Schon 7 1/2 Monate, ist das zu glauben???

Liebe Leserinnen und Leser,

 

leider wurde es nicht Februar wie angekündigt, sondern es ist inzwischen Mitte März geworden. Das tut mir leid, aber ich habe die letzten 6 Tage mit einer fiesen Grippe im Bett verbracht und war nicht in der Lage den neuen Eintrag zu posten.

 

Wie Louis ja schon vorausgesagt hatte, sind inzwischen alle Aktivitäten wieder angelaufen und wir haben wieder mehr Arbeit.

Für unser Outreach- Programm haben wir jetzt zwei neue potentielle Klienten gefunden. Beide wurden bereits besucht, es steht aber noch nicht endgültig fest, ob wir beide weiterhin betreuen werden.

Des Weiteren starten wir jetzt für unsere Klienten ein kleines „Hilfe-zur-Selbsthilfe“- Projekt indem wir ihnen Stoffe besorgen, damit sie Fußmatten herstellen können, oder wir kaufen ihnen Eier, die sie dann selbstständig weiterverkaufen können. Durch dieses eigene kleine Geschäft sollen sie dann ein Stück weit auf eigenen Beinen stehen. Wir sind gespannt, wie diese Idee umgesetzt wird und ob es ihnen wirklich Selbstständigkeit einbringt.

 

Im Kids Club hatten wir vorletzte Woche eine Höchstzahl von 312 Kindern, die alle mit Reis und Bohnen versorgt werden wollten, was heißt, dass das Kochen immer ein großer Aufwand ist und lange dauert.

Leider gibt es Probleme mit der Schule, da diese ein wunderbares neues Tor am Eingang erbaut hat und wir es bereits zwei Wochen verschlossen vorgefunden haben. Das ist nicht nur blöd, wenn wir mit schweren Töpfen den Eingang passieren müssen, sondern manche Kinder sind deshalb auch der Meinung, dass wir keinen Kids Club veranstalten und gehen wieder nach Hause. Deshalb müssen wir noch einmal zum Schulleiter gehen und ihn bitten das Tor am Sonntag für uns aufzuschließen.

Ansonsten läuft unser Sonntagsprogramm sehr gut und wir haben immer viel Spaß mit den Kindern.

 

Im Reading and Writing Club hat sich inzwischen einiges getan und nach dem „Einschätzungstest“ direkt am Anfang ist jetzt auch klar, dass wir das Programm erst mal fortsetzten werden, da es sehr wohl Kinder gibt, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Nächste Woche werden wir die Eltern einladen, einen Nachmittag mit uns gemeinsam zu verbringen, damit sie Mmabana kennen lernen können und auch erfahren, wo ihre Kinder jeden Mittwochnachmittag sind. Dazu soll ein Motivationsgespräch geführt werden, dass die Kinder ermutigen soll weiterhin fleißig zu lernen und zur Schule zu gehen. Hoffentlich finden wir ein geeignetes Beispiel dafür, um unserer Motivation auch glaubhaft zu machen.

 

Im Youth Programm steht am 12. März mal wieder etwas besonderes an, nämlich der „Youth Day“ (Tag der Jugend) und dafür sind wir fleißig am proben. Es soll ein Lied vorgetragen werden und ein kleines Theaterstück, sofern die Schauspieler da sein werden!

In letzter Zeit hatten wir viele Besucher, dir mittlerweile zur festen Jugendgruppe dazugehören. So wächst unsere Jugendarbeit weiter und es macht Spaß mit ihnen Spiele zu spielen, Sachen vorzubereiten und auch mal einen Film zu schauen.

 

Im Februar war unser Chef vom evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen da und wir verbrachten drei schöne Tage zusammen. Nicht zuletzt der dreijährige Geburtstag des Mmabana Community Outreach Projektes am Montag den 20. Februar war dabei ein Highlight. Der Geburtstag wurde in einem schönen Nachmittag gefeiert, der mit engagierten Jugendlichen im neuen Haus im Sha- Compound zelebriert wurde.

Er konnte nicht nur einen Einblick in unsere Wohnsituation erhaschen, nein er traf auch viele der Menschen, die unser Leben hier einzigartig machen.

Nicht zuletzt traf er auf unsere Mentoren, die wir nach einem halben Jahr nun endlich auf Grund unserer eigenen Suche gefunden haben.

Von Ihnen hat Louis auch unzählige neue Pflanzen bekommen, die unseren Garten wieder in neuer Pracht erstrahlen lassen. Hoffen wir nur, dass der Regen und unsere Nachbarn mit Machete nun etwas rücksichtsvoller vorgehen!

 

Unser letztes freies Wochenende verbrachten wir mal wieder auf der Farm unseres besten Freundes. Wir hatten dieses mal das Vergnügen eine Walking-Safari (Safari, bei der man durch den Busch läuft) zu machen. Das Gras war dank der Regenzeit gut 2 Meter hoch und so dicht, dass man oft nicht weiter als einen Meter sehen konnte. Es gab einiges an Insekten zu bestaunen, nicht zuletzt unzählige Spinnenarten, die mir dieses Vergnügen etwas vermiest haben, sondern auch Libellen, Ameisen und Zecken!

Leider waren alle Wildtiere gerade ausgeflogen und außer einem leeren Stacheltierhügel und ein paar Fußspuren von Antilopen gab es nichts interessantes zu sehen. Den nächsten Tag beschloss Louis im Garten ein paar Tauben zum Mittagessen zu schießen und er hatte sogar Glück und erwischte drei. Später beschlossen wir dann mit einem anderen Freund noch auf Perlhuhnjagd zu gehen. Auch dabei waren wir erfolgreich und schossen eines.

Die Zeit auf der Farm verging mal wieder viel zu schnell und dann stand schon die nächste Woche vor der Tür.

 

Noch immer warten wir auf unseren dritten Freiwilligen Jean-Christophe Dalka, der eigentlich schon lange hier sein wollte, aber seine Ankunft mehrmals verschieben musste. Nun hoffen wir ihn Mitte März bei uns begrüßen zu dürfen. Im April kommt eine Weitere Freiwillige aus England, auf die wir uns auch schon freuen.

Ebenfalls im April soll der Computerkurs nach Sha ins neue Haus umziehen und das Internetcafé soll seinen Anfang finden.

Hoffen wir mal, das alles so klappt wie es soll und sich hier einiges ändern wird! Der aktuelle Plan ist es auch, dass Nosiku und meine Gastschwestern in das neue Haus umziehen werden, sobald Jonny hier ist. Allerdings muss dort noch einiges passieren, bevor es einzugsbereit ist.

 

Dieses Wochenende habe ich mir mal wieder eine neue Frisur zugelegt und habe nun sehr viele Zöpfe aus Baumwollfäden, die in meine inzwischen sehr langen Haare eingeflochten sind. Leider gab es kein Braun mehr und so sind die Zöpfe etwas sehr rotstichig geworden, da meine neue Farbe nun in Richtung Kastanienbraun geht. Wir werden sehen wie lange das hält!

 

Als Ausgleich zu unserer Arbeit haben Louis und ich beschlossen wieder regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen bzw. Louis hatte das schon lange wieder angefangen, nur ich war nicht so motiviert, weil viele der Geräte kaputt gegangen waren. Allerdings ist der neue Inhaber des Fitnessstudios sehr engagiert und hat immer Aerobic mit mir gemacht, wenn ich kam. Neuerdings gibt es auch wieder neue Geräte und so macht das Training auch ohne Aerobic wieder mehr Spaß.

 

Besuch wird uns bald ereilen,

denn zwei Mädels werden mit uns weilen

Noch ein paar Monate hier

Dann steht was neues vor der Tür

Der nächste Brief ist schon geschrieben

Wilde Hunde werden hier vertrieben!

Stolz auf ihre Wahnsinns Dichtkünste 😉

 

grüßt euch Choolwe (alias Miriam)

Erster Blogeintrag 2012 des deutschen Freiwilligenduos beim MCOP

Sehr geehrters Leservolk,

nun sind schon mindestens eineinhalb Monate vergangen, seitdem das letzte mal in diesen Blog geschrieben wurde. Dies soll sich nun ändern. Miriam und ich hatten eine wundervolle Zeit in Südafrika. Wir feierten unser Weihnachtsfest in Johannesburg, fuhren danach auf das Kailager, ein christliches Jugendcamp und bereisten das Land anschließend auf getrennten Wegen. Ende Januar besuchten wir noch das Zwischenseminar, auf dem wir alle anderen in Südafrika stationierten Freiwilligen unsererer Entsendeorganisation (ELM) noch mal sehen konnten. Das Zwischenseminar war der krönende Abschluss eines tollen und erfrischenden Urlaubs. Am Montag, dem 30. Januar sind wir wieder in Choma angekommen. Unsere Zimmer waren ohne unser Wissen von unseren Mitbewohnerinnen benutzt und mein Garten war durch den Regen und einen netten Nachbarn mit Machete fast vollends zerstört worden, sodass unsere Freude auf das Projekt in leichte Entäuschung umgewandelt wurde. Das mit den Zimmern und dem Garten hätten wir vorher ausführlich klären müssen, somit lag der Fehler teilweise auf unserer Seite.

 

Den Tag nach unserer Ankunft hatten Miriam und ich frei um auszupacken und um uns wieder ein wenig einzuleben. Da die Projekte noch nicht angefangen hatten gab es in der letzten Woche nicht so viel für uns zu tun. Wir hatten einige Meetings mit Nosiku, stellten Regeln für das Wohnen hier im Haus auf, gingen in die Stadt und hatten viel Freizeit. Am Freitag war ich mit den anderen Outreachleitern im Zambia Compound, einem der ärmsten Compounds hier in Choma, wo wir unseren Outreachklienten einen Besuch abstatteten. Letzten August hatten wir noch 7 Klienten, 2 Frauen waren Ende letzten Jahres gestorben und einer verreist. Im Januar diesen Jahres waren eine weitere Frau und auch die drei neuen Personen, die für das Projekt ausgesucht wurden, verstorben. So besuchten wir am letzten Freitag die drei übrigen Klienten, zwei ältere Männer, mit denen auch ich auf englisch sprechen konnte und eine Frau, die sich jeweils sehr über unseren Besuch freuten. Da das Projekt von Mitte Dezember bis Mitte Januar geschlossen war, war es uns wichtig zu sehen wie es unseren Klienten geht, vor allem, da das Haus der Frau dem Zusammenbruch nahe steht und wir bis jetzt noch nicht das Geld zur Reparatur hatten. Das richtige Outreachprogramm startet wahrscheinlich am Freitag nächster Woche.

 

Diese Woche startete mit einem dreitägigen Jahresmeeting, in welchem alle Aktivitäten, Budgets und Projekte für dieses Jahr geplant wurden. Diese Meetings waren sehr anstrengend und langwierig, da manche Dinge oft zwei oder drei Mal erklärt werden mussten, bis jeder verstanden hatte, was er zu tun hat. Am Mittwochmittag fuhren wir zum ersten Reading and Writing Projekt zur Choma Basic School. Das im letzten Jahr noch Accompaniment genannte Programm hat über die Jahre die Schule gewechselt, da es einige Probleme mit den Lehrern und den Schülern der letzten Schule gab. Wir waren in der neuen Schule angenehm überrascht, da die Schüler fast alle schon Lesen und Schreiben konnten. Die Frage ist nun, ob wir dort mit dem Programm fortfahren sollen, da es eigentlich dazu ausgelegt ist ungebildeten und bedürftigen Kindern Lesen und Schreiben beizubringen, was an dieser Bildungsstätte nicht der Fall wäre.

Der Kids Club hatte schon an dem Sonntag vor unserer Ankunft in Choma gestartet. Es waren an diesem Tag 110 Kinder anwesend gewesen. Am letzten Sonntag waren es 262 Kinder, eine Zahl, die wir seit einigen Monaten nicht mehr erreicht hatten.

 

Im Moment findet der afrikanische Fußballcup statt, in welchem Sambia überraschender Weise nun das Finale erreicht hat. Das sambianische Team hat in den letzten Jahren stets enttäuschend gespielt, wodurch auch die Bewohner des Landes sehr schlecht auf ihr Team zu sprechen waren. Dieses Jahr wird von jedem Einheimischen enthusiastisch jedes Spiel verfolgt und ordentlich mitgejubelt. Das Halbfinalsspiel gegen Ghana schauten Miriam und ich im Pub & Grill des Choma Hotels an. Ghana machte die ganze Zeit gut Druck und hatte mehrere gute Chancen, schoss jedoch kein Tor. Sambia war kaum torgefährlich, schoss jedoch mit der fast einzigen Chance die sie hatten in der 75. Minute gleich ein Tor, worauf das Gelubel und die Feierei der Fans groß war. Als nach das Spiel mit dem Stand 1 – 0 abgepfiffen wurde, war die Bevölkerung Chomas in einem Wahnzustand. Die Autos rasten hupend durch die Stadt, überall hörte man Vuvuzelas, Geschrei, Pfeiffen und Gejubel. Der Weg nach Hause war ein Abenteuer. Wir waren sehr vorsichtig und gingen auf Abkürzungen, den Fangemeinden ausweichend, zum Center. Auf dem Parkplatz eines Nachtclubs meinte ein Autofahrer mit seinem Auto ein paar Kreise auf der Stelle (Burnouts) zu drehen, was ihm einen geplatzten Vorderreifen bescherte. Auch der Rest der Bevölkerung verhielt sich nicht anders. Auf der Straße, kurz vor unserem Haus, kam uns eine bestimmt 300-köpfige, jubelnde Menschenmenge entgegen. Wir stellten uns an den Straßenrand um nicht aufzufallen und um zu beobachten. Ein Taxi wollte durch die Menge fahren, was ihm jedoch nicht gelang. Stattdessen stellten sich die Menschen rund um das Auto und trommelten auf Dach und Motorhaube rum. Der Fahrer fand das nicht so toll und raste anschließend mit vollgas durch die Menge. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber diese Aktion beschreibt am besten, wie es hier an diesem Abend zuging. Selbst 50 Minuten, nachdem wir zu Hause waren wurde draußen noch wie wild gefeiert. Ich denke, das selbst wenn die deutsche Nationalmannschaft die WM gewinnen würde, nicht mal halb so stark gefeiert werden würde, wie es hier beim Einzug ins Finale des Africacups der Fall war. Einfach abgefahren.

 

Das war es erstmal soweit. Die Projekte laufen jetzt so allmählich wieder an und im MCOP findet sich langsam das normale Leben wieder ein.

 

Euch einen frohes und gesegnetes neues Jahr,

wir schreiben nochmal Ende Februar,

gehabet euch wohl,

aus Fußballwahn, Feierei und Gejohl,

 

euer Louis, alias Mutinta, Hesse

Besondere Tage, viel Regen und ein kurzer Besuch

Hier kommt unerwartet, deshalb aber umso besser, der letzte Blogeintrag bevor wir uns auf den Weg nach Johannesburg machen. In letzter Zeit hatten wir relativ viel zu tun und zu organisieren, weshalb die Tage noch kürzer erschienen als sie eigentlich waren.

Am 1. Dezember war World-AIDS-Day, vielleicht hat der ein oder andere davon im Radio oder Fernsehen gehört. In Sambia wird das groß gefeiert! Zum Vorabend gab es einen Lichtergottesdienst, während dem der an AIDS Verstorbenen gedacht wurde.

Alle Besucher bekamen eine Kerze und eine Flasche Wasser, weil es trotz späterer Stunde noch immer ziemlich heiß war. Typisch afrikanisch fing der Gottesdienst erst 1 ½ Std. später an als geplant, doch das war gar nicht so schlimm. Da die Kirche mit überwiegend Frauen besetzt war, kamen von überall her Gesänge und die anderen stimmten mit ein. Insgesamt eine schöne Sache, nur die Ventilatoren an der Decke pusteten kontinuierlich die Kerzen wieder aus, die wir so mühsam versuchten am brennen zu halten.

Bereits am nächsten Morgen, nach nur sehr wenig Schlaf, machten wir uns auf den Weg zum Choma Museum, von wo aus wir wieder einmal zu den Regierungsgebäuden marschieren sollten. Mit unserem Banner und einer Menge müder Jugendlicher ging es dann also los. Nach einigen Reden und anderen Schauspielen durften wir endlich unseren eigens einstudierten Tongasong präsentieren! Dieser war ein solcher Erfolg, dass sie uns baten ihn am nächsten Event gleich noch mal zu präsentieren.

Am 5. Dezember machten wir uns erneut auf den Weg zum Choma Museum, um noch einmal zu den Regierungsgebäuden zu marschieren. Diesmal war es Zeit für den „Internationalen Tag der Volontäre“ (wenn ich es wörtlich übersetzte). Dieser findet einmal im Jahr und nur an einem bestimmten Ort in ganz Sambia statt. Also hatten wir richtig Glück, dass es in die „Southern Province“ nach Choma gelegt wurde. Neben Gästen aus Lusaka und Livingstone, hatten wir einen relativ kurzen Anreiseweg!

Nosiku kam aus Lusaka wieder und war für eine Woche zu Hause. Sie kam Freitagnacht und verließ uns eine Woche später am frühen Morgen wieder. Sie besuchte mehrere Meetings und eine ganze Reihe guter Freunde, was dazu führte, dass sie zu Hause doch eher selten zu sehen war… Leider brach sich Belindas Sohn den Arm und wurde im Krankenhaus festgehalten, ohne dass etwas passierte. Nach einer Woche ohne Doktor, wurden sie dann nach Monzeh verwiesen, um dort zu operieren. Bis heute hat der Junge weder einen Gips noch ist er operiert und wir wünschen ihm alles Gute! Trotz wenig gemeinsamer Zeit kamen wir gut miteinander aus und werden uns in nicht allzu ferner Zeit in Südafrika wiedersehen. Belinda wird leider nicht mit uns nach Johannesburg kommen, weil sie ihren Sohn nicht alleine lassen kann. Das bedeutet für Louis und mich eine 3-Tagesreise allein zu bestreiten. Wir werden in Lusaka einen Zwischenstopp einlegen und erst den nächsten Tag nach Südafrika fahren.

Bei Monique werden wir Weihnachten feiern, die Gesellschaft unserer Freunde und Mitfreiwilligen genießen und hoffentlich eine Runde in den Pool springen können. Nachdem wir auf dem Kailager (ein großes Jugendcamp in der Nähe von Durban) als Küchenhilfe gearbeitet haben, werden Louis und ich die einzige Woche, für ein ganzes Jahr auf engstem Raum, getrennt verbringen. Er wird in den Drakensbergen wandern gehen und ich hab mich noch immer nicht entschieden, aber wahrscheinlich werde ich in Durban sein.

Insgesamt sind wir 6 Wochen unterwegs und werden noch jede Menge anderer Dinge erleben und besichtigen, bis wir gegen Ende Januar dann unser Zwischenseminar in Pietermaritzburg besuchen. Von alledem werdet ihr dann hören, wenn wir im Februar wieder zu Hause in Sambia sind!

Wie bereits erwähnt hat Ende November die Regenzeit angefangen und sie entfaltet gerade jetzt ihre ganze Kraft. Wie in den vielen Naturfilmen auch, kommt der Regen in Afrika sehr plötzlich. Den einen Moment ist es heiß und die Sonne scheint am strahlend blauen Himmel, den nächsten Moment kommen dicke schwarze Wolken und es schüttet literweise Regen vom Himmel. Manchmal nur für einen kurzen Schauer, manchmal aber auch für Stunden. Die letzten Tage hat es oft und heftig geregnet, sodass eine ganze Brücke so tief im Wasser stand, dass die Autos nicht passieren konnten. Das Wasser hatte solche Kräfte, dass es die Leitplanken total verbog und fast zum ausbrechen brachte. Vor unserem Haus haben wir nun einen See und in den Trampelpfaden, die durch die Sandstraßen laufen, findet man nun kleine Bäche und trifft auf den ein oder anderen Frosch.

Am Samstag sollte eigentlich der letzte Wichtige Tag vor Weihnachten stattfinden, der „Gender Fortnight“ (Tag, der sich um die Geschlechterdiskriminierung dreht), allerdings fiel dieser wortwörtlich ins Wasser. Es hatte die ganze Nacht hindurch geregnet und auch bis zum frühen Nachmittag nicht aufgehört. Folglich konnte man sich nur schwimmend fortbewegen und bleib am besten den ganzen Tag im Haus, was wir dann auch gemacht haben.

Am frühen Morgen kräht der Hahn

Durch Straßen muss man Bötchen fahr’n

Der Nachbar der hat Welpen

Im Regen kann man sich erkälten

Unser Urlaub der wird schön

Im Februar werden wir uns wieder hör’n

Leider muss ich gehen

Und mal schnell im Nshima dreh’n

Grüße an die nördlich Hemisphäre 🙂 Miriam

Post Nr. 5 übers Jugendcamp und Aktivitäten

Liebe Leser des „Extended Family of Mmabana“ Blogs,

dies ist der fünfte Blogeintrag über den Freiwilligendienst der beiden ELM-Freiwilligen Miriam Figge und Louis Hesse in dem Mmabana Community Outreach Project (MCOP) in Sambia. In den Monaten Oktober und November ist hier in Choma schon wieder einiges geschehen.

Als erstes hatten wir am zweiten Wochenende dieses Monats wieder ein Jugendcamp. Dieses Mal ging es in das ca. 45 Kilometer entfernte Siamaluba, einem kleinen Dorf im abgelenen Osten Chomas. Wir haben dort in einer Schule gewohnt, die Mädchen und Jungs hatten jeweils ein Klassenzimmer für sich und ein weiteres Klassenzimmer stand uns für die Mahlzeiten und Aktivitäten zur Verfügung. Ansonsten hatten wir noch eine kleine Hütte zum Kochen und wie üblich Plumsklos für andere Geschäfte. Die Umgebung war wunderschön, 100% pures Afrika. Wir erlebten schöne Sonnenunter- und aufgänge, klaren Sternenhimmel in der Nacht, es war sehr grün und in der Nähe war ein kleiner Fluss, in dem gebadet wurde. Das Leben dort war sehr entspannt, verglichen mit der Betriebsamkeit im dichtbevölkerten Choma.

Man kann stolz sagen, dass dieses Camp ein voller Erfolg war. Die Gruppe Jugendlicher mit der wir fuhren war sehr freundlich, pünktlich und pflichtbewusst und es entstand schnell eine tolle Gemeinschaft. Das Programm bestand wie beim letzten Camp wieder aus Unterrichtsstunden, Essen, Spielen und anderen Aktivitäten. Unterrichtet wurde über Selbstwahrnehmung, Beziehungen, den Sinn des Lebens und Gemeinschaft. Vor allem bei der Stunde über Beziehungen waren die Jugendlichen mal wieder voll dabei und haben sich dementsprechend in die Diskussionen involviert. Die Hauptfrage bei dieser Stunde war es, wieso sich junge Erwachsene in Beziehungen stürzen, ohne sich vorher überhaupt richtig kennengelernt und gedatet zu haben. Es geschieht in Sambia öfters, dass vor allem junge Leute früh schwanger werden oder heiraten.

Auch außerhalb der Unterrichtsstunden war die Stimmung sehr gut. Miriam und ich waren verantwortlich für Spiele und Energizer und konnten damit ordentlich punkten. In dem in den Pausen wurde ansonsten oft gebadet. Da viele der Jugendlichen es nie gelernt haben richtig zu schwimmen, habe ich es ihnen etwas beigebracht, was jedoch bei schmutzigem, undurchsichtigem Wasser und glitschigen Steinen relativ schwierig war. Die einzige Niederlage bei diesem Camp geschah am Sonntagnachmittag beim traditionellen Fußballspiel gegen die einheimischen Jugendlichen, als das Team des MCOP gegen das Siamaluba-Team mit 5:2 verlor.

Auch die anderen Aktivitäten des Projekts laufen zur Zeit sehr gut. Im Kids Club wurden am letzten Sonntag über hundert Hochzeitskarten für ein Hochzeitspaar in Deutschland gemalt, dabei kamen sehr schöne und interessante Ergebnisse heraus. Im Accompaniment wurden die Kinder, wie Miriam im letzten Blog schon geschrieben hat, bezüglich ihrer Lese- und Schreibfähigkeiten in Untergruppen untergeteilt. Diese Untergruppen kriegen unterschiedliche Arbeitsaufträge und werden somit ihrem Wissenstand entsprechend bestmöglich gefördert. Bis jetzt kommen wir damit ganz gut voran, nächste Woche Mittwoch werden wir mit den Kindern zum Abschluss des Jahres 2011 zum Choma Museum gehen, dort Spiele spielen und mit ihnen eine besondere Mahlzeit essen.

Im Outreach geht es jetzt auch wieder etwas besser voran, nachdem es einige Schwierigkeiten mit dem letzten Leiter für diese Aktivität gab. Dieser Leiter ist nun nicht mehr in Choma, wurde von mir und zwei anderen Jugendlichen ersetzt und wir bilden ein gutes Team. Für diesen Monat haben wir nur fünf Klienten, da ein Mann verreist und eine Frau gestorben ist. Vor der Regenzeit müssen wir uns darum kümmern, das bei ein oder zwei der Klienten die Häuser repariert werden, da sie sonst durch den vielen Regen einstürzen könnten.

Beim Youth Club am Freitag Nachmittag wird zur Zeit ordentlich für die nächsten wichtigen Daten vorbereitet. Am Anfang Dezember stehen 3 wichtige Termine bevor, der World Aids Day, der World Volunteers Day und die Gender Fortnight, bei denen wir jeweils teilnehmen und etwas aufführen müssen. Da es in letzter Zeit etwas Schwierigkeiten mit solchen wichtigen Terminen gab, haben wir eine Theatergruppe erstellt, die für das Aufführen und Vorbereiten von Theaterstücken auf diesen Veranstaltungen verantwortlich ist. Eine Fußballmannschaft haben wir auch erstellt, da uns die 5:2 Niederlage beim Camp doch etwas zu hoch war 🙂

Nosiku, die seit Mitte Oktober zum Schreiben ihrer Examen in Lusaka wohnt, war für eine Woche in Choma, um dem Camp und dem monatlichen Management Meeting beizuwohnen. Miriam und ich hatten auch einige Meetings mit ihr, in der wir über unsere Arbeit und Probleme sprachen, was uns letztendlich sehr geholfen hat.

Ansonsten bricht hier langsam die Regensaison an, es regnet und gewittert vor allem abends des öfteren sehr stark und es gibt folglich oft Stromausfälle. Im Vergleich zu der letzten Zeit, in der es sehr oft sehr heiß war und man es für eine längere Dauer in der Sonne nicht aushalten konnte, ist die Abkühlung und der Regen sehr erfrischend. Die Jugendlichen finden unsere Tonganamen Choolwe und Mutinta viel besser als Louis und Miriam, da es einigen unter ihnen auch schwer fällt das R von dem L und das L von dem R zu unterscheiden. So kommt des öftelen ein Rouis (mit einem schönen gelorrten R) oder ein Miliam dabei laus. Da ist Mutinta und Choolwe (gesprochen Choolue) schon leichter auszusprechen und wird folglich auch freudig benutzt.

 

Das war es erstmal mit diesem Blog, wobei es kommt noch was:

Genug für diesen Monat,

im nächsten kommt noch einer,

danach ist Weihnachtspause

und 012 geht‘s fröhlich weiter.

Bis dahin wünsch ich euch allen

eine schöne und selige Zeit,

mög‘ euch Freud und Glück ereilen,

bis Miriam wieder schreibt.

 

Viele liebe Grüße, Rrrouis

Computerkurs, Stromausfälle und eine schöne Zeit

Ein weiteres Hallo aus dem wunderschönen Sambia!

Hier wird es Sommer was heißt, dass es letzte Woche in Livingstone 41°C hatte! Hier in Choma war es vermutlich etwas „kühler“, da wir aber kein Thermometer besitzen kann ich das nicht so genau sagen.

Louis, unser fleißiger Gärtner hat inzwischen auch noch eine Lilie und einige Petunien gepflanzt und kümmert sich aufopferungsvoll um seine Blumen. Außerdem ernten wir unseren eigenen Spinat und Chinakohl, den wir dann meistens zusammen mit Nshima verspeisen. Zum Teil können wir also von den Früchten unseres Gartens leben, der momentan sogar relativ grün ist. Was ich bei dieser Hitze ziemlich verwunderlich finde!

Der Computerkurs hat angefangen und ich habe mittlerweile schon 3 Unterrichtsstunden hinter mir und diese Woche werden noch 3 weitere folgen. Angefangen beim Ein- und Ausschalten eines Computers haben meine Schüler gelernt was Hardware und Software ist, wo sie die wichtigsten Tasten auf der Tastatur finden und wann sie einen Doppelklick mit der linken Mousetaste machen müssen. Insgesamt hab ich mir das Unterrichten schwieriger vorgestellt, meine Lieblingsarbeit wird es aber nicht werden! Trotz allem bleibt Englisch eine Fremdsprache, was insbesondere in der Fachsprache sehr deutlich wird. Im normalen Alltag habe ich kaum Probleme mit der Kommunikation, aber wenn es dann an die Details eines Computers geht, komme ich doch an meine Grenzen. Ich frage mich, was werden wird, wenn der Anfängerkurs dann in den mittleren übergeht, denn da komme ich wohl auch an die Grenzen meines Wissens… Wir werden sehen.

Beim Accompainment wird es jetzt spannend für uns, weil wir beschlossen haben, die große Gruppe in kleinere zu teilen, die dann auf die Kenntnisse und Fähigkeiten der Kinder abgestimmt sind. Das heißt wir werden die Kinder einschätzen und dann in eine der 3 neuen Gruppen zuordnen. Die Gruppen sind aufgeteilt nach denen die sehr clever sind und gut mitkommen, nach denen die etwas lesen und schreiben können, aber dennoch Schwierigkeiten haben und nach denen die weder lesen noch schreiben können. Für uns heißt das, dass wir verschiedene Aufgaben für die verschiedenen Gruppen vorbereiten müssen, aber solange es das Beste für die Kinder ist, machen wir das mit Vergnügen. Louis und ich sind jetzt sehr gespannt, wie das bei den Kindern ankommt und wie sie damit umgehen werden.

Was uns die Arbeit insgesamt sehr erschwert sind die ständigen Stromausfälle. In letzter Zeit ist es immer schlimmer geworden und wir haben nahezu jeden Tag mehrere Stunden keinen Strom, was besonders Abends zu einem großen Problem wird. Gibt es keinen Strom, gibt es auch kein Wasser…Kein Strom, kein Kochen, kein warmes Essen! Zum Glück haben wir Taschenlampen und Kerzen, aber dennoch ist es eine nervenaufreibende Geschichte. Zu den ständigen Stromausfällen kommt, dass alle Stromnetze innerhalb des Hauses sehr instabil sind. Besonders im Büro, wo die Unterrichtsstunden für den Computerkurs stattfinden, sind die Kabel überlastet und nahezu alle Steckdosen sind durchgebrannt oder defekt. Mittlerweile kochen wir das Wasser mit dem Wasserkocher nicht mehr in der Küche, wie üblich, sondern entweder im Büro oder in einem unserer eigenen Zimmer!

Neben allen Herausforderungen und Schwierigkeiten genießen wir die Zeit in Sambia doch sehr. Wir beide lieben dieses Land schon jetzt!

Die Menschen sind insgesamt sehr freundlich und offen. Für meinen Geschmack manchmal auch etwas zu freundlich beziehungsweise interessiert! Letzte Woche bin ich mit meiner Gastschwester Idah auf den Markt gegangen, um den Wocheneinkauf zu machen. Dort rufen mir die Kinder immer „Musungu“ nach, was so viel heißt wie „Weiße“ und manche Frauen haben sich auf Nyanja bei Idah beschwert, wie sie es wagen kann eine Weiße mit auf den Markt zu bringen, weil in der Sonne meine weiße Haut verbrennt! Insbesondere Männer rufen mich „Sweetheart“, „Honey“ oder „Baby“ und wollen wissen wie ich heiße, um mir einen Heiratsantrag zu machen. An diesem besagten Tag waren es insgesamt 4 Anträge innerhalb eines Vormittags…

Aber leider sind es nicht nur die Kinder, die mich „Musungu“ nennen. Letzte Woche beim Kids Club kam ein junger Mann zu mir und fragt: „Ey, Musungu, can you pass me the Chitenge?“ (Ey, Weiße, kannst du mir den Chitenge geben?). So etwas ist von Erwachsenen usneres Erachtens nach respektlos und unfreundlich. Ich hab ihm dann erst mal klar gemacht, sollte er mich jemals noch mal so nennen, dass es dann ärger gibt! Eines anderen Tages bin ich mit Alice durch die Stadt gegangen und als wir am Taxistand vorbeikamen fragte mich einer der Fahrer: „Whity, how are you?“ (Weiße, wie geht es dir?). Ich hab dann dementsprechend geantwortet, was ihm dann erst mal die Sprache verschlagen hat!

Alles andere, was mir auf den Landessprachen mitgeteilt wird kann ich gut ignorieren, es ist dann nur interessant, was Idah oder Alice mir so alles übersetzten…

Das, was uns die Zeit hier am meistens verschönert und zu einer unvergesslichen machen lässt, sind unsere Freunde! Insbesondere Max und Gavin machen unsere Wochenenden zu der besten Zeit hier! Sie nehmen uns mit auf Safari in der Nacht und am Tag, sie gehen mit uns Fischen und Hasen schießen. Wir relaxen auf der Veranda des Farmhauses, genießen Musik und gutes Essen. Sie zeigen uns die Tiere, die auf den Farmen leben und werden dieses Wochenende mit uns den Lochinvar-Park besuchen. Ihnen verdanken wir die Energie, die wir über die Woche in unsere Arbeit stecken können J Letzte Woche sind wir alle zusammen mit einem Amerikaner und einer weiteren Deutschen feiern gegangen und hatten einen wunderschönen Abend.

Wie ihr sicherlich schon rausgehört habt, es geht uns hier gerade richtig gut und wir genießen jeden einzelnen Tag! Ich habe mir erneut die Haare einflechten lassen und sowohl Louis, als auch ich sind schon richtig braun geworden (Louis wird des öfteren, obwohl er sich immer brav mit Sonnencreme Stufe 50+ eincremt auch noch rot). Die Arbeit macht uns Spaß und wir haben unseren Platz hier gefunden!

 

Impala, Kudu und Stachelschwein

Diese werden nicht die letzten sein

Warzenschwein und Wildkatze

Hexe, reich mir deine Tatze

Grüße an die Welt 🙂

Wir vermissen euch!

Fühlt euch umarmt, Choolwe (Miriam)

Blogeintrag Nr.3 über Gärten, Arbeitszeiten und Kurzurlaub

Hallo an Deutschland, den Rest der Welt und Süd Afrika,der langersehnte Blogeintrag Nr. 3 ist da!

Er wär schon seit mindestens einer Woche fertig gewesen, wären da nicht die Masern und die Windpocken gleichzeitig gewesen, die mich vom Schreiben dieses erleuchtenden Eintrags abgehalten haben…Nein, das war ein kleiner Scherz am Rande. Ich bin seit längerer Zeit wieder topfit, Miriam auch und wir genießen einfach unsere Zeit im wundervollen Sambia so sehr, das man kaum Zeit findet auch anderen von seinen Erlebnissen zu berichten. Entschuldigt!

Miriam hat im letzten Eintrag über Outreach und das Birth Certificate Program geschrieben, ich knüpfe beim letzteren einfach mal an. Wir haben die Umfragen beendet und einige Ergebnisse stehen schon fest. Kathrin, die Praktikantin aus Erfurt, die sehr bei der Organisation und Er- und Bearbeitung der Umfrage beteiligt war, ist seit letzter Woche Freitag nicht mehr in Sambia und hat wahrscheinlich den abschließenden Bericht schon fertig geschrieben und abgegeben. Es war sehr interessant bei der Umfrage in die unterschiedlichen Haushalte zu gehen, da man viele Einblicke erhalten konnte wie die Menschen leben und was ihre Tätigkeiten sind etc.. Ich war mit Barry, dem Youth Coordinator des Projekts in einem sehr armen Compound, welcher direkt neben dem Industriegebiet liegt und konnte dort viel beobachten.

Neben den abgeschlossenen Umfragen wurde Miriam und ich nach zwei Monaten endlich fertig eingearbeitet und können nun somit voll unserem Stundenplan nachgehen und arbeiten. Unsere Arbeitszeiten sind in der Woche von 8:30 bis 12:30 Uhr, nachmittags von 14 bis 16:30 oder 17 Uhr. Am Samstag haben wir beide unseren freien Tag und am Sonntag müssen wir nochmals von 14 Uhr bis 17 Uhr arbeiten, da dort Kids Club ist. Am Mittwochnachmittag ist Accompaniment Progamm, bei dem wir zu einer Schule fahren, dort Nachhilfeunterricht geben und den Kindern eine Mahlzeit geben. Freitags ist morgens das Outreach Programm, über das Miriam schon im letzten Blog berichtet hat und nachmittags ist das Youth Empowerment Programm. Dies ist ein Treffen mit Jugendlichen hier im Center, bei dem den Jugendlichen unterschiedliche Kenntnisse beigebracht werden, wie z.B. Fähigkeiten als Jugendleiter, oder auch der Umgang mit HIV/Aids.

Am Dienstag und Donnerstag sind morgens und nachmittags außerdem Computerkurse, an denen die Jugendlichen kostenlos teilnehmen können, sich aber als Gegenleistung bei den Aktivitäten des Projekts einbringen müssen. Am Ende der Kurse wird ein Examen geschrieben und die Jugendlichen erhalten, wenn sie bestehen, ein staatlich anerkanntes Zertifikat, welches ihnen bei der Arbeitssuche helfen soll. Es zählt zu Miriams Aufgaben diese Computerkurse mitzuleiten. Ansonsten liegt für uns beide viel Administrative Arbeit an, wie Berichte und Reporte schreiben, Finanzen machen oder Daten sammeln.

Man, war das ein trockener Abschnitt voller Zahlen und Daten. Ich hoffe aber, dass ihr euch somit ein Bild von unserer hiesigen Arbeit machen könnt. Ausführliche Berichte über die einzelnen Aktivitäten werden im Laufe des Jahres bestimmt noch kommen.

Insgesamt wird es hier in Sambia zur Zeit wärmer und wärmer, der Sommer naht, die Luft ist sehr trocken und es ist sehr staubig. Man müsste theoretisch mindestens einmal die Woche das Zimmer wischen und fegen. Miriam, Kathrin und ich haben letzte Woche einen dreitägigen Kurzurlaub in Livingstone gemacht und es uns sehr gut gehen lassen. Wir haben im Livingstone Backpacker übernachtet, haben uns im dortigen Swimming Pool erfrischt, haben Pizza gegessen und zum zweiten Mal die Victoriafälle besucht. Dieses Mal sind wir mit einem Guide auf die Seite der Fälle gegangen, wo das Wasser über die Kante fließt. Dort haben wir in schwindelerregenden Positionen Fotos von uns machen lassen und einfach genossen.

Nach dem Kurzurlaub sind wir frisch und munter mit neuer Motivation und Lebensfreude wieder nach Choma gefahren, um uns in das dortige Projekt so gut wie möglich einzubringen. Ich habe zum Beispiel am Montag die Computer für den Computerkurs vorbereitet, Viren entfernt, Passwörter erstellt und Programme installliert. Am Dienstag war dann der Garten dran. Der Garten befindet sich auf der Rückseite des Hauses und wird größtenteils zum Gemüseanbau genutzt. Das Grabeland, auf welchem das Gemüse angebaut wird, wird von einem Zaun eingeschlossen.

Ich hab es mir am Dienstag also zur Aufgabe gemacht einen von roten Steinen umrandeten Grünstreifen anzulegen, der entlang des Zaunes läuft. In Deutschland würde ich zu so einem Grünstreifen mit Steinen Spießergarten sagen, aber ich denke so kann ich ein wenig Deutschland nach Sambia bringen und mich kreativ verewigen. Zur Zeit ist das einzige Grüne was dort wächst ist ein Büschel Zitronengras, doch ich bin zuversichtlich, dass dort irgendwann noch Gras wächst und wir vielleicht noch einige Blumen wie Lilien oder Petunien pflanzen können, die man sich hier relativ kostengünstig erwerben kann. Miriam ist auch sehr fleißig, sie regelt die Finanzen, schreibt ne Menge Reporte und bereitet sich auf das Leiten des morgen startenden Computerkurses vor.

Langer Bericht,

ich hoff ihr schlaft noch nicht,

bald kommt wieder einer,

bis dahin: reingehaun!

Viele liebe Grüße aus dem Land des sambianischen Weißkopfseeadlers, euer Louis Daniel

Quick Bites – Übersicht über das erste Quartal des Jahres 2011 im MCOP, Choma, Sambia

Fördergelder:

2011 begann für uns mit einem großen finanziellen Segen. Durch ihre Arbeit in Deutschland haben es die Freunde der Mmabana Foundation e.V. (FMF) geschafft fast 2000€ zur Finanzierung des Projektes zu sammeln. Durch das Übereinkommen mit FMF werden 100% des Geldes in die Aktivitäten des Projekts investiert. Sie decken einen essentiellen Teil des Budgets. Wir danken dem FMF für den großen Arbeitseinsatz und die zeitlich Investition. Ihr leistet der Gemeinde Choma einen großen Dienst. Die Jugendgruppe des MCOP R3000 (305€) staatliche Unterstützung vom Ministerium für Sport, Jugend-und Kinderentwicklung. Im Oktober letzten Jahres rief das Ministerium zur Bewerbung um staatliche Unterstützung auf. Das MCOP bewarb sich mit der Idee des Computerkurses. Die Unterstützung wurde genehmigt. Von diesem Geld werden zwei weitere Computer für die Computerkurse angeschafft. Wir danken der Regierung für die Unterstützung und freuen uns über weitere Zusammenarbeit im Bereich Jugendarbeit.

 

Weitere Besucher in Choma:

Das MCOP wurde vom 24. – 28. Februar 2011 von vier Leuten besucht. Unter anderem Monique Dalka, die Gründerin der Mmabana Foundation und die Schirmherrin des MCOP, Christiane, Johannes und Precious. Ihr Besuch wurde von vielen segensreichen Ereignissen begleitet. Wir erhielten Spenden die von Computern, UPS, Tischen und Stühlen, Fahrrädern, unserem ersten Kühlschrank, einem Herd, Kleidung, die wir bei der Nachbarschaftshilfe verteilen können, Wollmützen für die Kinder über Büromaterial reichte. Außerdem sagte Precious zu bis Mai 2011, für 3 Monate in unserem Projekt auszuhelfen.
Das MCOP in Choma feiert den 2. Geburtstag:
Am 20. Februar jährte sich die offizielle Gründung des MCOP in Choma zum zweiten Mal. Obwohl wir keine großen Feierlichkeiten hatten, erhielten wir ein Geschenk. Wir erhielten eine Spende von 20 T-Shirts von Judy Mutinta Kalonga und 10 T-Shirts von der Mmabana Foundation. Treue Mitglieder des MCOP wurden mit T-Shirts mit dem Aufdruck unseres Jahresmottos („The Right to Live-Reachout“) zur Feier des Geburtstages beschenkt. Wir danken allen Mitgliedern und Partnerorganisationen die uns auf unserer Reise begleiten.

 

Sambia feiert den National Youth Day:

Am 12. März durften die Jugendlichen an den Feierlichkeiten zum National Youth Day teilnehmen. Viele Schüler weiterführender Schulen nahmen an den Aktivitäten teil. Die Jugendlichen des MCOP hatten die Aufgabe die Schüler beim gemeinsamen Lauf durch die Stadt zusammenzuhalten. Es vielerlei Aktivitäten, beispielsweise einen Chor, Theater, traditionelle Tanzaufführungen und Reden von Ortsvorstehern. In ihrer Rede konfrontierte die Repräsentantin der Jugendlichen, Evelyn Mbakala, die anwesenden Ortsvorsteher mit den Problemen der Jugendlichen: hohe Arbeitslosigkeit, Missstände im Bildungssystem und mangelnde Vermittlung von Fähigkeiten. Die Jugendlichen wurden darin bestärkt sich weiter auf ihre Zukunft zu konzentrieren und sich von Politikern fernzuhalten die sie ausnutzen um sie für ihre Regierungskampagnen zu gewinnen. In Sambia werden dieses Jahr Parlaments- und Präsidentenwahlen stattfinden.

Die MCOP-Jugend besucht Gefängnisse und Krankenhäuser

Wezzy Binda, Teil der Jugendlichen des MCOP, erzählt davon, wie die Jugendlichen des MCOP auf neue Art und Weise Menschen in Krankenhäusern und Gefängnissen die Hand reichen können.

 

Als Teil der MCOP-Jugend hatten wir die Möglichkeit unsere Liebe mit 257 Gefangenen zu teilen. Eine Erfahrung die sich auf lange Zeit in unseren Herzen verankern wird. Das MCOP ist ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, die wahre Botschaft des Projektes zu leben und zu verbreiten. Ebenso wie die Bewohner Chomas unsere Angebote wahrnehmen können, möchten wir sie auch zu denen bringen, die aufgrund verschiedener Umstände nicht in unser Center kommen können.

 

Am 23. April 2011 versammelten sich 20 Jugendliche mit einer Vision: Einem Besuch im Gefängnis Chomas. Wezzy Binda (die Jugendkoordinatorin) und Mum Elizabeth Masiku (ein Board Mitglied) hatten sich mit den Gefängnisbehörden abgesprochen. Die Jugendlichen durften die Gefangenen besuchen, ihnen ihre Nächstenliebe aussprechen und ihnen Salz als Spende mitbringen. Eine eigentlich kleine Spende, allerdings gibt es oft im Gefängnis nicht genug Salz.

 

Da wir zuvor noch nie in einem Gefängnis waren, waren wir alle zu Beginn etwas nervös. Wir wussten nicht was uns erwartete. Als wir ankamen, fragten wir uns wie und wo wir wohl anfangen würden. Überraschenderweise wurden wir von den Gefangenen mit Liedern des Dankes begrüßt. Es war ein ganz besonderer, berührender Moment. Nachdem wir etwas zusammen gesungen hatten, stellten uns Mum Masiku vor und erklärte den Grund für unseren Besuch. Die Gefangenen waren sehr froh über unseren Besuch und das Salz. Wir brachten ihnen 150 kg Salz im Wert von R300 (EUR 30). Mum Masiku sprach den Gefangenen ermutigende Worte zu und erinnerte sie an die Liebe Gottes und daran, dass Gott uns immer eine weitere Chance gibt. Danach sangen wir weitere Lieder und beendeten den Besuch mit einem Gebet von Naomi, einer Jugendlichen.

 

Der Besuch im Gefängnis wird nun einmal im Monat stattfinden. Er ersetzt den monatlichen Besuch bei den Obdachlosen Chomas. Der Besuch bei den Obdachlosen gestaltet sich oft als sehr schwierig; deshalb hat sich das MCOP Management entschieden, die vorgesehenen Gelder dem Besuch im Gefängnis und dem Besuch im Krankenhaus zuzuteilen.

 

Nach dem Besuch im Gefängnis gingen zehn Jugendliche in das Krankenhaus Chomas um kranke Kinder auf der Kinderstation zu besuchen. Sie beteten mit den Kranken  bevor sie wieder nach Hause gingen. Es war ein Moment großer Gemeinschaft in dem wir uns alle erfüllt fühlten.

 

Wir möchten der Leiterin des MCOP, Nosiku Kalonga, für die Chancen die sie den Jugendlichen Chomas offenbart hat, danken. Jetzt können wir unseren Mitbürgern auf völlig neue Art und Weise die Hände reichen. Wir möchten auch unseren Freunden in Südafrika, Deutschland und anderen Teilen der Welt für ihre finanzielle und geistliche Unterstützung danken. Außerdem danken wir natürlich Mum Masiku die uns in der Vorbereitung und Ausführung des Tages immer zur Seite stand.

 

Dankeschön!

 

Wezzy Binda, MCOP Outreach Youth Coordinator

Outreach und Fieldwork

Y’ello again!

Inzwischen ist wieder einige Zeit vergangen und hier ist einiges passiert.

 

Kurz nach unserem ersten Eintrag bin ich mit anderen Freiwilligen des MCOP zum „Outreach“ gegangen. Dieses Teilprojekt besteht darin, die Ärmsten der Armen hier zu besuchen, mit ihnen zu beten und aus der Bibel zu lesen. Außerdem wird die Hütte ausgefegt, Wasser geholt und das Geschirr gespült. Zusätzlich bringen wir ihnen einige Dinge, die sie für ihr tägliches Leben brauchen. Dazu zählt zum Beispiel Salz, Zucker, Seife, Spülmittel, eine Kerze mit Streichhölzern und Maismehl.

 

Da Louis noch krank war, hat mich Alice, meine Gastschwester, begleitet und wir sind zu unserem ersten Klienten aufgebrochen. Dort angekommen, wurden sämtliche Hocker und Sitzgelegenheiten aus dem Haus geräumt und sich in einem Kreis um den 54-jährigen gesammelt. Er leidet an einer Krankheit, die es ihm nicht mehr erlaubt sich aufrecht fortzubewegen, also krabbelt oder kriecht er auf einen kleinen Hocker gestützt auf einen Steinhaufen, von wo aus er uns gut sehen kann. Wir beginnen mit unseren Arbeiten und er freut sich so sehr, dass jemand kommt, um ihn zu besuchen.

Nachdem wir mit ihm gebetet haben, ist er so ergriffen, dass er mit Tränen in den Augen Gott dafür dankt, dass er ihn nicht vergessen hat!

Danach ging es noch zu einer blinden Frau, deren Nachbarn sie unterstützen, so gut es geht. So blieb uns nichts anderes zu tun als mit ihr zu beten und zu singen. Doch das ist genau das, was sie brauchte.

 

Für mich war das eine ganz schön harte aber auch sehr ergreifende Erfahrung. Ich hätte es mir nicht so schlimm vorgestellt und bin wirklich froh, dass es dieses Projekt im MCOP gibt! Hier kann man ganz nah miterleiben wie Gott wirkt und man erfährt gleichzeitig, wie gesegnet wir doch sind.

 

Am Beginn der folgenden Woche starteten wir unsere „Fieldwork“ zu den Geburtsurkunden. In Sambia ist es so, dass die meisten Kinder keine Geburtsurkunde haben, weil die Eltern entweder nichts davon wissen, oder Schwierigkeiten haben eine zu bekommen. Das heißt, dass die Kinder hier quasi keine Identität haben und nicht zur Schule gehen können, da man die Urkunde braucht, um zur ersten Klasse zugelassen zu werden. Leider kümmert sich die Regierung nur sehr wenig darum und deshalb möchte das MCOP ein Pilotprojekt starten, mit dem möglichst viele Kinder registriert werden sollen.

Allerdings darf man das nicht so einfach und deshalb begannen wir mit einer Umfrage, damit wir Ergebnisse haben, die wir vorweisen können, um finanzielle Unterstützung und die Erlaubnis zu bekommen.

 

Also sind wir losgezogen und von Haus zu Haus gewandert, um die Menschen in Choma zu befragen. Insgesamt 5 Kleingruppen verteilten sich über die einzelnen Distrikts und befragten die Leute. Hauptsächlich liefen die Befragungen in Englisch ab, wenn die Befragten das nicht verstehen konnten, wurde für uns übersetzt. Insgesamt war das Unterfangen relativ erfolgreich, ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Vor uns liegt also noch eine Menge Überzeugungsarbeit!

Was mir bei den Interviews sehr stark aufgefallen ist, ist dass die Leute sehr skeptisch und misstrauisch uns gegenüber waren, weil sie hier große Angst vor Satanismus haben. Alles was unbekannt ist, könnte also gefährlich sein. Das nötigte uns also dazu viel Überzeugungsarbeit zu leisten, bevor wir auch nur die erste Frage gestellt hatten.

 

Am 20. September waren in Sambia die Wahlen zum Präsidenten. Manche Leute hier hatten Angst vor Unruhen und Aufständen. Einige Schulen gaben deswegen sogar Schulfrei, wieder andere Menschen wollten ihr Haus nicht mehr verlassen.

Mir kamen die Tage um die Wahlen herum allerdings ruhiger vor als sonst. Die Wahl wurde von der Opposition gewonnen und so gibt es nach 20 Jahren einen Wechsel in der regierenden Partei. Die Menschen hier sind sehr froh über diese Entwicklung und feierten einen ganzen Tag lang auf der Straße. Das äußert sich in Autocorsos und tanzenden und singenden Leuten auf der Straße.

Der Wahlspruch der Opposition lautete „Donch’ Kubeba“, was Tonga ist und soviel heißt wie „erzähl es ihnen nicht“ und das Lied mit diesem Titel läuft nun überall hoch und runter.

 

Louis, der zu der Hochzeit gegangen ist, war enttäuscht. Die Zeremonie sollte um 18:00 Uhr beginnen und in weiser Vorraussicht über die afrikanische Pünktlichkeit brach er zusammen mit Nosiku und einigen anderen erst gegen 19:00 Uhr hier auf. Zu allem übel hat Louis dann sein Handy im Taxi verloren und die Versuche es anzurufen und eine SMS zu schicken verliefen im Sande.

Die Hochzeit war alles in allem sehr amerikanisch und kein bisschen traditionell, was er eigentlich gehofft hatte. Letztenendes begann die Feierlichkeit dann gegen 21:30 Uhr und zog sich auch anschließend unendlich in die Länge, das Essen gab es um 23:30h. Alles in allem war dieser Abend bis auf die Freigetränke 🙂 eher enttäuschend. Aber es gibt auch eine erfreuliche Nachricht: wir konnten den Taxifahrer ausfindig machen und Louis hat sein Handy wiederbekommen!

 

Louis und ich haben übrigens beide einen Tonga-Namen bekommen. Louis wird Mutinta genannt. Das Wort Mutinta heißt soviel wie „allein unter Frauen“ und ich heiße Choloe. Choloe heißt „die Glückliche“ und ich bekam den Namen von einem älteren Mann, dessen Namen ich mir absolut nicht merken kann, der mir aber etwas Buchhaltung beigebracht hat. Louis hat seinen Namen von Nosiku und den beiden Mädels Idah und Alice bekommen. Wir tragen die Namen mit Stolz!

 

Eeene Meene Schrank aufräumen

Wir werden keine Aktion versäumen

Als Frau trägt man Chitenge

Eidechsen gibt’s hier ne Menge

Getwistet ist mein Haar

Das Wetter hier ist wunderbar

Gefährlich ist das Taxi Fah’n

Das nächste mal ist Louis dran

 

Grüße an die Welt, Miriam!

YouROC: Ein weiteres spaßerfülltes Wochenende mit vielen weisen Worten, Spielen und neuen Begegnungen

Es war wirklich wieder ein wunderbares Wochenende, das 30 Jugendliche des MCOPs erleben durften. Martin Mubvumbo und Barry Musweu erzählen von morgendlichen Joggingrunden, Spaß und Spiel und davon, wie sie gelernt haben auf ihre wahre innere Stimme zu hören.

 

Dieses Mal fand das Youth-Wochenende in der Tara Basic Schule in Kalomo, im südlichen Sambia, circa 30 km entfernt von Choma statt. Als wir nachmittags am Camp ankamen, sprudelten wir über vor Vorfreude auf ein spaßerfülltes Wochenende! Unsere Begeisterung wurde umso größer, als uns zehn Jugendliche der Tara Schule willkommen hießen. Am nächsten Tag stießen zwanzig weitere Jugendliche der Tara Schule dazu, die an unserem Programm teilhaben konnten. Die Aktivitäten begannen am Tag der Ankunft. Herr Davy, ein ehemaliger Angestellter der Kara Counselling Gruppe erklärte uns unter anderem ein Spiel namens „the Limpo“, sowie viele andere Spiele.

 

Nach dem Abendessen hatten wir eine Andacht mit Mum Nosiku. Da das MCOP auf christlichen Werten beruht, feiern wir auf jedem Camp eine kleine Andacht um uns an die Liebe und die Güte Gottes zu erinnern. Mum Nosiku las aus 1 Samuel 3, 1-11. Die Verse erzählen von der Zeit in der Samuel die Stimme Gottes zu hören lernte. Mum Nosiku nahm die Bibelstelle zum Anlass uns zu ermutigen auf unsere wahre innere Stimme zu hören. „Wir müssen auf unsere innere Stimme hören um den wahren von Gott gegebenen Sinn für unser Leben zu erkennen.“ Diese Nachricht wiederholte Nosiku für uns jeden Abend und Morgen. Das Überbringen dieser Nachricht war für uns ein wahrer Segen. Ab diesem Moment habe ich immer darauf geachtet, was mir meine innere Stimme sagt. Am letzten Tag des Camps hatten wir die Aufgabe verschiedene Dramen dazu zu erstellen, welche unterschiedlichen inneren Stimmen wir haben und was passieren kann, wenn man auf sie hört.

 

Schon um 5 Uhr früh am Samstagmorgen standen wir auf um uns physisch mit einer Runde Joggen fit zu halten. Alle Jugendlichen nahmen teil und genossen es, auch unsere Besucherin Nikki aus Deutschland.

 

Später am Tag wurden wir von einer weiteren Angestellten der Kara Counselling Gruppe angeleitet, Evelyn. Herr Davy erzählte davon, wie wir unsere Träume realisieren können und wie wir auch in schwierigen Zeiten an ihnen festhalten können. Evelyn sprach mit uns über unsere verschiedenen mentalen, emotionalen und physischen Stärken. Mindestens 98% der anwesenden Jugendlichen konnten noch etwas dazulernen. Sie sprachen sich für weitere Camps aus, da diese ihnen helfen würden das Licht am Ende des Tunnels nicht aus den Augen zu verlieren. Die Andacht und die Gemeinschaft stärkten die Jugendlichen auch in ihrem Glauben. Nachdem nun das Wochenende vorbei ist, haben wir alle noch einen Ohrwurm von einem Lied, das uns unsere Freundin Nikki aus Deutschland beigebracht hat – „go light a candle“ von Kale Trocoli.

 

Das Camp war das zweite YouRoc Camp des MCOP. Das Erste fand bereits Ende April statt. Das Konzept dieser Camps wurden von den Jugendlichen selbst entworfen: anstatt die ihnen zugesprochene finanzielle Unterstützung jeden Freitag auszugeben, sparen sie das Geld lieber um ein Camp in den entlegenen Regionen rund um Choma zu machen. Dort lassen sie die ansässige Jugend an ihrem Camp teilhaben und multiplizieren somit das Wissen, die Ideen und die Fähigkeiten die sie durch das MCOP in Choma vermittelt bekommen. Die Jugendlichen in den entlegenen Gebieten haben nicht das Privileg die Jugendgruppe im MCOP Center zu besuchen.

 

Wir sind sehr froh darüber unsere Leser über die Ergebnisse unseres Camps informieren zu können und zu verkünden, dass wir unsere Ziele erreicht haben. Die Dörfer die wir besuchen akzeptieren uns und senden ihre Jugendlichen zu uns, um von uns zu lernen. Das Projekt ist willkommen und aus diesem Grund erfahren wir einen offenen und herzlichen Dialog und Austausch zwischen den Jugendlichen.

 

Ein großer Dank geht an unsere Freunde in Deutschland, die diese Aktivität unterstützen und an die Jugendlichen des MCOP, die mit viel Einsatz zu diesem Projekt beitragen. Ein herzliches Dankeschön auch an Evelyn, Herr Davy und Nosiku, die uns immer begleiten und unterstützen.

 

Wir, die Jugendlichen aus Choma, wissen Ihre Hilfe und Unterstützung wirklich zu schätzen! Vielen vielen Dank!

 

Martin Mubvumbo (youth entertainment leader) und Barry Musweu (youth coordinator)