fehlen. Seine Mutter sieht das leider selber nicht. Das hat mir so leid getan das ich beschlossen habe für einen Monat Milch und Eier zu spendieren. Leider benötige ich dazu die Erlaubniss von der Mutter und Nosiku wird sie für mich fragen. Naja und dann war auch dieser Tag vorbei und ich bin todmüde ins Bett gefallen.

Heute ist schon Freitag und ich fühl mich richtig wohl. Mittlerweile versteh ich auch das Meiste von dem was gesprochen wird. Ja klar ich kann eigentlich schon ziemlich gut Englisch, aber hier wird das in einem Tempo gesprochen, dass es wie eine andere Sprache klingt. Ach ja und mein Fuß schaut auch wieder aus wie ein Fuß und das ist toll. Heute waren wir schon mit dem Fahrrad in der Stadt um Nosiku die Zöpfe zu entfernen. Also das mit den Haaren in Afrika ist schon so ne Sache. Die sind alle nicht echt!!!!! Die Afrikaner haben von Natur aus nur sehr kurze Haare und somit haben die meisten von ihnen eine Perücke auf oder so reingeflochtenes Haar. Alles fake!!!! Danach sind wir noch mit dem Fahrrad zum Einkaufen gefahren und jetzt tut mir mein Hintern weh :). Das sind Straßen hier oh manno mann!!! Abends sind Nosiku, Belinda und ich zum Billard spielen und tanzen gegangen. Das war echt lustig. Naja zum Schluss war es mir allerdings schon ein bischen zuviel weil alle mit mir tanzen wollten und mich immerzu so fest angepackt haben. Gott sei Dank sind wir dann auch bald gegangen. Aber die Musik war schon cool :)!!!

Samstag war dann so ein richtig fauler Tag mit schlafen schlafen schlafen und lesen lesen lesen. Gegen abendsind wir noch kurz zum Spar zum einkaufen. Morgen geht es zum Gottesdienst und danach haben wir Kids Club. Bin echt schon ziemich gespannt wie das so wird.

Viele Grüße

Nicki