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Mmabana’s Projekthaus steht

2019 begann Mmabana’s großes Projekt „Medien- und Lernzentrum für Kinder und Jugendliche in Choma, Sambia“. Mmabana in Choma sollte ein eigenes Projekthaus bekommen!

Am 1. März 2019 startete die Förderung vom Land Baden-Württemberg durch die SEZ (Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit). Unseren Eigenanteil von über 5000€ hatten wir durch unzählige Einzelspenden und die Donamus-Stiftung bereits abgedeckt – vielen Dank!

Bis zum Spatenstich Anfang Mai 2019 kämpfte sich unser Partner durch die bürokratischen Hürden in Choma. Die ersten Monate ging der Bau dann gut voran. Zuerst das Fundament, dann die Mauern und das Dach. Fenster und Türen konnten eingesetzt werden und im September 2019 erstrahlte der Rohbau bereits in prallem grün!

Ab jetzt geriet der Fortschritt jedoch ins Stocken. Der Ausbau der Sanitäranlagen und die abgehängte Decke, die die Computer vor hoher Staubbelastung schützen soll, konnten bis Ende 2019 noch größtenteils abgeschlossen werden. Es fehlten noch kleinere Ausbesserungen, der Stromanschluss und die Fertigstellung der Abwassergrube.
Diese waren auch im Februar 2020 noch nicht abgeschlossen. Die SEZ bewilligte daraufhin dem Projekt eine zweimonatige Verlängerung – doch dann begann die weltweite Corona-Pandemie.

Da das Projekt mehr als nur den Bau des Hauses für Mmabana beinhaltete, wurde es durch die coronabedingten Einschränkungen doch stark beeinflusst. Die verbliebenen Arbeiten am Gebäude konnten zwar beendet werden. Jedoch wurde im Rahmen des Hausbauprojekts ab September 2019 auch eine pädagogische Fachkraft von Mmabana beschäftigt, die ihrer Arbeit während des Lockdowns nur sehr eingeschränkt nachgehen konnte.

Die Lehrerin Bronscar Masani begann zunächst ihre Arbeit mit der Evaluation des Reading & Writing Clubs und des After School Clubs. Als das neue Projekthaus noch nicht fertig war, organisierte der Projektleiter Emmanuel Mudenda den Mother’s Shelter als Kursraum, in dem die Kinder lernen konnten. Anfang 2020 fing Frau Bronscar Masani an, mit Jugendlichen, die Mmabana’s Bildungsprojekte betreuen, zu arbeiten. Sie machte Workshops zu Lehrmethoden und Unterrichtsplanung, um die bestehenden Programme und die Lernatmosphäre zu verbessern.

Diese Aktionen mussten dann allerdings aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochen werden. Die SEZ gewährte uns eine weitere zweimonatige Verlängerung. Im Juni 2020 war allerdings noch keine Lockerung abschätzbar. Deswegen fiel letztendlich der Entschluss, das Projekt mit der Förderung durch die SEZ nun endlich abzuschließen.

Letzte Arbeiten am Haus laufen weiter. Ein Zaun umrundet mittlerweile das Grundstück und eine Outdoor-Küche ist in Arbeit. Zudem kümmert sich derzeit Projektleiter Emmanuel Mudenda um den Stromanschluss. Auch Lehrerin Bronscar Masani kann glücklicherweise von Mmabana weiter in den Bildungsprogrammen beschäftigt werden.

Wenn sich Wege ebnen …

Die Leitung des Choma Trades Training Institute hat zwei jungen Freiwilligen von Mmabana ein Stipendium übergeben, mit dem sie an besagtem Institut ein einjährigen Kurs erweiterter Computerkenntnisse belegen können.

Dieser Entschluss folgt im Sinne eines Abkommens zwischen Mmabana und dem Choma Trades Training Institute, welche eine akademische Partnerschaft eingingen, um gemeinsam gesellschaftliche Entwicklung und die Ermächtigung benachteiligter Jugendlicher zu fördern. Seit der Gründung Mmabanas im Jahr 2009 ist Choma Trades ein tragender Partner des “Information and Communication Technology” (ICT) Programms gewesen.

Die Stipendiaten wurden nach Grad ihrer Bedürftigkeit und ihres gesellschaftlichen Engagements ausgesucht. So fiel die Wahl auf die Mmabana Voluntäre Kaoma Munsanje und Andrew Zulu.

Auf die Frage, inwiefern das Stipendium ihr helfen würde, antwortete Kaoma: „Das Stipendium ist wie ein großes Wunder für mich! Ich bin Teil einer dreiköpfigen Familie und wurde als Waisin von meiner Tante und meinem Onkel aufgenommen. Da hätte ich noch lange auf irgendeine Art von Hochschulbildung warten können. Meine Erzieher müssen ja noch zuerst ihren eigenen Kindern die Schulbildung fertig finanzieren.“ Kaoma hofft nach dem Kurs eine Arbeit zu finden, mit deren Verdienst sie sich ihren Traum eines Medizinstudiums erfüllen kann.

Der zweite Glückliche ist Andrew, Kind in einer zehnköpfigen Familie. Er fühlt sich von dem Stipendium einfach überwältigt: „Ich danke Gott für diese Möglichkeit. Ich will gern Kommunikationswissenschaft studieren. Der Computerkurs wird mir den Weg zu weiteren Studien ebnen können.“

Mmabana bietet einen kostenlosen Computergrundkurs für Jugendliche des Distrikts Choma an, um digitalen Analphabetismus entgegenzuwirken und Jugendlichen somit Instrumente zur Selbstbemächtigung zu ermöglichen. Bislang haben mehr als 100 Jugendliche an diesem Kurs teilgenommen. Das Stipendium, das Kaoma und Andrew erhalten haben, wird ihnen eine anerkannte Qualifikation geben und ihnen helfen, noch mehr Kenntnisse zu erwerben, als Mmabana ihnen bisher bieten konnte.

Einen herzlichen Dank gilt an dieser Stelle dem Choma Trade Training Institute für die zwei Stipendien und ihre langjährige Partnerschaft mit Mmabana.

Die sambische Regierung, genauer genommen das Ministerium für Jugend und Sport, hat Mmabana K30.000.000 (oder KR30.000 nach aktueller sambischer Währungsreform; fast €4.300) erteilt, um den Computerkurs aufzustocken. Neben neuen Computern für den Unterricht soll Teil des Geldes zum Kauf neuer Geräte für den Mmabana Copy Shop eingesetzt werden. Der Copy Shop dient als lokale Einnahmequelle, dessen Erlös die Verwaltung des Computerkurses deckt.

Mmabana dankt der Regierung für die Geste ihrer Anerkennung und für die Unterstützung des ICT Programms. Wir sind uns gewiss, dass einer stets zunehmenden Zahl von Jugendlichen in Choma durch diese Art von Unterstützung geholfen wird.
Nosiku Kalonga

 

Besondere Tage, viel Regen und ein kurzer Besuch

Hier kommt unerwartet, deshalb aber umso besser, der letzte Blogeintrag bevor wir uns auf den Weg nach Johannesburg machen. In letzter Zeit hatten wir relativ viel zu tun und zu organisieren, weshalb die Tage noch kürzer erschienen als sie eigentlich waren.

Am 1. Dezember war World-AIDS-Day, vielleicht hat der ein oder andere davon im Radio oder Fernsehen gehört. In Sambia wird das groß gefeiert! Zum Vorabend gab es einen Lichtergottesdienst, während dem der an AIDS Verstorbenen gedacht wurde.

Alle Besucher bekamen eine Kerze und eine Flasche Wasser, weil es trotz späterer Stunde noch immer ziemlich heiß war. Typisch afrikanisch fing der Gottesdienst erst 1 ½ Std. später an als geplant, doch das war gar nicht so schlimm. Da die Kirche mit überwiegend Frauen besetzt war, kamen von überall her Gesänge und die anderen stimmten mit ein. Insgesamt eine schöne Sache, nur die Ventilatoren an der Decke pusteten kontinuierlich die Kerzen wieder aus, die wir so mühsam versuchten am brennen zu halten.

Bereits am nächsten Morgen, nach nur sehr wenig Schlaf, machten wir uns auf den Weg zum Choma Museum, von wo aus wir wieder einmal zu den Regierungsgebäuden marschieren sollten. Mit unserem Banner und einer Menge müder Jugendlicher ging es dann also los. Nach einigen Reden und anderen Schauspielen durften wir endlich unseren eigens einstudierten Tongasong präsentieren! Dieser war ein solcher Erfolg, dass sie uns baten ihn am nächsten Event gleich noch mal zu präsentieren.

Am 5. Dezember machten wir uns erneut auf den Weg zum Choma Museum, um noch einmal zu den Regierungsgebäuden zu marschieren. Diesmal war es Zeit für den „Internationalen Tag der Volontäre“ (wenn ich es wörtlich übersetzte). Dieser findet einmal im Jahr und nur an einem bestimmten Ort in ganz Sambia statt. Also hatten wir richtig Glück, dass es in die „Southern Province“ nach Choma gelegt wurde. Neben Gästen aus Lusaka und Livingstone, hatten wir einen relativ kurzen Anreiseweg!

Nosiku kam aus Lusaka wieder und war für eine Woche zu Hause. Sie kam Freitagnacht und verließ uns eine Woche später am frühen Morgen wieder. Sie besuchte mehrere Meetings und eine ganze Reihe guter Freunde, was dazu führte, dass sie zu Hause doch eher selten zu sehen war… Leider brach sich Belindas Sohn den Arm und wurde im Krankenhaus festgehalten, ohne dass etwas passierte. Nach einer Woche ohne Doktor, wurden sie dann nach Monzeh verwiesen, um dort zu operieren. Bis heute hat der Junge weder einen Gips noch ist er operiert und wir wünschen ihm alles Gute! Trotz wenig gemeinsamer Zeit kamen wir gut miteinander aus und werden uns in nicht allzu ferner Zeit in Südafrika wiedersehen. Belinda wird leider nicht mit uns nach Johannesburg kommen, weil sie ihren Sohn nicht alleine lassen kann. Das bedeutet für Louis und mich eine 3-Tagesreise allein zu bestreiten. Wir werden in Lusaka einen Zwischenstopp einlegen und erst den nächsten Tag nach Südafrika fahren.

Bei Monique werden wir Weihnachten feiern, die Gesellschaft unserer Freunde und Mitfreiwilligen genießen und hoffentlich eine Runde in den Pool springen können. Nachdem wir auf dem Kailager (ein großes Jugendcamp in der Nähe von Durban) als Küchenhilfe gearbeitet haben, werden Louis und ich die einzige Woche, für ein ganzes Jahr auf engstem Raum, getrennt verbringen. Er wird in den Drakensbergen wandern gehen und ich hab mich noch immer nicht entschieden, aber wahrscheinlich werde ich in Durban sein.

Insgesamt sind wir 6 Wochen unterwegs und werden noch jede Menge anderer Dinge erleben und besichtigen, bis wir gegen Ende Januar dann unser Zwischenseminar in Pietermaritzburg besuchen. Von alledem werdet ihr dann hören, wenn wir im Februar wieder zu Hause in Sambia sind!

Wie bereits erwähnt hat Ende November die Regenzeit angefangen und sie entfaltet gerade jetzt ihre ganze Kraft. Wie in den vielen Naturfilmen auch, kommt der Regen in Afrika sehr plötzlich. Den einen Moment ist es heiß und die Sonne scheint am strahlend blauen Himmel, den nächsten Moment kommen dicke schwarze Wolken und es schüttet literweise Regen vom Himmel. Manchmal nur für einen kurzen Schauer, manchmal aber auch für Stunden. Die letzten Tage hat es oft und heftig geregnet, sodass eine ganze Brücke so tief im Wasser stand, dass die Autos nicht passieren konnten. Das Wasser hatte solche Kräfte, dass es die Leitplanken total verbog und fast zum ausbrechen brachte. Vor unserem Haus haben wir nun einen See und in den Trampelpfaden, die durch die Sandstraßen laufen, findet man nun kleine Bäche und trifft auf den ein oder anderen Frosch.

Am Samstag sollte eigentlich der letzte Wichtige Tag vor Weihnachten stattfinden, der „Gender Fortnight“ (Tag, der sich um die Geschlechterdiskriminierung dreht), allerdings fiel dieser wortwörtlich ins Wasser. Es hatte die ganze Nacht hindurch geregnet und auch bis zum frühen Nachmittag nicht aufgehört. Folglich konnte man sich nur schwimmend fortbewegen und bleib am besten den ganzen Tag im Haus, was wir dann auch gemacht haben.

Am frühen Morgen kräht der Hahn

Durch Straßen muss man Bötchen fahr’n

Der Nachbar der hat Welpen

Im Regen kann man sich erkälten

Unser Urlaub der wird schön

Im Februar werden wir uns wieder hör’n

Leider muss ich gehen

Und mal schnell im Nshima dreh’n

Grüße an die nördlich Hemisphäre 🙂 Miriam

Quick Bites – Übersicht über das erste Quartal des Jahres 2011 im MCOP, Choma, Sambia

Fördergelder:

2011 begann für uns mit einem großen finanziellen Segen. Durch ihre Arbeit in Deutschland haben es die Freunde der Mmabana Foundation e.V. (FMF) geschafft fast 2000€ zur Finanzierung des Projektes zu sammeln. Durch das Übereinkommen mit FMF werden 100% des Geldes in die Aktivitäten des Projekts investiert. Sie decken einen essentiellen Teil des Budgets. Wir danken dem FMF für den großen Arbeitseinsatz und die zeitlich Investition. Ihr leistet der Gemeinde Choma einen großen Dienst. Die Jugendgruppe des MCOP R3000 (305€) staatliche Unterstützung vom Ministerium für Sport, Jugend-und Kinderentwicklung. Im Oktober letzten Jahres rief das Ministerium zur Bewerbung um staatliche Unterstützung auf. Das MCOP bewarb sich mit der Idee des Computerkurses. Die Unterstützung wurde genehmigt. Von diesem Geld werden zwei weitere Computer für die Computerkurse angeschafft. Wir danken der Regierung für die Unterstützung und freuen uns über weitere Zusammenarbeit im Bereich Jugendarbeit.

 

Weitere Besucher in Choma:

Das MCOP wurde vom 24. – 28. Februar 2011 von vier Leuten besucht. Unter anderem Monique Dalka, die Gründerin der Mmabana Foundation und die Schirmherrin des MCOP, Christiane, Johannes und Precious. Ihr Besuch wurde von vielen segensreichen Ereignissen begleitet. Wir erhielten Spenden die von Computern, UPS, Tischen und Stühlen, Fahrrädern, unserem ersten Kühlschrank, einem Herd, Kleidung, die wir bei der Nachbarschaftshilfe verteilen können, Wollmützen für die Kinder über Büromaterial reichte. Außerdem sagte Precious zu bis Mai 2011, für 3 Monate in unserem Projekt auszuhelfen.
Das MCOP in Choma feiert den 2. Geburtstag:
Am 20. Februar jährte sich die offizielle Gründung des MCOP in Choma zum zweiten Mal. Obwohl wir keine großen Feierlichkeiten hatten, erhielten wir ein Geschenk. Wir erhielten eine Spende von 20 T-Shirts von Judy Mutinta Kalonga und 10 T-Shirts von der Mmabana Foundation. Treue Mitglieder des MCOP wurden mit T-Shirts mit dem Aufdruck unseres Jahresmottos („The Right to Live-Reachout“) zur Feier des Geburtstages beschenkt. Wir danken allen Mitgliedern und Partnerorganisationen die uns auf unserer Reise begleiten.

 

Sambia feiert den National Youth Day:

Am 12. März durften die Jugendlichen an den Feierlichkeiten zum National Youth Day teilnehmen. Viele Schüler weiterführender Schulen nahmen an den Aktivitäten teil. Die Jugendlichen des MCOP hatten die Aufgabe die Schüler beim gemeinsamen Lauf durch die Stadt zusammenzuhalten. Es vielerlei Aktivitäten, beispielsweise einen Chor, Theater, traditionelle Tanzaufführungen und Reden von Ortsvorstehern. In ihrer Rede konfrontierte die Repräsentantin der Jugendlichen, Evelyn Mbakala, die anwesenden Ortsvorsteher mit den Problemen der Jugendlichen: hohe Arbeitslosigkeit, Missstände im Bildungssystem und mangelnde Vermittlung von Fähigkeiten. Die Jugendlichen wurden darin bestärkt sich weiter auf ihre Zukunft zu konzentrieren und sich von Politikern fernzuhalten die sie ausnutzen um sie für ihre Regierungskampagnen zu gewinnen. In Sambia werden dieses Jahr Parlaments- und Präsidentenwahlen stattfinden.

Die MCOP-Jugend besucht Gefängnisse und Krankenhäuser

Wezzy Binda, Teil der Jugendlichen des MCOP, erzählt davon, wie die Jugendlichen des MCOP auf neue Art und Weise Menschen in Krankenhäusern und Gefängnissen die Hand reichen können.

 

Als Teil der MCOP-Jugend hatten wir die Möglichkeit unsere Liebe mit 257 Gefangenen zu teilen. Eine Erfahrung die sich auf lange Zeit in unseren Herzen verankern wird. Das MCOP ist ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, die wahre Botschaft des Projektes zu leben und zu verbreiten. Ebenso wie die Bewohner Chomas unsere Angebote wahrnehmen können, möchten wir sie auch zu denen bringen, die aufgrund verschiedener Umstände nicht in unser Center kommen können.

 

Am 23. April 2011 versammelten sich 20 Jugendliche mit einer Vision: Einem Besuch im Gefängnis Chomas. Wezzy Binda (die Jugendkoordinatorin) und Mum Elizabeth Masiku (ein Board Mitglied) hatten sich mit den Gefängnisbehörden abgesprochen. Die Jugendlichen durften die Gefangenen besuchen, ihnen ihre Nächstenliebe aussprechen und ihnen Salz als Spende mitbringen. Eine eigentlich kleine Spende, allerdings gibt es oft im Gefängnis nicht genug Salz.

 

Da wir zuvor noch nie in einem Gefängnis waren, waren wir alle zu Beginn etwas nervös. Wir wussten nicht was uns erwartete. Als wir ankamen, fragten wir uns wie und wo wir wohl anfangen würden. Überraschenderweise wurden wir von den Gefangenen mit Liedern des Dankes begrüßt. Es war ein ganz besonderer, berührender Moment. Nachdem wir etwas zusammen gesungen hatten, stellten uns Mum Masiku vor und erklärte den Grund für unseren Besuch. Die Gefangenen waren sehr froh über unseren Besuch und das Salz. Wir brachten ihnen 150 kg Salz im Wert von R300 (EUR 30). Mum Masiku sprach den Gefangenen ermutigende Worte zu und erinnerte sie an die Liebe Gottes und daran, dass Gott uns immer eine weitere Chance gibt. Danach sangen wir weitere Lieder und beendeten den Besuch mit einem Gebet von Naomi, einer Jugendlichen.

 

Der Besuch im Gefängnis wird nun einmal im Monat stattfinden. Er ersetzt den monatlichen Besuch bei den Obdachlosen Chomas. Der Besuch bei den Obdachlosen gestaltet sich oft als sehr schwierig; deshalb hat sich das MCOP Management entschieden, die vorgesehenen Gelder dem Besuch im Gefängnis und dem Besuch im Krankenhaus zuzuteilen.

 

Nach dem Besuch im Gefängnis gingen zehn Jugendliche in das Krankenhaus Chomas um kranke Kinder auf der Kinderstation zu besuchen. Sie beteten mit den Kranken  bevor sie wieder nach Hause gingen. Es war ein Moment großer Gemeinschaft in dem wir uns alle erfüllt fühlten.

 

Wir möchten der Leiterin des MCOP, Nosiku Kalonga, für die Chancen die sie den Jugendlichen Chomas offenbart hat, danken. Jetzt können wir unseren Mitbürgern auf völlig neue Art und Weise die Hände reichen. Wir möchten auch unseren Freunden in Südafrika, Deutschland und anderen Teilen der Welt für ihre finanzielle und geistliche Unterstützung danken. Außerdem danken wir natürlich Mum Masiku die uns in der Vorbereitung und Ausführung des Tages immer zur Seite stand.

 

Dankeschön!

 

Wezzy Binda, MCOP Outreach Youth Coordinator

Zwei Freiwillige für ein Jahr in Choma

Liebe Freunde des MCOP, liebe Verwandte, Bekannte, Familie und Interessierte,

wir sind Louis und Miriam, die zwei Freiwilligen des ELM, die ein Jahr im Mmabana Community Outreach Project in Choma, einer Stadt zwischen den Victoriafällen und der Sambianischen Hauptstadt Lusaka, verbringen werden. Wir haben beide im Jahr 2011 die Schule mit dem Abitur beendet, sind 19 und 20 Jahre alt und werden bis zum 10. August 2012 in Sambia leben und arbeiten.

Unsere Reise begann am 10. August 2011 am Flughafen Frankfurt mit dem Flug nach Dubai. Um ca. Mitternacht sind wir in den Arabischen Emiraten aus dem Flugzeug gestiegen und vor Hitze fast umgekommen (es waren ca. 40°C im Schatten, Nachts:). Nach einem 4-stündigen Aufenthalt in der klimatisierten Dubaimall, ging es in den frühen Morgenstunden weiter nach Johannesburg, Südafrika. Dort holte uns, nachdem Louis im Flugzeug von einem schlafenden Araber geküsst wurde, Monique Dalka ab. Unser erstes Abenteuer bestand darin, dass wir auf dem Weg aus dem Flughafen im Fahrstuhl stecken geblieben sind. In Südafrika war es trotz Winter heißer, als zu unserem Abflug im deutschen Sommer.

Bei Monique, der wir nochmals ganz lieb für ihre Gastfreundschaft, Zuneigung und Offenheit danken möchten, erlebten wir eine wunderbare Woche, in der wir Johannesburg ein wenig kennen lernten. Die sehr netten Mitbewohner (12 insgesamt) der Dalka Residenz trugen dazu bei, dass wir unsere erste Woche in Afrika sehr genießen konnten. Außerdem feierten wir Miriams Geburtstag, indem das ganze Haus am Samstag in JoBurgs Stadtteil Melville ausging. Es war ein ganz schönes Vorhaben insgesamt 11 Leute auf die 7th Avenue zu transportieren, hatten insgesamt aber einen wunderbaren Abend.

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen wurden, sind in der Nacht auf Freitag, den 19.08. um ca. 3 Uhr morgens, gen Sambia aufgebrochen. Uns begleiteten Monique und Clement, die sich mit dem Fahren abwechselten. Außerdem Moniques Auto und ein Anhänger, beides vollgepackt mit Nahrungsmitteln und anderen Dingen, die man zum täglichen Leben im MCOP so braucht.

Die Nacht hindurch legten wir die Strecke nach Botswana zurück und konnten bereits morgens die erste Grenze überqueren. Den ganzen Freitag über fuhren wir durch Botswana, nur durch kurze Tank- und Pinkelpausen unterbrochen. Die gesamte Strecke entlang befand sich links und rechts davon afrikanisches Buschland mit Bäumen und Sträuchern, die Ziegen, Eseln, Kühen, Pferden und Schafen Nahrung, aber auch Unterschlupf für viele Webervögel boten. Unsere Fahrer mussten stets achtsam sein, da die eben genannten Tiere gern mal suizidgefährdet über die Fahrbahn rannten. Trotz allem sah man oftmals stundenlang keine Menschenseele, außer einem entgegenkommenden Fahrzeug. Bei Einbruch der Dämmerung trauten sich dann auch die wilden Tiere an den Fahrbahnrand und wir konnten beinahe eine ganze Elefantenfamilie umfahren, Clement hat aber aufgepasst und uns sicher daran vorbeimanövriert!

Nach einem Besuch bei den Victoriafällen, einer Giraffe am Straßenrand und einer Affenfamilie, erreichten wir abends unser Ziel in Choma, wo wir freudig in Empfang genommen wurden.

Mittlerweile sind wir 2 ½ Wochen hier und haben uns schon ein wenig eingelebt. Wir waren mit auf einem Youth Camp in der Rural Area, haben unsere Zimmer eingerichtet und Lusaka zwecks unserer Visa besucht. Die Menschen hier in Choma sind sehr freundlich und jeden Tag lernen wir neue Menschen kennen.

Wir teilen dieses Haus mit Nosiku (unsere Chefin), Alice und Idah und Nosikus Kindern Natalia und Blessing und einem Freund der beiden, Gavin. Diese werden uns allerdings wieder verlassen, sobald hier die Schule wieder anfängt. Da das Haus und das Büro des Projekts im selben Haus ist, findet man hier allerdings den ganzen Tag über Leute und man scheint nie alleine zu sein.

Monique und Clement haben uns bereits verlassen und sind zurück nach Südafrika gefahren. Für uns beginnt so langsam der Alltag und wir schaffen es mehr und mehr uns hier zu integrieren. Wir beide haben uns schon erkältet, bei Miriam schon auskuriert, Louis ist gerade noch dabei. Außerdem darf der glückliche übernächsten Samstag auf einer Sambianischen Hochzeit mittanzen.

Soweit erst mal von uns. Weitere Einträge werden mehr oder weniger regelmäßig folgen, wahrscheinlich wechseln wir uns ab; wenn alles gut läuft, alle zwei Wochen…

Zebrastreif und Mangofliegen,

ihr sollt alle Grüße kriegen! (Miriam)

 

Statt Quarktaschen und Kartoffelsalat,

isst man hier oft Spinat,

Nshima gibt’s dazu,

gelegentlich auch Linsenragout.

Affenzahn und Krötenbein,

bald wird hier ein neuer Eintrag sein! (Louis)

 

Grüße an die Welt, Louis und Miriam :-*

Nicki in Afrika 2011 – Teil 3

Hmmm wo hab ich aufgehört?

Ach ja Donnerstag! African Child Day! Auf alle Fälle kann man das bisschen vergleichen wie ein ziemlich großes Kinderfest mit Straßenumzug am Anfang. Nur alles viel minimalistischer wie in Deutschland. In Deutschland hat man da ja Verkleidungen, Musikgruppen, …. naja und hier laufen die Kinder von den ganzen Schulen in ihrer Uniform und den jeweiligen Bannern der Schule hinter einer Musikgruppe (die überhaupt nicht mit unseren zu vergleichen ist, da diese alle nur Laien sind und kaputte Musikinstrumente haben, aber sie machen das Beste draus) her. Am Sammelplatz hab ich dann Inge Fischer kennengelernt. Ja ich weiß, ein typisch deutscher Name. Und das ist sie auch. Typisch Deutsch! So einen krassen Stuttgarter Dialekt und echt streng. Sie hat dort in Choma das Childrens Nest aufgebaut. Ein Waisenhaus mit derzeit 65 Kindern. Nächste Woche werd ich sie mal besuchen und bring noch ein paar Malstifte vorbei.

Nach dem Marsch sind wir an einer Wiese angekommen und dort haben dann die einzelnen Schulen und Organisatoren etwas aufgeführt also Lieder, Gedichte oder Tänze. Ja und dann war da noch so ein Ehrengast. Bei uns würden wir ihn den Bürgermeister nennen. Aber der war mir total unsympathisch. Erstens kam er viel zu spät und als er dann endlich da war hat er während den Darbietungen Zeitung gelesen. Fand ich blöd! So gegen 14 Uhr sind wir dann nach einem Keks als Mittagessen gegangen. Nosiku und ich haben noch was in der Stadt erledigt und sind dann völlig erledigt mit dem Taxi nach Hause gefahren. Hier fährt man so gut wie alles mit dem Taxi und jeder der hier ein Auto hat ist gleichzeitig auch Taxifahrer. Ich glaube es gibt mehr Taxi’s hier als in einer Kleinstadt in Deutschland. Am Abend haben wir nicht mehr viel gemacht da wir schon echt müde waren.

Am Freitag waren wie am Vormittag wieder einkaufen. Nosiku wollte in der Fleischerei Fleisch für den Monat einkaufen. Aber das Fleisch dort hat echt schon gestunken und war total eklig. Naja die haben es mit der Hygiene nicht so wie wir in Deutschland. Wir haben dann doch noch welches gefunden was gut war. Am Mittag hatten wir wieder Youth Club und dieses Mal war eine Frau (Evliyn) da, die die Jugendlichen über Aids und HIV aufgeklärt hat. War schon krass zu sehen, dass jeder in dem Raum die Hand hochgehalten hat bei der Frage, ob sie sich schon mal testen lassen haben und ob sie es nochmal machen wollen!

So gegen fünf (eigentlich wollten wir um vier los) sind wir dann mit Sister Margareta nach Livingstone losgefahren. Ja und das war ne Fahrt!!!! Wir sind so im Durchschnitt 80 km/h gefahren und bei jedem Auto das uns entgegen kam hat Margareta so auf die 20 runter gebremst. Oh mann oh mann!!!! Ach ja und als Erkennungszeichen wo das Auto endet und anfängt wird die ganze Zeit geblinkt! Echt krass! Nie wieder!!!

Angekommen in Livingstone haben wir unsere Zimmer bezogen. Waren dort im Jollyboys. Das ist so in Hostel extra für Backpacker und Durchreisende aber echt total schön! Was mich bisschen gestört hat war das Vier-Bett-Zimmer. Wir drei Frauen und ein schnarchender Mann!!!!! Naja da muss man durch!

Samstag war mein Tag! Bin um sechs aufgestanden und wurde um sieben Uhr zur Safari abgeholt. So richtig auf dem Auto sitzen, in zwei dicke Decken eingepackt und ab gehts in die Wildnis! War sooo toll! Hab Giraffen, Zebras, Wasserbüffel,……. alles außer Elefanten gesehen und das echt nah und ohne Zaun. War manchmal schon komisch so nah an so einem Büffel zu sein. Nach der Safari haben wir zusammen gebruncht und dann haben wir uns in die Sonne an den Pool gelegt! Mann das war sooo schön entspannend! So gegen 14 Uhr sind Nosiku und ich mit dem Taxi (mit was auch sonst) zu den Viktoria Fällen gefahren. Wow, ich war echt aufgeregt. Dort angekommen …… WOW……….. das muss man selber sehen! Unbeschreiblich! Haben uns dort dann so Regencapes ausgeliehen als wir gesehen haben wie durchnässt die anderen Besucher zurückkamen! Und dann hieß es nur noch staunen, staunen, staunen…… Auf dem Rückweg hab ich dann mein Regencape ausgezogen um das alles so richtig zu erleben! Man das war so toll sag ich euch! Ich war zwar klitschnass aber das hat sich sowas von gelohnt!

Zurück im Jollyboys haben wir Abendbrot gegessen und uns dann dort an die Bar gesetzt. Hab dann sehr bald den Thorsten aus Berlin und den Fabian aus Zürich kennengelernt. Endlich mal wieder Deutsch hören!! War total der lustige Abend mit viel Bier und Blödsinn. Die machen eine 6 monatige Tour durch Afrika! Schon cool! Wär am liebsten bei denen mitgefahren! Naja dann halt nicht. Haben dann festgestellt, dass die Beiden auf dem Rückweg in Choma durchfahren und mich dann mitnehmen nach Livingstone. Hab nämlich beschlossen einen Flug von dort nach Johannesburg zu nehmen statt dem Bus. Und spar damit sogar Geld und viel Zeit. Darauf freu ich mich echt schon. Die sind total nett und lustig. Werden dann eine Nacht nochmal im Jollyboys sein und am nächsten Tag flieg ich dann!

Am Sonntagmorgen haben wir dann noch Nummern ausgetauscht und dann mussten wir uns verabschieden. Ehrlich gesagt war ich ganz schön traurig von dort weg zu gehen. Hab es so genossen den “Reichtum“ dort! Zurück in die Armut! Thorsten und Fabian sind vor uns losgefahren und mussten wahrscheinlich noch einkaufen. Auf dem Weg zurück nach Choma haben die Beiden uns dann überholt da Sister noch langsamer gefahren ist wie am Freitagabend! Innerlich hab ich geschrien zu den Beiden das sie anhalten sollen und mich mitnehmen sollen. Ich hab echt angefangen innerlich zu kochen bei jedem Blick auf den Tacho!!!!!!!!! Freie Straßen und 80km/h! Das versteh ich immer noch nicht!

Jetzt bin ich wieder in Choma und sitz im Bett. Eigentlich ist ja Kids Club aber ich hab grad null Nerven so viele Kinder zu sehen und so viel Lärm um mich zu haben.

Ich hoffe sehr die Berichte sind spannend für euch!

Also dann bis bald ihr daheimgebliebenen!!!!

Eure Nicki

Nicki in Afrika 2011 – Teil 2

So nun hab ich wieder bisschen Zeit euch weiteres zu erzählen.

Am Sontag waren wie dann sehr früh in der Kirche. Hab nicht viel verstanden und es war auch eine katholische Kirche mit sehr vielen Traditionen wie in Deutschland. Die katholische Kirche hat aber trotzdem eine Besonderheit da die Pastoren ausgebildet werden müssen wie in Deutschland. Ansonsten kann jeder hier eine Kirche oder Glaubensgemeinschaft gründen. Es gibt hier in Choma so um die 100 Glaubensgemeinschaften also weit mehr als Schulen. So gegen 14 Uhr sind wir dann zu einem Schulgelände hier in der Nähe gefahren und dann war es Zeit für den Kids Club! Es waren so ungefähr 288 Kinder da. Anfangs haben wir gemeinsam gesungen und ich hab Gitarre gespielt. Ja es stimmt!! Und außerdem hab ich sogar allein vor den Kindern gesungen (was ich in meinem deutschen Leben niemals machen würde J)!! Ja und dann gab es verschiedene Aktivitäten wie Fußball, Modeln, andere Spiele, Malen und auch die Vorbereitung auf den „African Child Day“ der am Donnerstag sein wird. Die Kinder werden dort ein Lied vortragen und machen das echt super! Nachmittags hab ich dann der Idah das Fahrradfahren beigebracht. Das war echt lustig!! Beim ersten Versuch sind wir beide im Sand gelandet und haben recht ansehnliche Stunts gemacht. Da sowas in Choma eine Besonderheit ist hatten wir echt viele Zuschauer um uns. Meistens die Kinder von der Nachbarschaft. Die fanden das natürlich sehr lustig. Idah macht sich gut!!!! Am Abend waren wir dann bei Mama essen (alle Frauen ab einem bestimmten Alter werden als Mama bezeichnet). Mama ist auch eine der Mitglieder von Mmabana (= Mutter der Kinder) bzw. MCOP. Mmmmmmh das war sooooo lecker. Ach ja und Bier gab es auch und das echt reichlich. Idah hat glaub bisschen viel davon erwischt, sie war nur noch am lachen. Ja alles in allem war das ein echt toller Tag und ich war ziemlich müde.

Am Montag hab ich gar nicht viel gemacht da ich eine ziemlich schlechte Nacht mit Alpträumen hatte. Also hab ich fast den ganzen Tag geschlafen bis auf Abends. So gegen (ich kann kaum genaue Zeitangaben machen da ich nie eine Uhr mit mir hab) also, so gegen 19 Uhr hatten wir dann Hauskreis und haben gesungen und gebetet. Das war echt schön. Und so endete dieser Tag! Ich hab es ja gesagt, nicht wirklich spektakulär!

Und so wie der Montag geendet hat, hat der Dienstag begonnen. So richtig schön faul. Also ich werde auf alle Fälle erholt nach Deutschland zurückkommen! Idah und ich haben wieder geübt mit dem Fahrrad zu fahren und sie wird echt besser. Am Abend sind Nosiku und ich dann mit dem Fahrrad noch los um Hühnchen zu besorgen. Ja und das war ein ganzes Viech mit allem dran und drin!!! Nosiku hat sogar die Beine von dem Huhn mit in den Topf geworfen. Wartet bis ihr die Fotos seht!!!! Und dann war noch was ganz tolles für mich. Ich hab doch erzählt, dass dieser Junge, Elija, dringend Milch und Eier braucht. Die Mutter ist einverstanden, dass ich ihm für einen Monat diese Sachen kaufe und er kommt nun jeden Abend und jeden Morgen vorbei. Das hat mich echt total gefreut!

Ja und jetzt der Mittwoch! Ich bin um 7 aufgestanden (mit Halsweh und Kopfweh) und dann sind wir zum “Friseur“ gegangen um meine Haare zu flechten. Nosiku und die anderen haben die ganze Zeit gesagt, dass das so arg weh tun würde. Naja ein bisschen geziept hat es schon aber das Resultat kann sich echt sehen lassen! Leider ist das Halsweh nicht wirklich besser geworden und so hab ich mich danach wieder ins Bett gelegt und hab geschlafen. Jetzt fühl ich mich wieder total wohl und freu mich auf den abendlichen Besuch von Elija! Morgen findet der African Child Day statt und ich bin echt gespannt was mich da erwartet. Morgen werde ich auch jemand aus dem Schwabenland treffen die hier in Choma ein Kinderheim leitet. Aber alles weitere dann ein anderes Mal!

So dann machts mal gut und ich hoffe es ist für euch genauso interessant wie für mich!

Eure Nicki

Nicki in Afrika 2011 – Teil 1

Hi ihr Alle! Das wird hier nur ein kleiner Einblick sein in meine Erfahrung die ich in Afrika machen durfte.

Conny, Claudi und Lisa haben mich am Abend zum Flughafen gebracht. Am Flughafen angekommen hab ich erstmal noch mein letztes Mal bei Mc Donalds gegessen :). Nachdem ich im Sicherheitsbereich war wurde der Himmel draußen immer dunkler und es blitze die ganze Zeit. Naja ich dachte das wird schon werden. Um 21:10 Uhr durften wir dann in den Flieger. Leider wurde der Sturm draußen immer schlimmer und wir konnten nicht starten. Der Flughafen hat zu gemacht und wir mussten warten. Der einzige Satz der immer vom Captain kam war: We´ll keep you in the picture!!

Dann um kurz nach elf durften wir endlich starten. Ab nach Afrika :)!!! Ich hatte echtes Glück und die Maschine war nicht total ausgebucht und so hatte ich einen Sitz neben mir frei und konnte eigentlich gemütlich sitzen. Nach dem Abendessen hab ich noch bischen Ringo angeschaut. Jeder Sitz hat einen eigenen Fernseher mit verschiedenen Programmen.

Nach einer unruhigen Nacht sind wir mit 1,5 Stunden Verspätung in Johannesburg gelandet. Matthias und Nosiku haben mich dort abgeholt. Naja und dann ging es raus aus dem Flughafen. Das erste was ich sah waren Leute mit Handschuhe und Mütze sowie dicke Winterjacke. Ich war im T-shirt und wünschte mir eine kurze Hose :). Matthias sagte mir, dass es Winter sei in Afrika aber davon merkte ich nicht viel. Das zweite Ungewöhnliche war, das die Autos komplett falsch gefahren sind und das Lenkrad auf der falschen Seite war (für deutsche Verhältnisse halt). Auf dem Weg zu meiner Unterkunft habe ich sehr viele Menschen mitten auf der Straße gesehen die ihre Waren direkt an der Ampel angeboten haben. Das war echt ungewöhnlich für mich und ich hatte ständig Angst, dass denen was passiert.

Im Dalka-Haus (ich durfte bei der Familie Dalka übernachten) wurde ich herzlich begrüßt von Precious, Maria und Sebastian. Das komische war, dass ich mich nicht wirklich so gefühlt hab als wäre ich in Afrika. Bis auf die kleinen Unterschiede fühlte ich mich wie in München. Nach einer extrem aufwendigen Geldwechselaktion von Euro in Rand und Dollar haben wir am Abend noch gemütlich gekocht und am Holzofen gegessen. Ja, es war doch Winter in Afrika :). Es wurde schon um sechs abends dunkel und echt kalt. Ich bin dann relativ früh zu Bett gegangen da ich schon ziemlich kaputt war und am nächsten Morgen ging es ja schließlich gleich weiter mit dem Bus nach Sambia.

Am nächsten Morgen sollten wir um 8 Uhr dort bei dem Busunternehmen sein damit wir rechtzeitig um 9 Uhr starten können. Angekommen in der Halle hieß es nun warten auf den Bus. Der kam dann schlussendlich um 15 Uhr aber dann musste natürlich noch gepackt werden. Viele Händler von Sambia kommen nach Südafrika um dort Waren einzukaufen um sie dann in Sambia wieder zu verkaufen da diese Waren vor Ort zu teuer wären und es die meisten gar nicht geben würde. Somit hatten wir also Unmengen an Kleidern, Decken, Rohre, Spülbecken, Schuhe…… dabei. Der Bus war komplett überladen und auch im Bus selber war alles verbaut. Wir sind dann so um viertel vor vier dort losgefahren aber nicht bevor noch ein Pastor um Schutz gebetet hat. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, war das wir die ganze Zeit über Worshiplieder hören werden und zwar in voller Lautstärke weil die Menschen dort glauben, dass sie dadurch beschützt würden. Naja!!! Wir sind an ganz vielen Ruinen vorbeigefahren und auch an ganz armen Vierteln. War echt krass das alles so zu sehen. Gegen später sind wir noch an einem Steppenbrand vorbeigefahren. Das war echt heftig. So ca. 20m von dem Bus entfernt waren meterhohe Flammen und das über eine Fläche von ungefähr dem Stadion in München. Und keinen hats gekümmert.

Die erste Pause haben wir so ca. 5 Std. nach Abfahrt eingelegt (es gab übrigens kein Klo im Bus und wir hatten 4 Kinder dabei). Der zweite Stopp war dann an der Grenze zu Simbabwe wo ich mein erstes Visum bekommen hab :). Da war es so ca. 01.00 h morgens :(. So langsam hab ich auch richtig fieße Beinschmerzen bekommen da, es soo eng war im Bus. Der nächste Halt war dann morgens um zehn an der Grenze zu Sambia – das richtige Afrika :)!! Dort hatten wir einen Aufenthalt von ca. 4,5 Stunden, da das ganze Zeug von den Händlern kontrolliert und verzollt werden musste. Dafür musste natürlich der komplette Bus ausgeräumt werden. Um das ganze Zeug aber wieder in den Bus zu bekommen musste man erneut Bestechungsgeld bezahlen sonst wird es einfach dort liegen gelassen. Die Grenze zu Sambia liegt genau bei den Victoria Falls und Nosiku und ich sind dann kurz mal dort gewesen um uns das anzuschauen. Echt beeindruckend kann ich da nur sagen. Wir werden in den drei Wochen nochmal dort hingehen und dann (wenn ich mich traue) werde ich dort an der Brücke schaukeln über dann Wasserfällen :). Zu meinen Beinschmerzen: inzwischen waren beide Beine auf das doppelte angeschwollen und ich konnte kaum noch gehen. Gott sei Dank gibt es Ibuprofen 1000mg :). Als wir wieder am Bus ankamen hieß es, dass dieser kaputt sei und wir auf einen Mechaniker warten müssen (so ca. 3 Stunden). Nachdem der Fahrer aber selber rumgebastelt hat konnte die Reise doch früher als erwartet beginnen. Komisch war nur, das keine Musik mehr lief aber das hat mich echt nicht gestört nach Stunden der Berieselung war ich sogar froh!! Tja bis es dunkel wurde!!! Dann stellten wir fest, dass gar kein Licht ging, weder im Bus noch am Bus! Und in Sambia gibt es keine Straßenbeleuchtung!!!!! So sind wir also ca. 2 Stunden ohne Licht gefahren bis wir in Choma angekommen sind!!! Halleluja!

In Choma hat uns dann James (ein Taxifahrer) abgeholt und uns zu Mmabana gebracht. Mmabana Community Outreach Project (MCOP) ist die Organisation bei der ich für 3 Wochen mithelfen darf. Dort angekommen wurde ich sehr herzlich begrüßt und umarmt. Es gab auch noch eine kleine Einführung bezüglich des Wassers hier. Wir haben fließend Wasser von morgens 5 Uhr bis 9 Uhr, dann wieder ab 12 Uhr bis 14 Uhr und dann das letzte Mal von 17 – 21 Uhr. Das heißt wenn man duschen will muss man darauf achten ob Wasser da ist, das Gleiche gilt für die Toilette. Wie haben dann noch Spagetti zusammen gegessen und dann bin ich auch schon ins Bett (ja es gibt ein Bett mit Holzlattenrost).

Morgens hat mich dann der Hahn von der Nachbarschaft geweckt. Viel zu früh 🙁 und ich hab beschlossen diese Viecher morgen zu erschießen :). Naja und so startet also mein erster Tag hier in Choma, Sambia. Mein linker Fuß ist immer noch angeschwollen und das Knie tut höllisch weh. Nach dem Frühstück sind wir dann ins Zentrum gelaufen um einiges für die Organisation zu erledigen und außerdem wieder mal mein Geld zu wechseln in Kwatsha. In der Stadt selber war es echt krass da mich jeder angeschaut hat und sich umgedreht hat nach mir. Und viele wissen ja wie gerne ich im Mittelpunkt steh!!!!! Wir waren dann noch auf so einem richtigen traditionellen Markt. Was mich sehr beeindruckt hat war diese Fröhlichkeit angesichts der Situation. Die Frauen tragen ihre Kinder auf dem Rücken und zusätzlich noch Krüge oder Säcke auf dem Kopf.

Nachdem wir von der Stadt zurückgekommen sind haben mich die Kinder entdeckt 🙂 und dann gings los mit umarmen und knuddeln und schauen und streicheln. Das kann man sich kaum vorstellen wie das ist. Und dann hab ich meine Luftballons rausgeholt und jedem Kind einen aufgepustet. Das gab lachende Gesichter und staunende Augen das mein Herz nur noch so sprang vor Glück. Man kann diese Kinder mit so einfachen Mitteln glücklich machen. Irgendwann musste ich dann flüchten da sie mich sonst nicht mehr in Ruhe gelassen hätten.

Abends gab es dann so ein richtig traditionelles Essen: Nshima. Das ist so eine Art Polenta nur total geschmacksneutral und dazu Spinat, Linsen und so eklige kleine Fische wo die Augen noch drin sind 🙁 (die konnt ich nicht essen). Nach dem Essen haben Nosiku und ich noch gemeinsam Bier getrunken und uns lang unterhalten. Sie hat mir von Elija erzählt der heute auch dabei war zum spielen. Sein Kopf schwillt an und wird immer größer und das nur weil ihm die Nährstoffe von Milch und Eier fehlen. Seine Mutter sieht das leider selber nicht. Das hat mir so leid getan das ich beschlossen habe für einen Monat Milch und Eier zu spendieren. Leider benötige ich dazu die Erlaubniss von der Mutter und Nosiku wird sie für mich fragen. Naja und dann war auch dieser Tag vorbei und ich bin todmüde ins Bett gefallen.

Heute ist schon Freitag und ich fühl mich richtig wohl. Mittlerweile versteh ich auch das Meiste von dem was gesprochen wird. Ja klar ich kann eigentlich schon ziemlich gut Englisch, aber hier wird das in einem Tempo gesprochen, dass es wie eine andere Sprache klingt. Ach ja und mein Fuß schaut auch wieder aus wie ein Fuß und das ist toll. Heute waren wir schon mit dem Fahrrad in der Stadt um Nosiku die Zöpfe zu entfernen. Also das mit den Haaren in Afrika ist schon so ne Sache. Die sind alle nicht echt!!!!! Die Afrikaner haben von Natur aus nur sehr kurze Haare und somit haben die meisten von ihnen eine Perücke auf oder so reingeflochtenes Haar. Alles fake!!!! Danach sind wir noch mit dem Fahrrad zum Einkaufen gefahren und jetzt tut mir mein Hintern weh :). Das sind Straßen hier oh manno mann!!! Abends sind Nosiku, Belinda und ich zum Billard spielen und tanzen gegangen. Das war echt lustig. Naja zum Schluss war es mir allerdings schon ein bischen zuviel weil alle mit mir tanzen wollten und mich immerzu so fest angepackt haben. Gott sei Dank sind wir dann auch bald gegangen. Aber die Musik war schon cool :)!!!

Samstag war dann so ein richtig fauler Tag mit schlafen schlafen schlafen und lesen lesen lesen. Gegen abendsind wir noch kurz zum Spar zum einkaufen. Morgen geht es zum Gottesdienst und danach haben wir Kids Club. Bin echt schon ziemich gespannt wie das so wird.

Viele Grüße

Nicki